Schonung der Akku-Lebensdauer
Alter, Ladezyklen, äußere Einflüsse – viele Faktoren beeinflussen die Kapazität der Batterie eines Elektroautos. Einige Maßnahmen können den Alterungsprozess jedoch verlangsamen.
Alter, Ladezyklen, äußere Einflüsse – viele Faktoren beeinflussen die Kapazität der Batterie eines Elektroautos. Einige Maßnahmen können den Alterungsprozess jedoch verlangsamen.
Das und mehr erfahren Sie hier über die Lebensdauer Ihres Akkus:
- In modernen Elektroautos werden Lithium-Ionen-Akkus eingesetzt.
- Sie bleiben länger effizient, wenn man sie richtig lädt und behandelt.
Leistung und Reichweite
Elektromotoren sind grundsätzlich recht wartungsarm. Verschleißteile wie Schaltgetriebe oder Zahnriemen gibt es erst gar nicht. Geht es um die Lebenserwartung des Fahrzeugs, steht daher meist eine Frage im Mittelpunkt: Wie lange hält eigentlich der Akku?
Die ID. Modelle von Volkswagen fahren mit Lithium-Ionen-Akkus, weil diese über eine vergleichsweise hohe Energie- und Leistungsdichte verfügen. Sie können viel Energie pro Kilogramm Gewicht speichern und viel Leistung innerhalb einer bestimmten Zeit abgeben. Im Alter verändert sich aber unweigerlich etwas:
- Der Innenwiderstand der Batterie nimmt zu. Das kann zum Beispiel zum
Leistungsverlust bei der Beschleunigung des E-Autos führen. - Ihre Kapazität lässt nach, was die maximale Reichweite verringern kann.
Akkus altern nicht nur mit der Zeit
Wie es um den aktuellen Zustand der Batterie eines E-Autos bestellt ist, zeigt der „State of Health“ (SoH). Er wird hauptsächlich von zwei Faktoren beeinflusst: dem kalendarischen Alter und dem zyklischen Alter. Die Kapazität eines Lithium-Ionen-Akkus nimmt auch mit der Anzahl an Ladezyklen ab. Im Leben einer Batterie rechnet man mit 500 bis 1.000 Ladevorgängen. Moderne Lithium-Ionen-Akkus, wie sie hauptsächlich in Elektroautos eingesetzt werden, sollen sogar 3.000 Ladezyklen verkraften. Darüber hinaus können weitere Faktoren wie extreme Temperaturen oder ein sehr sportlicher Fahrstil Einfluss auf die Lebensdauer haben. Im Umkehrschluss kann man die Leistungsfähigkeit lange aufrechterhalten, wenn man einige Punkte berücksichtigt. Diese gelten übrigens auch für die Akkus von Plug-In-Hybriden.
Das kann die Lebensdauer des Akkus verlängern:
Für den Akku eines Elektroautos sind Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius ideal. Ist es zu heiß, verkürzt das die Lebenserwartung und lässt zudem die Ladeleistung sinken. Entscheidend ist dabei nicht nur die Außentemperatur. Auch beim Auf- und Entladen kommt es zu Wärmeentwicklung, die allerdings von einer aktiven Kühlung des Akkus beeinflusst wird. Wer seinem Auto etwas Gutes tun möchte, stellt es im Sommer an einem schattigen Plätzchen ab und lädt die Batterie an heißen Tagen nicht vollständig auf. Auch Kälte wirkt sich negativ auf die Batterien der E-Autos aus. Bei tiefen Temperaturen steigt der elektrische Widerstand im Akku, der dadurch weniger Energie aufnehmen kann. Tipp: Im Winter sollte man sein Auto gleich nach der Fahrt aufladen. Die Batterie ist dann noch warm und wird nicht so stark beansprucht. Ein Garagenplatz für das Fahrzeug ist ein großer Vorteil während der kalten Jahreszeit.
Im Idealfall sollte sich der Ladestand zwischen 20 und 80 Prozent bewegen. Wer eine längere Strecke mit dem Auto zurücklegen möchte, lädt den Akku natürlich möglichst vollständig auf – sollte im Anschluss daran aber auch zügig losfahren. Batteriemanagementsysteme (BMS) können das Laden bei einem bestimmten Level beenden, die Spannungen einzelner Zellen überwachen und die Außentemperatur erfassen. Bei Bedarf schalten sie Heizung oder Kühlung hinzu. Bei Volkswagen bewahren zwei Sicherheitspuffer das Batteriesystem der E-Autos vor schädlichen Überladungen oder Tiefenentladungen. Bei den ID. Modellen überwacht der eingebaute Lademanager die Ladevorgänge und schützt vor Schäden.
Wer unterwegs dringend Strom braucht, kommt meist nicht umhin, mit seinem Elektroauto eine DC-Schnellladestation anzusteuern, damit die Reise möglichst rasch weitergehen kann. Das ist auch völlig unproblematisch – solange es nicht zur Regel wird. Denn die Elektroauto-Akkus vertragen langsame AC-Ladevorgänge mit Wechselstrom besser als schnelles Laden mit Gleichstrom. Im Idealfall versorgt man das Auto über Nacht an der eigenen Wallbox mit Energie. Gegenüber den Schnellladungen erfordern diese „Schnarchladungen“ etwas Planung und ein gutes Gefühl für die Reichweite.
Wird das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum nicht bewegt, sollte man es dort abstellen, wo es geschützt und trocken ist. Bei Standzeiten von mehreren Wochen empfiehlt sich zudem der regelmäßige Blick auf den Ladestand des Akkus. Der sollte im mittleren Bereich liegen. So kann es nötig sein, in bestimmten Abständen nachzuladen. Am besten beträgt der Ladestand durchgängig um die 60 Prozent.
Wegen des hohen Drehmoments können Elektroautos schon aus dem Stand enorm beschleunigen. Für viele macht gerade das den Fahrspaß aus. Wird allerdings plötzlich sehr viel Leistung gefordert, muss der Akku auch sehr viel Energie bereitstellen. Entsprechend häufiger verlangt er nach neuer Energie. Geht man davon aus, dass die Kapazität des Elektroauto-Akkus nach 500 bis 1.000 Ladevorgängen abfällt und die Reichweite sinkt, ist es ratsam, diesen Prozess nicht zusätzlich voranzutreiben. Vorausschauendes und gleichmäßiges Fahren zahlt sich also aus. Wer nur selten Vollgas gibt, hat länger etwas von seinem Akku.
Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 15.08.2024