Ausbildungsberufe rund ums E‑Auto
Ausbildungsberufe rund ums E‑Auto
Die technische Entwicklung von Fahrzeugen schreitet voran: Hybrid- und Elektrofahrzeuge sind längst auf deutschen Straßen angekommen. Der Wandel hin zu E-Fahrzeugen macht sich auch in der Berufswelt bemerkbar. (Bild: Adobe Stock)
Die technische Entwicklung von Fahrzeugen schreitet voran: Hybrid- und Elektrofahrzeuge sind längst auf deutschen Straßen angekommen. Der Wandel hin zu E-Fahrzeugen macht sich auch in der Berufswelt bemerkbar. (Bild: Adobe Stock)
Nicht nur Kfz-Mechatroniker und -Mechatronikerinnen müssen sich auf neue Antriebssysteme einstellen. Es braucht auch jenseits der Produktionshallen und Werkstätten Fachkräfte, die sich um die nötige Infrastruktur für die Verkehrswende kümmern. Aus diesem Grund entstehen in Deutschland neue Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe, die Menchen für eine Tätigkeit in der boomenden Branche der Elektromobilität qualifizieren. In diesem Artikel stellen wir Ihnen unterschiedliche Berufswege vor.
Sie interessieren sich für einen Berufsweg in der Elektromobilität? Sie haben die Wahl zwischen
- einer Ausbildung im Bereich der Elektronik,
- einem Training im Umgang mit Hochvolt-Systemen,
- einer Weiterbildung als Techniker/in oder Berater/in oder
- einem Studium an einer deutschen Hochschule.
Geht es um Jobs in der Elektromobilität, stehen die Automobil- und Zulieferindustrie sowie der Maschinen- und Anlagenbau im Fokus. Bei der Volkswagen AG haben 2021 zum Beispiel 1.150 junge Frauen und Männer an den deutschen Standorten ihre Ausbildung oder ihr duales Studium begonnen. Aber es gibt weitere Bereiche, die in Zukunft Spezialisten für eine elektrische Mobilität brauchen. Hierbei geht es um Energieversorger, Mobilitätsdienstleister, Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnik, die technischen Handwerke und das Kfz-Gewerbe. Die folgenden zwei Ausbildungsberufe sind im Zuge der Elektromobilität besonders relevant.
Grundlegende Ausbildungsberufe
Information zu Zertifikaten und Lehrgängen
Wer an eine bestehende Ausbildung anknüpfen möchte, um seinen beruflichen Schwerpunkt auf E‑Mobilität zu legen, hat mittlerweile viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Der TÜV Rheinland beispielsweise vermittelt Praxiswissen zur Installation und Instandsetzung von Wallboxen oder bildet zur Befähigung der Prüfung von Elektrofahrzeugen aus. Dabei lernen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den betriebssicheren Zustand der firmeneigenen Fahrzeugflotte selbst zu überprüfen. Die Lehrgänge werden auch digital angeboten.
Bei der DEKRA Akademie gibt es Trainings zum Arbeiten mit Hochvoltsystemen. Für eine Teilnahme sind meist elektrotechnische Vorkenntnisse notwendig. Und am Fraunhofer IFAM können Kfz-Mechatronik-Ausbildende sich in der Fachrichtung System- und Hochvolttechnik weiterbilden lassen, um anschließend neue Fachkräfte mit diesem Schwerpunkt anlernen zu können.
Weiterbildungen Elektromobilität
Eine staatlich anerkannte Weiterbildung zum/zur Techniker/in in der Fachrichtung Elektromobilität kann man bundesweit an Fachschulen absolvieren. Voraussetzungen dafür sind eine abgeschlossene Ausbildung und mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Nach der zweijährigen Weiterbildung ist eine Beschäftigung sowohl im Fahrzeugbau als auch in Ingenieurbüros oder Energieversorgungsunternehmen möglich.
Die Qualifizierung zum/zur Berater/in für Elektromobilität von der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) ist für Fachkräfte mit Meisterprüfung oder ähnlich einschlägiger Erfahrung in einem technischen Beruf zugeschnitten. Der Lehrgang dauert sechs Monate. Nach erfolgreichem Abschluss berät man Betriebe, Kommunen und Endkunden bei der Einführung von alternativen Antriebssystemen.
Bildung mit direktem Draht zur Forschung: Studiengänge Elektromobilität
Es gibt mittlerweile mehrere Hochschulen, die einen Bachelor-Studiengang Elektromobilität anbieten. Die Schwerpunkte innerhalb des Bereiches können variieren. Einzigartig ist beispielsweise das Studium der „Elektromobilität, Autonomes Fahren und Mobile Robotik“ an der Technischen Hochschule Deggendorf, welches auch ein Praxissemester beinhaltet. Wer bereits ein Erststudium in den Bereichen Elektrotechnik oder Maschinenbau absolviert hat, kann sich auch im Master auf Elektromobilität fokussieren. Bei der Auswahl lohnt sich ein Blick auf das Curriculum der jeweiligen Hochschule, denn die Studiengänge sind entweder ingenieurwissenschaftlich (Master of Engineering) oder naturwissenschaftlich (Master of Science) ausgelegt.