E-Mobility in den USA: Förderung auch für deutsche Marken
Was die Anzahl der zugelassenen E-Autos angeht, liegen die USA weltweit hinter China auf dem zweiten Platz. Die US-Regierung strebt unter anderem eine Ausweitung der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos und Investitionen in Ladestationen an. (Bild: Getty Images)
Was die Anzahl der zugelassenen E-Autos angeht, liegen die USA weltweit hinter China auf dem zweiten Platz. Die US-Regierung strebt unter anderem eine Ausweitung der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos und Investitionen in Ladestationen an. (Bild: Getty Images)
Das und mehr erfahren Sie hier über Elektromobilität in den USA:
- Der weltweite E‑Auto-Boom ist auch in den USA spürbar.
- Die US-Regierung hat beschlossen, die staatliche Förderung für den Kauf von Elektroautos auszuweiten.
- Die Höhe der Fördermittel ist davon abhängig, ob die E-Autos in den USA gefertigt werden.
- Volkswagen of America hat damit begonnen, das Werk im Süden der USA auf die Produktion von Elektroautos umzurüsten.
- Bis 2030 sollen 500.000 neue Ladestationen in den Vereinigten Staaten installiert werden.
E‑Auto-Neuzulassungen: Deutschland überholt USA
Neben China und skandinavischen Ländern gelten die USA als Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Schließlich stammt auch das erste serienmäßig gefertigte Auto mit Lithium-Ionen-Batterie aus dem US-Staat Kalifornien. Doch während die Neuzulassungen von Elektroautos in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen hatten – von 2017 bis 2018 gab es ein Wachstum von mehr als 70 Prozent –, hat der Zuwachs zuletzt wieder nachgelassen. 2019 wurden knapp 242.000 Elektroautos angemeldet. Ein Jahr darauf waren es in Deutschland sogar erstmals mehr als in Amerika: 395.000 Elektroautos wurden hier 2020 zugelassen.
US-Präsident Joe Biden möchte den Absatz wieder ankurbeln: Mit einem Infrastrukturpaket, das laut Medienberichten Investitionen in Höhe von umgerechnet 840 Milliarden Euro vorsieht. Der US-Senat hat einen entsprechenden Gesetzentwurf im August 2021 fertiggestellt. Rund 174 Milliarden sollen in den Ausbau der Elektromobilität beziehungsweise der Ladeinfrastruktur investiert werden. Zudem sieht der Plan Investitionen in elektrischen ÖPNV und elektrisch betriebene Schulbusse vor. Ein wichtiger Teil sind darüber hinaus Anreize für den Kauf von Elektroautos im Sinne von Zuschussprogrammen.
Förderung für Elektroautos wird ausgeweitet
Um den Absatz von E-Autos zu steigern, sieht der Gesetzentwurf eine Ausweitung der staatlichen Förderung vor. Bisher profitieren davon nur Hersteller, die weniger als 200.000 E-Autos verkauft haben. Dieses Limit soll mit dem "Clean Energy for America"-Gesetz abgeschafft werden
Bis zu 12.500 Dollar Förderung
Der grundlegende Fördersatz für Elektroautos sind 7.500 US-Dollar. Sollte das Gesetz entsprechend des Vorschlages verabschiedet werden, könnten künftig für Elektroautos, die in den USA gefertigt wurden, insgesamt bis zu 12.500 Dollar (ca. 10.500 Euro) Förderung möglich werden – und damit etwas mehr als in Deutschland, wo es mit der Innovationsprämie derzeit maximal 9.000 Euro Umweltbonus gibt.1 Die Obergrenze für förderfähige Elektrofahrzeuge in den USA liegt bei einem Preis von 80.000 Dollar und damit umgerechnet nur knapp über dem Limit in Deutschland, das bei einem Netto-Listenpreis von 65.000 Euro liegt.
Vorteile für deutsche Hersteller
Die Förderung könnte auch bedeuten, dass bald mehr Volkswagen ID. Modelle in den USA unterwegs sind. Denn sie kann auch für Modelle von deutschen Herstellern beantragt werden, die eigene Werke in den Vereinigten Staaten haben – wie Volkswagen.
Ab 2022 soll im Volkswagen Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee der Elektro-SUV ID.4 vom Band laufen. Volkswagen of America hat bereits 2019 damit begonnen, das Werk im Süden der USA umzurüsten, sodass dort Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) für den nordamerikanischen Markt gefertigt werden können.
Eine halbe Million neue Ladestationen
15 Milliarden Dollar möchte die US-Regierung in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos investieren. Derzeit können Fahrerinnen und Fahrern von E-Autos in den Vereinigten Staaten an 41.000 Stationen laden, wie das Nachrichtenportal CNBC berichtet, 5.000 davon seien Schnelllader. Bis 2030 sollen laut Bidens Plan 500.000 neue Ladestationen installiert sein. Und auch Deutschland plant eine massive Ausweitung der Ladeinfrastruktur: Das Bundeskabinett hat bereits im Jahr 2019 das "Klimaschutzprogramm 2030" beschlossen, der darin enthaltene "Masterplan Ladeinfrastruktur" sieht unter anderem die Installation von einer Million öffentlich zugänglicher Ladepunkte vor.
Diskussion um Steuer für Elektroautos
In Deutschland gibt es nicht nur im Alltag viele Vorteile für Fahrerinnen und Fahrer von Elektrofahrzeugen, sie können außerdem von der Befreiung von der Kfz-Steuer2 profitieren. Um zusätzliche Anreize zum Umstieg auf E‑Mobilität zu schaffen, beinhaltet auch der Plan von US-Präsident Biden Steuervergünstigungen.
In einigen Bundesstaaten gibt es allerdings eine Diskussion um die für Elektrofahrzeuge entfallende Benzinsteuer (drei Euro-Cent pro Liter), über die die Instandhaltung von Straßen finanziert wird. Einige US-Staaten, wie beispielsweise Florida oder Oklahoma, haben deshalb im Juli 2021 beschlossen, mit einer Gebühr oder einer Sondersteuer für Elektrofahrzeuge (entweder bei der Anmeldung oder an der Ladesäule) die Einbußen auszugleichen. Für Plug-in-Hybride sollen diese Abgaben etwas geringer ausfallen als für rein elektrische Autos.
In Deutschland werden E-Autos nicht nur mit Kaufprämien, sondern auch steuerlich gefördert: Welche Fördermöglichkeiten und steuerlichen Vorteile es hier für E-Autos und Plug-in-Hybridfahrzeuge gibt, erfahren Sie auch bei Ihrem Volkswagen Händler vor Ort. Buchen Sie doch gleich eine Probefahrt oder nutzen Sie unseren Online-Konfigurator, um Ihr Traumauto zusammenzustellen!