Strom für Elektroautos: Ganz einfach zu Hause aufladen
Haushaltsstrom in Deutschland kommt normalerweise aus dem Netz. Mit der Energie aus der Steckdose laufen nicht nur Backofen, Staubsauger und Fernseher, sondern in Zukunft auch immer mehr Elektroautos über die eigene Ladestation. Gibt es spezielle Tarife für das Laden? Und lohnt sich als Stromquelle für das Elektroauto – falls möglich – eine Solaranlage auf dem Dach? (Bild: Getty Images)
Haushaltsstrom in Deutschland kommt normalerweise aus dem Netz. Mit der Energie aus der Steckdose laufen nicht nur Backofen, Staubsauger und Fernseher, sondern in Zukunft auch immer mehr Elektroautos über die eigene Ladestation. Gibt es spezielle Tarife für das Laden? Und lohnt sich als Stromquelle für das Elektroauto – falls möglich – eine Solaranlage auf dem Dach? (Bild: Getty Images)
Das und mehr erfahren Sie hier über die Stromversorgung Ihres E-Autos:
- Autostrom-Tarife für die eigene Ladestation lohnen sich vor allem dann, wenn ökologische Energiequellen optimal genutzt werden.
- Wer bauliche Veränderungen wie einen extra Stromzähler oder eine Solaranlage in Kauf nimmt, kann langfristig Geld sparen – vor allem bei aktuell steigenden Energiekosten.
- Der Einbau einer Photovoltaikanlage kann gefördert werden.
Autostrom-Tarife für das E‑Auto
Theoretisch können Sie den Stromverbrauch von Haus und Ladestation unter einem Tarif laufen lassen. Einige Stromversorger bieten auch spezielle E‑Auto-Stromtarife an. Aber Vorsicht: Hier lohnt es sich, die Tarife auf einem Vergleichsportal zu recherchieren. Denn sie unterscheiden sich unterm Strich preislich nicht unbedingt von herkömmlichen Tarifen.
Smart Charging mit Volkswagen
Ein Spezialtarif für Ladestationen, der sich besonders ökologisch lohnt, basiert heute auf dem Prinzip des “Smart Charging”. Dabei wird das Fahrzeug nur dann geladen, wenn genügend Ökostrom zur Verfügung steht – so wie etwa bei Naturstrom Connect1 für Elektroautos oder Plug-in-Hybride von Volkswagen. Dank der passenden Smartphone-App, die mit Ihrem E‑Auto verbunden ist, wird der Ladevorgang Ihres Stromers automatisch gesteuert. Der Strom aus erneuerbaren Energien wird somit optimal genutzt. Denn der Anteil an zur Verfügung stehendem Ökostrom im Netz schwankt. Warum?
Der Wechsel auf regenerative Ressourcen in Deutschland steckt noch in Kinderschuhen. Und die Leistung von Windrädern und Solaranlagen ist nicht konstant. Dadurch, dass Sie Ihre geplante Abfahrtszeit in der Naturstrom Connect App1 einstellen können, wird sichergestellt, dass der Akku Ihres Fahrzeugs für die anstehende Fahrt aufgeladen ist. Zudem können Sie für Smart-Charging-Ladevorgänge Punkte sammeln und jährlich bis zu 100 Euro auf die Stromrechnung gutgeschrieben bekommen.2
Günstiger laden mit zusätzlichem Stromzähler
Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit, Ihr Fahrzeug dauerhaft zu einem günstigen Strompreis zu tanken. Dafür müssen Sie sich nur einen zusätzlichen Stromzähler für das Laden zulegen. Dann gilt das Elektroauto nämlich als "steuerbare Verbrauchseinrichtung". Das bedeutet: Wenn das Stromnetz voll ausgelastet ist, darf der Netzbetreiber die Stromzufuhr – nur für das E‑Auto – kurz unterbrechen. So wird eine Überlastung vermieden. Dafür zahlen Sie durchschnittlich rund fünf Cent weniger pro kWh. Wenn Sie Ihr E‑Auto regelmäßig nachts aufladen, könnte sich dieser Spezialtarif lohnen. Schließlich ist es für den Akku egal, ob er um zwei oder vier Uhr nachts fertig aufgeladen ist. Falls Ihr örtlicher Stromversorger diesen Service anbietet, wird er Ihnen beim Einbau eines zusätzlichen Stromzählers weiterhelfen können.
Photovoltaikanlage nicht nur für Autostrom
Ein eigenes Kraftwerk auf dem Dach ist heute keine Seltenheit mehr. Lohnt sich die Installation für das eigene Elektroauto in der Garage? Vermutlich schon, denn: Die Investition in eine PV-Anlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom Sie für den eigenen Verbrauch nutzen. Und das Elektroauto ist ein Großverbraucher. Vielleicht ist das auch der ideale Zeitpunkt, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Falls eine neue Heizung nötig ist, können Sie zudem den Einbau einer Wärmepumpe prüfen – sie verbraucht Strom statt Gas. Auf lange Sicht sparen Sie Geld und werden unabhängiger von Energiepreisen.
Eine Solaranlage produziert auch dann Strom, wenn Sie ihn nicht brauchen. Deshalb können Sie überschüssigen “Saft” wieder ins öffentliche Netz einspeisen. Es ist jedoch immer rentabler, die Energie selbst zu verwenden. Der Eigenverbrauch ist so lukrativ, weil Sie im Vergleich zum normalen Strompreis mehr sparen, als Sie beim Verkauf an das Stromnetz bekommen.
Energiespeicher für den Eigenverbrauch
Eine Möglichkeit, den Eigenverbrauchsanteil drastisch zu erhöhen, ist der Einbau eines Energiespeichers. Denn mit einer Speicherbatterie können Sie den günstigen Sonnenstrom auch dann konsumieren, wenn die Sonne nicht scheint. Denken Sie etwa an den Induktionsherd und die Spülmaschine, die oft abends vor und nach dem Essen in Gebrauch sind und mit Batteriestrom laufen könnten.
Der Preis pro Kilowattstunde eines privaten Energiespeichers ist in den vergangenen Jahren stark gesunken, aber durch den Einbau mit zusätzlicher Verkabelung unterm Strich immer noch recht teuer. Es gilt, eine geeignete Batteriegröße zu wählen. Die Speicherkapazität sollten Sie danach wählen, wie hoch Ihr Verbrauch in den Abendstunden voraussichtlich ist. Dabei sind saisonale Schwankungen zu beachten.
Denken Sie auch an den Einbau eines Energiemanagementsystems. Es kann bis zu einem gewissen Grad den Verbrauch steuern und damit den Eigenverbrauch an Solarstrom heben. Ein Beispiel: Ist das Energiemanagementsystem mit der Wärmepumpe gekoppelt, wird in einem wolkenlosen Moment vorgeheizt, der Trockner springt an und das Elektroauto wird schneller geladen.
Förderungen für Solaranlagen
Die bundeseigene Förderbank (KfW) bietet Kredite mit Tilgungszuschüssen oder direkte Zuschüsse für private PV-Anlagen an. Um die Fördersummen zu berechnen, wurden Standards für energieeffiziente Gebäude festgelegt. Diese sagen aus, zu wie viel Prozent sich das Haus durch die Solarzellen selbst versorgen kann. Darauf basiert dann die Höhe der Förderung.
Ob Sie nun ein altes Gebäude energieeffizient sanieren oder einen Neubau planen: Um herauszufinden, welche Förderung sich für Sie rechnet, sollten Sie in jedem Fall eine Energieberatung in Anspruch nehmen. Diese ist bei der bundesweiten Verbraucherzentrale sogar kostenlos.
Übrigens: Wenn das Elektroauto bidirektionales Laden ermöglicht, kann auch dessen Batterie als Stromspeicher genutzt werden. Dann kann der separate Energiespeicher gegebenenfalls kleiner dimensioniert werden.