Achtung Diebstahl: Zielobjekt Elektroauto?
2020 wurden laut Bundeskriminalamt weniger Fahrzeuge gestohlen als im Jahr 2019. Insgesamt sind 14.025 Pkws in Deutschland verschwunden, was einem Rückgang von knapp 15 Prozent entspricht. Elektroautos sind momentan noch deutlich seltener von Diebstahl betroffen als Autos mit Verbrennungsmotor. Ein paar Schutzmaßnahmen schaden aber nicht. (Bild: Adobe Stock)
2020 wurden laut Bundeskriminalamt weniger Fahrzeuge gestohlen als im Jahr 2019. Insgesamt sind 14.025 Pkws in Deutschland verschwunden, was einem Rückgang von knapp 15 Prozent entspricht. Elektroautos sind momentan noch deutlich seltener von Diebstahl betroffen als Autos mit Verbrennungsmotor. Ein paar Schutzmaßnahmen schaden aber nicht. (Bild: Adobe Stock)
Das und mehr erfahren Sie hier über Diebstahl von Elektroautos:
- Diebe haben seltener das Auto, häufiger aber Ladekabel oder Wallbox im Visier.
- Der Stecker Typ 2 hat eine integrierte Verriegelung – das Kabel ist damit relativ gut geschützt.
- Wer kann, sollte Auto, Kabel und Wallbox in einer Garage verschließen.
Das Bundeskriminalamt hat in seiner jährlichen Statistik veröffentlicht, dass das Diebstahlaufkommen bei Plug-In-Hybriden oder reinen Elektrofahrzeugen extrem gering ist. Was sind die Gründe für eine geringere Anzahl an Diebstählen bei Elektroautos? Zum einen könnte es am Parkort der elektrischen Fahrzeuge liegen. Sie stehen oft in abgeschlossenen Garagen direkt bei der dort installierten Wallbox, um sie über Nacht per Ladekabel und Ladestation aufzuladen. Das macht es Verbrecherinnen oder Verbrechern natürlich schwerer, an die Ladestation samt Auto heranzukommen. Zum anderen stehlen Diebe vor allem jene Autos, die sich bei aktueller Marktlage schnell verkaufen lassen. Für Benziner und Diesel – vor allem die exklusiven Modelle – gibt es einfach (noch) eine größere Zielgruppe.
Darauf haben es Diebe abgesehen
Einige Fahrzeuge werden auch nur wegen bestimmter Fahrzeugteile aufgebrochen oder gestohlen. Beliebt bei Dieben sind neben Katalysatoren – wegen der Metalle – zum Beispiel Lenkräder und Airbags, die dann wieder in Unfallfahrzeugen verbaut werden, um einen höheren Preis auf dem Gebrauchtmarkt zu erzielen. Ein lukratives Geschäft ist derzeit scheinbar auch, Unfallfahrzeuge aus den USA zu erwerben und diese in Spezialwerkstätten mit gestohlenen Einzelteilen wiederaufzubauen. Danach werden sie dann legal in Europa verkauft. Unfallfahrzeuge mit Elektromotor sind jedoch noch selten, weshalb die Autodiebe eher auf der Suche nach Pkw mit Verbrennungsmotoren und den entsprechenden Fahrzeugteilen sind. Je größer der Anteil an Elektrofahrzeugen auf den Straßen wird, desto größer könnte jedoch der Markt für Hehlerware aus der Elektromobilität werden. Das wiederum könnte künftig auch E-Autos vermehrt zum Diebstahl-Ziel machen.
Zubehör fürs Elektroauto sichern
Aktuell sind bei Stromern noch Ladekabel die beliebteste Diebesbeute. Die robusten Kabel, die je nach Qualität und Länge mehrere hundert Euro kosten können, hängen oft offen an einer Wallbox oder sind beim Laden an einer öffentlichen Ladestation kurzzeitig frei zugänglich. Deswegen haben Diebe mit ihnen potenziell leichtes Spiel. Um dies zu verhindern, bieten die meisten Kabel und Ladesäulen aber einen Diebstahlschutz.
Kabel zum Laden mit Ladestecker des Typs 2 sind relativ sicher. Denn Typ 2 Stecker werden automatisch fest am Auto und an der Ladestation verriegelt. Ohne Entriegelung durch die Fahrerin oder den Fahrer kann die Verbindung nicht gelöst werden. Im Unterschied zu Stecker Typ 2 wird Stecker Typ 1 allerdings beim Laden des Stromers nicht automatisch verriegelt. Gleiches trifft in der Regel auf eine haushaltsübliche Schuko-Steckdose zu, die nur selten über eine Verriegelung verfügt. So kann das Kabel beim Ladevorgang einfach abgezogen werden. Die Folge: Kein Strom für den Akku und ein teures Ladekabel weniger.
Beim Laden auf Nummer sicher geht, wer sein Auto während des Ladevorgangs an öffentlichen Ladesäulen, die nicht über ein festes Ladekabel verfügen, im Blick behält. Beim Laden an der privaten Ladestation sollten E-Autofahrende das Ladekabel nach dem Laden entweder abnehmen und verschließen oder an der Ladestation aufrollen. Auch an der Wallbox fest verbaute Ladekabel lassen sich zusätzlich sichern – etwa mit Riegelschlössern oder U-Eisen, die ein Herausreißen der Kabel aus der Wand erschweren.
Optimaler Schutz: Eine Garage zum Laden
Die eigene Garage inklusive Wallbox ist für gewöhnlich der sicherste Ort zum Laden des Elektroautos. Zuverlässig erreicht dort der Stromer seine volle Ladeleistung für die nächste Tour. Diebe vermeiden in der Regel verriegelte Orte, die erst aufwendig und eventuell lautstark aufgebrochen werden müssen. Abschreckend wirkt dort auch plötzliches Licht durch Bewegungsmelder oder die Gefahr, von den Bewohnenden oder Passanten auf frischer Tat ertappt zu werden.
Und wenn doch einmal ein Schaden durch Diebstahl oder Vandalismus passiert? In vielen Fällen deckt dann entweder die Kfz-Versicherung oder die Hausratversicherung die entstandenen Kosten. Die mögliche Deckung kann natürlich je nach Police variieren und sollte mit der jeweiligen Versicherungsgesellschaft rechtzeitig abgeklärt werden.