Mit dem Elektroauto nach Italien
La dolce vita – das süße Lebensgefühl – zieht schon seit Jahrzehnten Reisende für einen Urlaub nach Italien. Während unsere Großeltern noch mit 24 PS im Volkswagen Käfer die Passstraßen bezwangen, ist eine Italien-Reise heute ohne weiteres mit elektrischem Antrieb möglich. Wie bei jedem Trip gilt: Wer gut plant, reist auch mit dem E‑Auto entspannter. (Bild: Getty Images)
La dolce vita – das süße Lebensgefühl – zieht schon seit Jahrzehnten Reisende für einen Urlaub nach Italien. Während unsere Großeltern noch mit 24 PS im Volkswagen Käfer die Passstraßen bezwangen, ist eine Italien-Reise heute ohne weiteres mit elektrischem Antrieb möglich. Wie bei jedem Trip gilt: Wer gut plant, reist auch mit dem E‑Auto entspannter. (Bild: Getty Images)
Das und mehr erfahren Sie hier über Elektromobilität in Italien:
- Der Weg nach Italien führt durch Österreich oder die Schweiz.
- Lademöglichkeiten finden Sie an Autobahnen, Hotels, Ferienhäusern und beliebten Sehenswürdigkeiten.
- Der italienische Staat fördert den Wechsel zu elektrischer Mobilität.
Anreise
Schon die Anfahrt nach Italien mit dem Auto aus Deutschland bietet herrliche Ausblicke. Durch Österreich führt Sie beispielsweise die Brennerautobahn ins italienische Südtirol. Und die ist bestens auf Stromer vorbereitet: Elf Raststätten auf der gut 300 Kilometer langen Strecke verfügen über insgesamt 56 Ladesäulen. Allerdings müssen Sie hier, wie auch sonst in Italien, mit Autobahngebühren rechnen. Eine Mautkarte für einen gewissen Streckenabschnitt erhalten Sie an jeder Auffahrt am Ausgabeautomaten, bezahlt wird spätestens bei der Abfahrt.
Alternativ können Sie auch über die Schweiz und damit zum Beispiel durch den 17 Kilometer langen St.-Gotthard-Tunnel in den Norden des Landes gelangen. Oder Sie wählen eine der spektakulären Passstraßen über die Alpen wie den Splügenpass oder das berühmte Stilfser Joch am Ortler im Dreiländereck mit seinen 63 engen Kurven auf einer Länge von 32 Kilometern. Nutzen Sie dabei die Ladepausen Ihres Elektrofahrzeugs für einen italienischen Cappuccino und lassen Sie so das Urlaubsgefühl langsam ankommen.
Ladestationen
Dank mehr Gelegenheiten zum Laden sollen Reisende mit E‑Auto schon bald deutlich komfortabler von Norden bis in den Süden Italiens kommen. Ein Joint Venture von Volkswagen und dem italienischen Ladeanbieter Enel X des Energiekonzerns Enel hat im Juli 2021 angekündigt, massiv in den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu investieren. Damit soll die E‑Mobilität in Italien und Europa gefördert werden. In Italien sollen an 700 Standorten mehr als 3.000 Ladestationen mit einer Leistung von jeweils bis zu 350 kW installiert werden. Geplant ist ein High Power Charging System (HPC, Hochleistungs-Ladung). Das Ladenetz soll für E-Autos aller Hersteller und Mobilitätsanbieter zur Verfügung stehen.
Auch das Laden an sich ist in Italien unproblematisch, denn durch das Combined-Charging-System (CCS) sind die Ladestecker Typen europaweit standardisiert. Allerdings sind der Zugang und die Bezahlung nicht einheitlich geregelt. Am besten registrieren Sie sich vorab bei einem Mobility Service Provider (MSP), der auch das Laden an ausländischen Ladestationen, das sogenannte Roaming, ermöglicht. Mit dem Volkswagen Ladeservice We Charge1 haben Sie mit nur einer Ladekarte Zugang zu rund 270.000 Ladestationen europaweit, auch zu den Schnelladern von IONITY. Für Fahrerinnen und Fahrer von schnelladefähigen Volkswagen ID. Modellen (mindestens 100 kW Ladeleistung) gelten dabei vergünstigte Konditionen2. Falls Sie regelmäßig nach Italien fahren, könnte sich auch eine Registrierung bei Enel X, lohnen. Das Laden funktioniert bei diesem Anbieter mit einer Smartphone App.
Straßenverkehr
In Italien gelten ähnliche Geschwindigkeitsbestimmungen wie in Deutschland: In Ortschaften sind 50 km/h erlaubt, auf Schnellstraßen 110 km/h und 130 km/h auf der Autobahn. Denken Sie außerdem daran, das Licht auch tagsüber einzuschalten.
Unterkünfte & Sehenswürdigkeiten
Einige Reiseziele in Italien verfügen bereits über eine gute Ladeinfrastruktur. Die Region rund um den Gardasee zum Beispiel hat sich auf umweltbewusste Urlaubsreisende eingestellt. Auf der Internetseite der Touristeninformation gibt es eine umfassende Übersicht über die Lademöglichkeiten in der Region, sodass Sie auch während Ausflügen zu den Sehenswürdigkeiten immer versorgt sind. Fahren Sie beispielsweise in die bezaubernde Kleinstadt Sirmione am südlichen Ufer des Sees. Während Ihr E‑Auto an einer öffentlichen Ladesäule am Piazza Virgilio lädt, erkunden Sie zu Fuß die verwinkelten Gassen der charmanten Altstadt.
Besonders praktisch ist es natürlich, wenn Sie auch an Ihrer Unterkunft Zugang zu einer Ladestation haben. Inzwischen haben viele Hotels und auch Vermieterinnen und Vermieter von Ferienwohnungen und -häusern den Bedarf an Ladestationen erkannt und diese an den hauseigenen Stellplätzen installiert. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie ggf. vor der Buchung klären, ob sich ein öffentlich zugänglicher Ladepunkt in der Nähe Ihrer Unterkunft befindet.
Elektromobilität in Italien
Der Trend hin zum elektrischen Antrieb hat in Italien Fahrt aufgenommen. Die Regierung hat im Jahr 2020 die staatlichen Förderungen erhöht. Dadurch gab es knapp 60.000 Neuzulassungen von Elektroautos, dreimal so viel wie im Jahr zuvor. Im ersten Halbjahr 2021 wurden bereits 30.384 Elektroautos in Italien registriert, daraus ergibt sich ein kumulierter Marktanteil von 3,4 Prozent. Dieser lag in den ersten sechs Monaten 2020 noch bei 1,7 Prozent. Allerdings waren die Fördertöpfe im dritten Quartal 2021 erschöpft. Ob sie nochmals aufgefüllt werden, ist derzeit noch unklar.
Mit Blick auf die Ladeinfrastruktur liegt Italien im Vergleich noch hinter anderen EU-Ländern. Aber: Der italienische Energie-Versorger Enel X hat angekündigt, die Fernstraßen bis Ende 2022 mit 28.000 neuen Ladesäulen zu bestücken.