Mit dem Elektroauto nach Kroatien
Sommer, Sonne, Strand – bei einem Urlaub im Land der 1.000 Inseln bleiben keine Wünsche offen. Für eine klimabewusste Anreise eignet sich das Elektroauto, auch wenn die Ladeinfrastruktur in Kroatien stellenweise noch ausbaufähig ist. Aber durch eine gute Planung vor der Reise lassen sich malerische Orte entlang der Adria entdecken, die man ohne E‑Auto vielleicht nicht besucht hätte. (Bild Getty Images)
Sommer, Sonne, Strand – bei einem Urlaub im Land der 1.000 Inseln bleiben keine Wünsche offen. Für eine klimabewusste Anreise eignet sich das Elektroauto, auch wenn die Ladeinfrastruktur in Kroatien stellenweise noch ausbaufähig ist. Aber durch eine gute Planung vor der Reise lassen sich malerische Orte entlang der Adria entdecken, die man ohne E‑Auto vielleicht nicht besucht hätte. (Bild Getty Images)
Das und mehr erfahren Sie hier zur Elektromobilität in Kroatien:
- Der Weg von Deutschland nach Kroatien führt meist über Österreich und Slowenien.
- Ladestationen sind noch rar gesät, die We Charge App der Elli hilft bei der Suche.
- Auch der kroatische Staat fördert den Wechsel zu elektrischer Mobilität.
Anreise
Die Einreise per Auto nach Kroatien erfolgt aus Deutschland in der Regel über Österreich und Slowenien. Hierbei sollten Sie beachten, dass es für beide Länder eine Vignettenpflicht gibt. Die Autobahnen in Kroatien sind auch gebührenpflichtig, allerdings wird hier an Mautstellen an Autobahnauf- und -abfahrten gezahlt. Der Preis, der trotz eigener Währung (Kuna) auch mit Euro beglichen werden kann, berechnet sich aus der Fahrzeugklasse und den gefahrenen Kilometern.
Lademöglichkeiten für Reisende an europäischen Autobahnen bietet das Schnellladenetz von IONITY, ein Joint Venture für mehr ultra-schnelle Ladestationen, an dem Volkswagen beteiligt ist. Bezahlen kann man an den Ladesäulen entweder mit einer Ladekarte, die vom jeweiligen Mobility Service Provider (MSP) ausgestellt wird, oder digital per Smartphone, etwa mit der We Connect ID. App von Volkswagen.
Ladestationen in Kroatien
Und wie funktioniert das Laden in Kroatien? Die gute Nachricht vorweg: Durch das Combined-Charging-System (CCS) sind die Ladestecker-Typen europaweit standardisiert. Das Ladenetz ist im europäischen Vergleich mit etwa 800 Ladestationen noch recht dünn. Dass die Infrastruktur noch in Kinderschuhen steckt, hat allerdings auch seine Vorteile: Die Schnellladestationen der Anbieter elen und Telekom Hrvatska können meistens noch ohne Registrierung und Kosten genutzt werden.
Oft befinden sie sich auf öffentlichen Parkplätzen und an Tankstellen. Oder Sie verbringen die Ladestopps mit einer Shoppingtour – Supermärkte und Einkaufszentren bieten ihren Kundinnen und Kunden diesen Service ebenfalls oft kostenlos an. Gebührenpflichtige Ladesäulen befinden sich sonst in einem moderaten Preissegment.
Mit dem Volkswagen Service We Charge1 haben Sie in der App einen Überblick der verfügbaren Ladepunkte in ganz Europa, auch in Kroatien. Falls doch mal ein Kundenkonto für den Ladevorgang nötig sein sollte, können Sie mit der Ladekarte von We Charge auch an den ausländischen Stationen laden. Wie beim Handynetz nennt man diesen Service Roaming.
Straßenverkehr
Auf den Autobahnen ist die eine Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h vorgeschrieben. Auf Schnellstraßen gilt Tempolimit 110, außerorts sind es 90 km/h und innerorts, so wie bei uns, 50 km/h. Eine Besonderheit in Kroatien ist, dass Fahrerinnen und Fahrer unter 25 Jahre jeweils 10 km/h weniger fahren müssen, außer in den Ortschaften. Für sie gilt auch absolutes Alkoholverbot beim Fahren, ansonsten sind 0,5 Promille erlaubt. Von Oktober bis März sollten Sie tagsüber mit eingeschalteten Scheinwerfern fahren.
E‑Mobilität in Kroatien
Der kroatische Staat investierte 2020 insgesamt umgerechnet 5,8 Millionen Euro für die Kaufförderung von E-Autos. Zusätzliche 1,3 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie im Jahr davor, gingen in den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die kroatischen Bürgerinnen und Bürger konnten mit bis zu 9.000 Euro Förderung für den Kauf eines Elektroautos rechnen – die Förderung war also genauso hoch wie aktuell in Deutschland.
Leider gingen viele kroatische Elektrofans leer aus: Das Online-Antragsverfahren musste nach nur zwei Minuten abgebrochen werden, weil das Budget durch einen Sturm an Anträgen schon aufgebraucht war. Somit dürfte die Zahl der Stromer auf kroatischen Straßen inzwischen deutlich gestiegen sein, 2019 waren es gerade mal 500.
- 2.
- ID. BUZZ (Concept Car)
Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten
Besonders praktisch ist es, wenn Ihre Unterkunft vor Ort das Aufladen des Akkus ermöglicht. Bei einigen Hotels sind Parkplätze nicht nur das Frühstück – sondern auch Parkplätze mit Ladestationen im Preis inbegriffen. Darunter Unterkünfte kurz hinter der slowenischen Grenze, zwischen den grünen Hügeln Istriens und den Buchten der Adriaküste. Gönnen Sie sich und Ihrem Elektroauto doch nach der langen Anreise eine Pause und fahren Sie mit zum Beispiel mit Leihfahrrädern Ihres Hotels zu dem nahegelegen Cingarela-Wasserfall.
Krk – die bekannteste Insel und gleichzeitig eine der schönsten – erreicht man über eine kostenfreie Brücke. Direkt am Hafen der gleichnamigen Stadt gibt es öffentlich zugängliche Ladepunkte. Von hier aus werden auch Bootstouren angeboten, die Sie einen zu den schönsten Stränden der umliegenden Inseln bringen.
Auch wenn der Sommer die beste Reisezeit für einen Badeurlaub ist, sollten Sie bei hohen Temperaturen ein Auge auf die Temperatur Ihrer Batterie haben. Der Lithium-Ionen-Akku lädt bei großer Hitze nicht mehr effektiv auf. Manche Autos verfügen deshalb über eine Akkuklimatisierung, die eine automatische Abschaltung aufgrund von Überhitzung verhindern soll. Informieren Sie sich vorsichtshalber bei Ihrem Hersteller und parken Sie Ihr Elektroauto, wenn möglich, an schattigen Plätzen oder in Tiefgaragen. Noch ein Tipp zum Energiesparen: Kühlen Sie den Innenraum Ihres ID.3, ID.4, oder ID.5 solange er noch an der Ladestation hängt. Das spart Strom und bringt mehr Reichweite für die weitere Fahrt.