Mit Elektroautos gegen die Lärmbelästigung
Der Verkehr der Zukunft flüstert. Die Stadt wird leiser, weil E-Autos bei geringen Fahrgeschwindigkeiten kaum noch Lärm machen. Damit Fußgänger Elektroautos zur Sicherheit dennoch hören, tüftelt die Automobilindustrie an angenehmen künstlichen Fahrgeräuschen für die elektrischen Autos. (Bild: Adobe Stock)
Der Verkehr der Zukunft flüstert. Die Stadt wird leiser, weil E-Autos bei geringen Fahrgeschwindigkeiten kaum noch Lärm machen. Damit Fußgänger Elektroautos zur Sicherheit dennoch hören, tüftelt die Automobilindustrie an angenehmen künstlichen Fahrgeräuschen für die elektrischen Autos. (Bild: Adobe Stock)
Das und mehr erfahren Sie hier über die Geräusche von Elektroautos:
- Der Lärm des herkömmlichen Straßenverkehrs wird als Stress wahrgenommen und kann die Gesundheit beeinträchtigen.
- Elektroautos sind deutlich leiser als Verbrenner – vor allem bei niedriger Geschwindigkeit.
- Hersteller entwickeln spezielle Sounds für ihre E-Autos, um die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmende zu erhöhen.
Lärm macht krank
Es ist kein Geheimnis, dass sich Lärm aufs Wohlbefinden niederschlagen kann. Nach regelmäßigen Umfragen des Umweltbundesamtes empfinden die meisten Deutschen Straßenverkehrslärm als störend. Viele fühlen sich sogar belästigt. Zwar drohen keine Hörschäden durch Autos, aber der urbane Geräuschpegel kann Stress auslösen. Dann schüttet das Gehirn vermehrt die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus. Herzfrequenz und Blutdruck steigen. Hält die Lärmbelästigung lange an, verändern sich Stoffwechsel und Hirnstromaktivität.
Elektrofahrzeuge sind bei geringen Geschwindigkeiten deutlich leiser
Elektroautos sind im Unterschied zu Benzinern und Dieselfahrzeugen beim Anfahren und bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h kaum zu hören. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist dies deutlich anders. Gerade das Anfahren verursacht am meisten Lärm. Dies kommt in der Stadt jedoch häufig vor: Ampeln, Zebrastreifen und Kurven zwingen das Auto immer wieder zum Abbremsen und anschließenden Beschleunigen. Ganz anders die stillen Stromer: Mit ihnen könnte der Geräuschpegel in der Stadt erheblich sinken, was das Wohlbefinden der dort lebenden Menschen erhöhen würde.
Was ist vom Elektrofahrzeug zu hören?
Elektromotoren sind erheblich leiser als Verbrennungsmotoren. Dennoch machen auch Elektroautos Geräusche. Tests offenbaren sogar, dass Elektroautos und Verbrenner bei hohem Tempo gleich laut sind. Denn ab einer gewissen Geschwindigkeit überwiegen die Abrollgeräusche der Reifen sowie die Windgeräusche die des Motors. Das beginnt etwa ab 25 bis 30 km/h. Beim langsamen Fahren oder beim Anfahren dominieren die Motorgeräusche, die bei E-Autos so gut wie nicht vorhanden sind. Aus diesem Grund reduzieren sie in Gebieten mit geringer Fahrgeschwindigkeit oder an Kreuzungen sowie Ampeln den Lärmpegel in der City – erst recht, wenn in der Stadt der Zukunft vorrangig Elektrofahrzeuge unterwegs sind. Besonders hilfreich ist dies bei Nutzfahrzeugen wie Müllfahrzeugen und Bussen, denn sie fahren oft langsam und müssen häufig stoppen und anfahren. Gerade in frühen Morgen- oder späten Abendstunden können sich solche Fahrzeuge mit Elektroantrieb fast geräuschlos durch die Stadt bewegen.
Künstlicher Klang der Elektroautos sorgt für Sicherheit
Es gehört zu den größten Vorteilen der Elektromobilität im urbanen Raum: In Wohngebieten und Innenstadtbereichen sind die Stromer kaum zu hören. Pkw ohne Verkehrslärm haben aber auch einen Nachteil: Da sie kaum zu hören sind, können Elektroautos ein Sicherheitsrisiko für Kinder, Sehbehinderte und Blinde darstellen – oder auch für unaufmerksame Passantinnen und Passanten. Deswegen müssen alle neu zugelassenen E-Autos über ein sogenanntes Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) verfügen.
Bereits seit 2019 besteht die AVAS-Pflicht für alle neuen Baureihen. Zum 1. Juli 2021 ist die zweite Stufe der Verordnung in Kraft getreten. Seitdem müssen alle Elektroautos ein gut hörbares Geräusch beim An- oder Rückwärtsfahren erzeugen. Das gilt auch für Hybride mit der Option eines rein elektrischen Betriebs. Eine Nachrüstpflicht für ältere Elektrofahrzeuge besteht nicht, aber die Möglichkeit. Wie dieser E-Sound klingt, ist nicht festgelegt. Deswegen gehen die Hersteller mit dem Klang der Elektroautos äußerst kreativ um. Anstelle eines lauten Rauschens oder Brummens wie bei einem Verbrenner ist ein wohltuender, beruhigender Klang zu hören. Bei Volkswagen waren spezielle Geräuschdesigner am Werk, die den Sound der ID. Modelle mit viel Hingabe komponiert haben. Dabei standen sie vor der Herausforderung, alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und dennoch angenehm und unverwechselbar zu klingen.
Und wie klingen nun ID.3, ID.4 und ID.5? Das lässt sich am besten bei einer Probefahrt hören. Machen Sie einfach einen Termin bei einem Volkswagen Händler in Ihrer Nähe und lauschen Sie dem Sound der Zukunft!