Unter Strom: Ausbau der Ladeinfrastruktur geht voran
Elektrofahrzeuge brauchen Strom. Je besser die Versorgung mit Ladepunkten, desto attraktiver wird letztlich auch die Elektromobilität. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist deshalb von enormer Bedeutung, und der Bund investiert hohe Summen, um sie zu fördern. (Bild: JP Photodesign)
Elektrofahrzeuge brauchen Strom. Je besser die Versorgung mit Ladepunkten, desto attraktiver wird letztlich auch die Elektromobilität. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist deshalb von enormer Bedeutung, und der Bund investiert hohe Summen, um sie zu fördern. (Bild: JP Photodesign)
Das und mehr erfahren Sie hier über den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge:
- Die Bundesregierung fördert den Ausbau der Infrastruktur im privaten, betrieblichen und öffentlichen Bereich.
- Der Bund sieht deutschlandweit 1.000 neue Schnellladestationen bis 2023 vor.
- Volkswagen möchte europaweit 36.000 Ladepunkte bis 2025 errichten.
Wer ein Elektroauto fährt, möchte sein Fahrzeug jederzeit und überall laden können, quasi wie man es vom Auftanken eines Verbrenners kennt. Denn wie attraktiv Elektromobilität letztlich ist, hängt auch davon ab, wie einfach man das Elektroauto im Alltag und täglichen Verkehr nutzen kann. Bequemes Laden, wann und wo man will, setzt eine flächendeckende Ladeinfrastruktur voraus. Die ist eine der grundlegenden Voraussetzungen, um der Elektromobilität endgültig zum Durchbruch zu verhelfen. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und sich zum Ziel gesetzt: „Laden für alle, immer und überall.“ Denn Deutschland erlebt ohne Frage einen E‑Auto-Boom: Auf Deutschlands Straßen rollen aktuell insgesamt mehr als eine Million Elektrofahrzeuge, davon mehr als 50 Prozent rein batteriebetrieben – und die müssen in einem dichten Netz mit Energie versorgt werden.
Infrastruktur auf einem guten Weg
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur hat in den vergangenen Jahren deutlich Fahrt aufgenommen – auch dank der Förderung der Bundesregierung, die vielfältige Projekte zur Elektrifizierung des Mobilitätssektors vorantreibt. So sind laut Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur mit Stand 1. Oktober 2021 im gesamten Bundesgebiet mehr als 41.000 öffentliche Normalladepunkte und fast 6.900 Schnellladepunkte installiert. Damit haben sich die Zahlen zwischen Ende 2011 (2.250) und Ende 2020 (35.750) etwa verfünfzehnfacht. Als öffentlich zugänglich gelten Ladepunkte dann, wenn der Zugang oder der Erwerb einer Zutrittsberechtigung jedem potenziellen Nutzenden möglich ist. Ladesäulen auf Supermarkt- oder Kundenparkplätzen und in Parkhäusern sind typische Beispiele dafür. Beim Ausbau der Ladekapazitäten hat sich dank verschiedener Förderprogramme des Bundes schon viel getan. Die Aktivitäten zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland werden seit dem 1. Januar 2020 von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur im Auftrag des BMVI unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH koordiniert und gesteuert.
Schnellladestationen im Fokus
Die Bundesregierung legt großen Wert auf den Ausbau des Schnellladenetzes. Hier gibt es einen erhöhten Bedarf: Während die meisten Ladepunkte bislang eine Leistung von maximal 22 kW aufweisen, halten nur etwa zwei Prozent mindestens 100 kW vor. Bis 2023 sollen deshalb bundesweit 1.000 neue Schnellladesäulen entstehen. Die europaweite Ausschreibung startete im August 2021. Dabei können die Standorte für die Ladestationen auf öffentlichem oder privatem Grund liegen; Bedingung ist, dass sie öffentlich und rund um die Uhr zugänglich sind. Für den Aufbau der Schnellladeinfrastruktur plant die Regierung rund zwei Milliarden Euro zu investieren.
Weitere Entwicklung des Netzes
Um die gesteckten Klimaziele im Verkehr bis 2030 zu erreichen, werden nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 14 Millionen E-Fahrzeuge gebraucht. Dafür unterstützt der Bund den zügigen und verlässlichen bundesweiten Aufbau von Ladeinfrastruktur und hat entsprechende Programme und Initiativen aufgelegt. Gestartet wird unter anderem ein Förderprogramm für nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur. Dazu werden seit Sommer 2021 Ladepunkte an Mitarbeiterparkplätzen und das Flottenladen von Elektrofahrzeugen bei Unternehmen mit 350 Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus sollen mit Hochdruck alle Rastanlagen an Bundesautobahnen mit Schnellladeinfrastruktur ausgestattet werden. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird zudem an der Vereinheitlichung der Technik gearbeitet, die beim Laden und Bezahlen zum Einsatz kommt. Beim Aufbau von öffentlichen Ladepunkten wird die Ladesäulenverordnung überarbeitet; das soll unter anderem die Authentifizierung und das Bezahlen einfacher und transparenter machen.
Erfolg von Elektromobilität entscheidet sich im privaten Bereich
Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur ist von enormer Bedeutung für die Akzeptanz von Elektromobilität. Über den Erfolg der Elektromobilität wird allerdings wesentlich im privaten Bereich entschieden. Hier besteht weiterhin hoher Bedarf. Denn etwa neun von zehn Ladevorgängen finden im privaten Bereich oder beim Arbeitgeber statt, beispielsweise über eine eigene Wallbox am Gebäude wie dem ID. Charger1. In diesem Rahmen hatte die Bundesregierung entsprechende Förderprogramme aufgelegt, die von den Verbraucherinnen und Verbrauchern gut angenommen wurden. So wurden seit Ende 2020 private Ladestationen für Elektroautos an Wohngebäuden von der KfW-Bank gefördert. Das Programm ist im Oktober 2021 ausgelaufen, weil die Mittel in Höhe von 800 Millionen Euro erschöpft waren. Bis Juli 2021 wurde die Förderung für rund 620.000 Ladepunkte beantragt.
Volkswagen unterstützt den Aufbau der Ladeinfrastruktur
Auch die Marke Volkswagen engagiert sich beim Thema Laden und will die Infrastruktur ausbauen. Bis 2025 sollen so rund 4.000 neue Ladepunkte entstehen, darunter auch Schnelllader mit bis zu 300 kW. Bis zu diesem Zeitpunkt möchte der Konzern europaweit insgesamt 36.000 Ladepunkte errichten, 11.000 davon durch die Marke Volkswagen. In Deutschland verteilen sich bisher mehr als 1.200 Ladepunkte auf zehn Standorte des Herstellers. Das Gute: Einen großen Teil davon können auch diejenigen zum Laden nutzen, die nicht bei Volkswagen arbeiten. So will die Marke ihren Teil zur Deckung des Ausbaubedarfs und somit zum Durchbruch der klimabewussten elektrischen Mobilität beitragen.
Nutzerinnen und Nutzer des Volkswagen Ladedienstes We Charge2 haben schon heute Zugang zu rund 250.000 Ladepunkten in ganz Europa, inklusive der bald 400 Schnellladestationen von IONITY entlang europäischer Autobahnen3. Testen Sie die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität doch selbst einmal bei einer Probefahrt in einem ID. Modell von Volkswagen.