E-Autos im Winter: Reichweite erhöhen
Durch frostige Temperaturen steigt auch bei Elektroautos der Energieverbrauch. Das kann die Reichweite beeinflussen. Mit ein paar Tipps kann man aber auch bei Kälte den Akku schonen und kommt bequem ans Ziel – auch, wenn Skiurlaub in den Bergen ansteht.
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- ID.4 GTX: Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 17,2-15,8; CO2-Emission in g/km: kombiniert 0; Effizienzklasse: A+++.
Durch frostige Temperaturen steigt auch bei Elektroautos der Energieverbrauch. Das kann die Reichweite beeinflussen. Mit ein paar Tipps kann man aber auch bei Kälte den Akku schonen und kommt bequem ans Ziel – auch, wenn Skiurlaub in den Bergen ansteht.
Das erfahren Sie hier über die Reichweite von E-Autos bei Minusgraden:
- Wer sein E‑Auto effizient heizt, kann Strom sparen.
- Vor längeren Fahrten sollten Elektroautos idealerweise mithilfe einer Standheizung aufgewärmt werden.
- Eine Wärmepumpe kann die Reichweite von Elektroautos erhöhen.
Wenn der Winter kommt und die Temperaturen sinken
Kalte Außentemperaturen können sich auch auf die Reichweite von Elektroautos auswirken. Das liegt unter anderem daran, dass der Motor von E-Autos, anders als bei herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor, nicht ausreichend Abwärme erzeugt, um das Fahrzeug zu heizen. Die Energie für die Heizung kommt also normalerweise aus der Antriebsbatterie und geht folglich zulasten der Reichweite. Laut ADAC kann sich diese in der kalten Jahreszeit je nach Außentemperatur etwa um 10 bis 30 Prozent reduzieren. Das muss aber nicht sein: Fahrinnen und Fahrer von E-Autos haben viele Möglichkeiten, um die Akkus selbst bei eisiger Kälte zu schonen – und damit dem Reichweitenverlust entgegenzuwirken. Ein paar Tipps:
- Im Idealfall parken Sie Ihr Fahrzeug nicht im Freien, sondern in einer Garage. Empfehlenswert ist außerdem, das E‑Auto im Vorfeld mithilfe der Standheizung vorzuheizen, während es lädt. Denn so wird der Strom nicht aus der Batterie, sondern aus dem Stromnetz entnommen. So können Sie mit einem voll aufgeladenen und gleichzeitig wohlig warmen Auto losfahren.
- Effizient heizen: Wenn die Luftheizung genutzt wird, sollte sie auf eine niedrige Stufe oder auf Umluft-Betrieb gestellt werden. Dadurch verbraucht sie weniger Energie, um die gewünschte Temperatur zu erzeugen. Da auf diesem Weg die bereits erwärmte Innenraumluft fürs Aufheizen genutzt wird, wird das Elektroauto außerdem zügiger warm. Statt die Luftheizung durchgehend anzuschalten, kann man außerdem auf die lokale Sitz- und Lenkradheizung zurückgreifen, um Energie zu sparen.
- Türen und Fenster sollten natürlich nicht länger als nötig geöffnet werden, da sonst die bereits warme Luft entweicht.
Mehr Reichweite dank Wärmepumpe
Um die Reichweite bei kalten Temperaturen und eingeschalteter Heizung zu erhöhen, wird in E-Autos bei Bedarf eine Wärmepumpe eingesetzt. Auch die ID. Modelle von Volkswagen sind optional mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Was bewirkt sie und wir funktioniert das?
Die in modernen Elektroautos eingebauten Wärmepumpen verdichten ein flüssiges Kältemittel unter hohem Druck und nutzen die dabei entstehende Wärme, um durchströmende Kaltluft zu erhitzen. Sie ermöglichen besonders energiesparende Wärmegewinnung, indem sie auch Wärme aus der Umgebungsluft nutzen, und diese mit vergleichsweise geringem Aufwand weiter erhitzen.
Die Wärmepumpe nutzt die Abwärme von anderen Geräten, wie dem Elektromotor oder dem Akku, um ein eingesetztes Kältemittel zu verdichten und so die durchströmende Luft zu erwärmen. Das geschieht durch die Änderung des Aggregatzustands des anfangs flüssigen Kältemittels. Und zwar wird dieses zunächst durch die Zugabe von Wärmeenergie in einen gasförmigen Zustand gebracht. Anschließend wird es in einem Kompressor mit zusätzlicher Energiezufuhr verdichtet, es wird also quasi mehr Energie in dem gasförmigen Stoff gespeichert. Das nun gasförmige Kältemittel wird dann an einen Kondensator weitergeleitet. Beim Kondensieren (verflüssigen) gibt der verdichtete Stoff die zusätzlich gespeicherte Wärmeenergie ab. Diese kann dann über einen Wärmetauscher in dem Fahrzeug verteilt werden. Dabei kann sie sowohl zum Beheizen des Innenraums des Autos als auch zum Wärmen bestimmter Komponenten wie dem Akku genutzt werden.
Die Hochvoltbatterie des E-Autos muss dank des Temperaturmanagements „nur“ den Kompressor versorgen anstatt einer elektrischen Heizung. Durch den Einsatz einer Wärmepumpe kann der Energieverbrauch für das Beheizen gesenkt werden. Diese Einsparung kommt dem Energieinhalt der Batterie zugute, was sich wiederum positiv auf die Reichweite auswirkt.
Effizient fahren und laden
Grundsätzlich sollte vermieden werden, dass die Batterie des E-Autos bei Minustemperaturen im Winter stark auskühlt, bevor sie geladen wird, weil eine kalte Batterie mehr Zeit zum Laden benötigt. Entsprechend sollten man darauf achten, dass das Fahrzeug am besten direkt nach dem Fahren mit noch erwärmter Batterie an den Strom gehängt wird. Außerdem ist es zu empfehlen, das Auto – wenn möglich – an einem überdachten Ort zu parken und zu laden, idealerweise in der eigenen Garage.
In der kalten Jahreszeit lohnt es sich außerdem, sich mit den vorhandenen Fahrmodi des E-Autos zu beschäftigen. Fahrerinnen und Fahrer können zum Beispiel aus dem Sport-Modus in den Eco-Modus wechseln, um möglichst energiesparend unterwegs zu sein.
Wer sein Auto kennt und weiß, wie man den Verbrauch an Energie senken kann – selbst bei kältesten Temperaturen. Der Reise in den Winterurlaub, zum Beispiel in die Alpen, steht also nichts im Wege.