Elektromobilität weltweit
Die Elektromobilität entwickelt sich auf den Kontinenten dieser Welt unterschiedlich rasant weiter. Nach und nach lösen nicht nur Plug-in-Hybride, sondern auch immer mehr reine E-Autos die konventionellen Fahrzeuge in den Industrienationen ab. (Bild: Adobe Stock)
Die Elektromobilität entwickelt sich auf den Kontinenten dieser Welt unterschiedlich rasant weiter. Nach und nach lösen nicht nur Plug-in-Hybride, sondern auch immer mehr reine E-Autos die konventionellen Fahrzeuge in den Industrienationen ab. (Bild: Adobe Stock)
Das und mehr erfahren Sie hier über die weltweite Entwicklung der E‑Mobilität:
- China, Europa und die USA sind Spitzenreiter der E‑Mobilität.
- Nicht nur an der Zahl der Elektrofahrzeuge, auch am Ausbau der Ladeinfrastruktur lässt sich das Voranschreiten der Elektromobilität messen.
- Staatliche Förderungen und Investitionen werden die Zahlen der öffentlichen Ladesäulen in den kommenden Jahren weiter in die Höhe treiben.
Ein auf der IAA MOBILITY im September 2021 veröffentlichtes Ranking gibt einen Gesamtüberblick über den weltweiten Stand der Elektromobilität: Schätzungen zufolge sind zirka zehn Millionen E-Autos im weltweiten Gesamtbestand auf den Straßen. Mit 4,2 Millionen E-Autos fahren fast die Hälfte davon in China. Dicht dahinter liegt Europa mit 3,2 Millionen Elektroautos und dann die USA mit 1,7 Millionen Elektroautos.
Elektrofahrzeuge weltweit: Anzahl steigt
Weltweit 168 Prozent Wachstum im ersten Halbjahr 2021 – das ist die Größenordnung, in der sich die Entwicklung der Elektromobilität momentan bewegt. In absoluten Zahlen sind das 2,65 Millionen neue Elektroautos und Plug-In-Hybride auf den Straßen. In Europa liegt der Marktanteil der elektrischen Fahrzeuge momentan bei 14 Prozent und damit deutlich höher als der weltweite Durchschnitt bei 6,3 Prozent. Ganz vorne dabei ist auch Deutschland, das die Pole Position im Wachstum jedoch 2021 wieder an China abgeben musste.
Ladeinfrastruktur: Andere Länder im Vergleich
Wer war zuerst da: Elektroauto oder Ladestation? Ohne Strom kommen Elektrofahrzeuge nicht weit. Das Henne-Ei-Problem trifft auch in der Elektromobilität zu und idealerweise wachsen die Zahlen parallel. China beispielsweise greift für den Ausbau der Ladeinfrastruktur tief in die Tasche: Umgerechnet 1,2 Milliarden Euro investiert die chinesische Regierung für die Förderung von rund 200.000 Ladestationen. Auch sonst hat Elektromobilität in China Priorität: Das Elektroauto wird beim Kauf gefördert, der Kauf herkömmlicher Autos wird unterdrückt. Wer in China einen Verbrenner zulassen möchte, muss auf Losglück hoffen.
Die EAFO (European Alternative Fuels Observatory) hat in einer Studie Daten über die öffentlichen Ladepunkte in 32 europäischen Ländern gesammelt. Ende 2020 standen den E-Mobilisten insgesamt 287.000 Stromschnittstellen zur Verfügung, Tendenz deutlich steigend. Die Aufteilung ist allerdings sehr ungleichmäßig: 73 Prozent der Standorte befinden sich in lediglich fünf Ländern. Mit 66.400 öffentlichen Ladepunkten stehen die Niederlande ganz oben auf der Liste, dahinter folgt Frankreich (46.000). Erst an dritter Stelle steht Deutschland mit etwa 44.500 Ladepunkten. Großbritannien (33.300) belegt Platz vier und Norwegen mit rund 18.500 Ladepunkten Platz fünf.
Doch der Zubau an Ladesäulen und Schnellladeparks geht rasend schnell voran: Schon Ende 2021 gab es in Deutschland 43.325 öffentliche Normal- und 7.576 Schnellladepunkte.
Viermal so viele Ladestationen bis 2025 geplant
Im European Green Deal hat die EU festgelegt, europaweit bis zum Jahr 2025 eine Million öffentliche Ladepunkte zu errichten. Bislang sind mit 226.000 öffentlichen Ladepunkten (nicht-EU-Mitglieder wie Großbritannien und Norwegen fallen raus) nur 23 Prozent davon umgesetzt worden. Das Joint Venture IONITY, an dem Volkswagen beteiligt ist, ist eins der Unternehmen in Europa, das die Fahrenden von E-Autos in Europa unterstützt. IONITY installiert Ultra-Schnellladesäulen entlang der wichtigsten europäischen Autobahnen und Schnellstraßen. Die Raststätten und Tankstellen, an denen zwei bis zwölf Ladepunkte zu Verfügung stehen, sollen nicht weiter als 120 Kilometer entfernt voneinander stehen. Anfang 2022 waren 400 Stationen am Netz, bis Ende 2025 sollen rund 1.000 Standorte in Betrieb sein. Andere europäische Anbieter planen ähnliche Projekte, wie z. B. die Firma Asfinag in Österreich oder Enel in Italien.
In Deutschland stellt der Bund speziell für den Handel und das Hotelgewerbe seit April 2021 Mittel für die Anschaffung von Ladesäulen zur Verfügung. Der weitere Ausbau von öffentlichen Schnellladestationen steht ebenfalls weit oben auf der Agenda: Bis 2023 sollen bundesweit 1.000 Schnellladesäulen mit mehreren Ladepunkten installiert werden.