Mobility as a Service – smart von A nach B
Wie gelangt man am besten von A nach B? Durch Miet-Fahrräder, E-Scooter-Sharing, flexible Carsharing-Modelle und so genannte Ride-Hailing- und Ride-Sharing-Dienste (wie beispielsweise MOIA in Hamburg und Hannover) gibt es auf diese Frage immer mehr Antworten. (Bild: Adobe Stock)
Wie gelangt man am besten von A nach B? Durch Miet-Fahrräder, E-Scooter-Sharing, flexible Carsharing-Modelle und so genannte Ride-Hailing- und Ride-Sharing-Dienste (wie beispielsweise MOIA in Hamburg und Hannover) gibt es auf diese Frage immer mehr Antworten. (Bild: Adobe Stock)
Das Konzept Mobility as a Service (MaaS) möchte …
- … Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt stellen.
- … maßgeschneiderte Mobilitätslösungen anbieten.
- … auf einen einfachen Zugang mit digitalen Lösungen setzen.
Urbane Mobilität ist heute weitaus mehr als der starre Fahrplan des örtlichen Verkehrsbetriebs. Urbane Mobilität ist ein flexibles Gebilde, das aus einer Vielzahl von Akteuren und nachhaltigen Angeboten geformt wird. Die Straßenbahn und der Bus stehen dabei aber keinesfalls auf dem Abstellgleis: Neue Mobilitätslösungen ergänzen die bewährten Transportmittel mithilfe digitaler Plattformen und stellen die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt.
Mobility as a Service: Verstehen Sie MaaS?
MaaS liegt eine interessante Annahme zugrunde: Viele Autobesitzerinnen und -besitzer werden sich erst dann von ihrem privaten Pkw trennen, wenn ihnen eine Alternative angeboten wird, die ebenso einfach und verlässlich ist. Genau das möchte MaaS bieten und setzt dabei auf die smarte Verknüpfung der Angebote verschiedener Mobilitätsdienste. Denn je nach Strecke und Tageszeit kann beispielsweise das Elektroauto eines Carsharing-Unternehmens oder die Kombination aus ÖPNV und E-Scooter oder E-Roller die bevorzugte Möglichkeit der Fortbewegung sein. Wie aber erfahren die einzelnen Nutzerinnen und Nutzer mit ihren individuellen Bedürfnissen davon?
Die Antwort lautet: dank neuer Technologien. Denn unter MaaS wird heute im engeren Sinne eine digitale Plattform verstanden. Also beispielsweise eine App, mit der Angebote von Verkehrsunternehmen und anderen Mobilitätsanbietern genutzt werden können. Eine solche Mobility-App ermöglicht nicht nur die multimodale Routenplanung, also die Nutzung ganz unterschiedlicher Transportmittel, sondern auch das direkte Buchen und bargeldlose Bezahlen der Fahrt.
Einfacher bezahlen: On-Demand-Mobilität
Bisher muss man seinen Weg vom Start zu Ziel planen, buchen und meist einzeln bezahlen – wenn mehrere Transportmöglichkeiten genutzt werden. Das ist oft kompliziert, da die verschiedenen Unternehmen ihre Dienstleistungen ganz unterschiedlich abrechnen. Eine Grundidee von Mobility as a Service besteht darin, die Bezahlung von in Anspruch genommenen Transportangeboten radikal zu vereinfachen.
Vergleichbar mit der heutigen Vielfalt an Mobilfunktarifen könnte es in Zukunft auch im Bereich Mobilität aussehen: Nutzerinnen und Nutzer haben die Wahl zwischen maßgeschneiderten Abo-Optionen oder On-Demand-Bezahlung, bei der die gesamte Strecke berücksichtigt wird. Es gilt also ein Preis – unabhängig von der Anzahl der unterschiedlichen Transportmittel und deren Anbieter. Das mit den entsprechenden Apps bestückte Smartphone wird hier zum Schlüssel.
Mobility as a Service ist kein Selbstläufer. Auf neue und bestehende Transportdienstleister kommen in Zukunft einige Hausaufgaben zu: Sie müssen ihre Preise neu gestalten, attraktive Pakete schnüren und ihre IT-Systeme innovativen MaaS-Unternehmen zugänglich machen, damit diese so komfortabel wie möglich mit den Nutzenden abrechnen können.
Carsharing meets Elektromobilität
Als ein zentraler Baustein des MaaS-Konzepts gilt Carsharing. Die Idee hinter Carsharing klingt überzeugend: Anstatt sein eigenes Auto die meisten Stunden des Tages nur irgendwo herumstehen zu lassen, wird ein Fahrzeug mit mehreren Menschen geteilt. Wenn Menschen Autos teilen, bedeutet das weniger Lärm, weniger Schmutz und mehr Platz für andere Dinge. Im urbanen Raum funktioniert das besonders gut: Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt (Mindestalter: 21 Jahre) bleiben mobil, ohne sich Gedanken um ihr eigenes Fahrzeug machen zu müssen. Ein weiterer Pluspunkt: Sobald Carsharing-Anbieter ihre Flotten aus E-Autos zusammenstellen, ist das gut für die Stadtluft und ein weiterer Schritt hin zu einer nachhaltigen Verkehrswende.
Laut dem Bundesverband Carsharing profitieren vor allem Wenig- und Gelegenheitsfahrerinnen und -fahrern von den inzwischen fast überall nutzbaren Angeboten. Nach einer Beispielrechnung des Bundesverbands Carsharing lässt sich bis zu einer Fahrleistung von etwa 10.000 Kilometern pro Jahr mit Carsharing bares Geld sparen.
Und mit elektrischem Carsharing, wie etwa bei dem zur Volkswagen Group gehörende Service WeShare1, ist man lokal CO2-frei unterwegs und leistet so einen Beitrag zur Dekarbonisierung. Zum Start der Volkswagen Tochter rollten in Berlin rund 1.500 e‑Golf durch die Straßen, ab November 2020 waren die ersten ID.3 unterwegs. Inzwischen ist die gesamte Hauptstadt-Flotte auf den ID.3 sowie rund 100 Modelle des ID.4 umgestellt. In Hamburg besteht die Flotte aktuell aus ca. 800 ID.3.
Autonome Shuttle: MOIA 2.0
Auch Volkswagen Nutzfahrzeuge blickt in die elektrifizierte Zukunft. Automatisiertes Fahren wird eine immer größere Rolle spielen, gerade auch für die Mobilität in urbanen Räumen. Derzeit bereitet Volkswagen Nutzfahrzeuge die Einführung von autonomen Systemen für den Verkehrseinsatz vor. Bereits in diesem Jahr starteten Feldversuche in Deutschland, bei denen das Self-Driving-System von Argo AI in einer Version des künftigen ID. Buzz von Volkswagen zum Einsatz kommt. Das Ziel des Testlaufs: Die Entwicklung eines Ride-Hailing- und Pooling-Konzepts, vergleichbar mit dem bereits bestehenden Angebot von MOIA. Mitte dieses Jahrzehnts sollen sich Kunden dann in ausgewählten Städten mit autonomen Fahrzeugen zu ihrem gewünschten Zielort fahren lassen können.