Preisentwicklung für Elektroautos bleibt stabil
Die Preisentwicklung bei neuen E-Autos bleibt trotz sinkender Akku-Preise auf hohem Niveau. Wer viel fährt, spart dennoch – CO2-Emissionen und Geld.
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- ID.4: Stromverbrauch in kWh/100 km (kombiniert): 16,3; CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+++. *Der ID.4 Pure und der ID.4 Pure Performance sind vorübergehend nicht mit einer individuellen Ausstattung bestellbar.
Die Preisentwicklung bei neuen E-Autos bleibt trotz sinkender Akku-Preise auf hohem Niveau. Wer viel fährt, spart dennoch – CO2-Emissionen und Geld.
Das beeinflusst die Preisentwicklung bei Elektroautos:
- Neuwagen haben sich generell in Deutschland seit 2011 im Durchschnitt um 9.000 Euro verteuert.
- Die durchschnittliche Reichweite von E-Autos ist dank größerer Akkus in den vergangenen vier Jahren von rund 250 auf knapp 400 Kilometer gestiegen – und wird weiter steigen.
- Gut ausgestattete Elektroautos der Mittelklasse mit hoher Reichweite sind gefragt.
Die Elektromobilität boomt. Hersteller wie Volkswagen werden zusätzlich zu ID.3, ID.4 und ID.5 in den kommenden Jahren ein Modellfeuerwerk zünden und die E‑Mobilität weiter vorantreiben. Und trotzdem: E-Autos werden zwar generell günstiger, aber ein Schnäppchen sind die Stromer noch nicht – trotz sinkender Preise für die Lithium-Ionen-Batterien. Grund dafür sind vor allem die wachsenden Batteriekapazitäten, die höhere Reichweiten bieten.
Ein Blick zurück lohnt: Vor gut zehn Jahren kostete ein E‑Auto im direkten Vergleich zum Verbrenner-Modell mehr als das Doppelte. Dafür lag die Reichweite im Schnitt bei nur 150 Kilometern und der Preis für einen Lithium-Ionen-Akku bei deutlich über 500 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Dank des Umweltbonus von bis zu 9.000 Euro2 in Deutschland, der als Zuschuss beim Kauf eines neuen E-Autos unter bestimmten Bedingungen gezahlt wird, haben sich Elektroautos preislich vergleichbaren Verbrenner-Modellen angenähert.
Während der Preis pro Akku-Kilowattstunde mittlerweile auf rund 80 Euro gefallen ist, ist dank größerer Akkus die mittlere Reichweite angewachsen auf gut 400 Kilometer, was eine mögliche Ersparnis egalisiert. Außerdem ist der durchschnittliche Neuwagenpreis im gleichen Zeitraum von etwa 26.000 im Jahr 2010 auf ca. 36.000 Euro im Jahr 2020 angestiegen. Diese Preisentwicklung verbuchen sowohl Verbrenner als auch E-Autos.
Die Reichweite der aktuellen Elektroautos reicht sowohl für Alltagsfahrten als auch für Reisen innerhalb Europas aus – dank stetigem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Deshalb verlieren die Fahrzeuge selbst bei zukünftig höheren Batteriekapazitäten nicht ihre Alltagstauglichkeit und demzufolge auch nicht ihren Wert für Gebrauchtwagenkundinnen und -kunden. Volkswagen gibt übrigens eine umfassende Garantie auf die Batterie3.
Akku als Preistreiber der Elektromobilität
Der Akku ist und bleibt der entscheidende Kostenfaktor bei der Elektromobilität. Denn die Hersteller folgen den Wünschen nach mehr Reichweite und verbauen deshalb zunehmend größere sowie leistungsstärkere Akkupakete. Der ID.3 von Volkswagen trumpft als aktuelles Einstiegsmodell in die ID. Baureihe je nach Batterie beispielsweise mit einer WLTP-Reichweite von bis zu 553 Kilometern4 auf. Das ist attraktiv und lässt umwelt- und klimabewusste Autofahrerinnen und -fahrer zunehmend auf die lokal CO2-freie reine E‑Mobilität umsteigen.
Laut einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft denken 52,8 Prozent der Autofahrenden in Deutschland darüber nach, ein Elektroauto zu kaufen. Tendenz steigend. Denn nicht nur der Kaufpreis ist entscheidend. Vielmehr spielen Faktoren wie Umweltbewusstsein, angedachte Fahrverbote für Verbrenner und der bereits angekündigte Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie ebenso mit in die Überlegungen hinein wie Vergünstigungen bei der Kfz-Steuer5 und deutlich geringere Wartungs- und Reparaturkosten bei E-Autos. Rechnet man die geringeren Folgekosten und Ersparnisse gegen den möglicherweise teureren Kaufpreis, relativiert sich der Anschaffungspreis in kurzer Zeit. Hinzu kommt: Im Vergleich ist Strom deutlich billiger als Benzin oder Diesel und ökologisch umso nachhaltiger, wenn er aus regenerativen Energien gewonnen wird. Zum Beispiel aus der eigenen Photovoltaikanlage. Wer dann viel fährt, spart auch viel – CO2-Emissionen und Geld.
In der Mittelklasse boomt Elektromobilität
Speziell in der Mittelklasse, wo attraktive Preise mit alltagstauglichen Reichweiten und der maximalen staatlichen Förderung zusammenkommen, boomt der E-Automarkt. Und hier ist der Konzern Volkswagen mittlerweile Marktführer und setzt voll auf den E-Antrieb. Volkswagen als Kernmarke verfolgt dabei am konsequentesten die E-Strategie – und denkt das Thema zunehmend ganzheitlich: mit einem Naturstromangebot der Volkswagen Charging Group (Elli) und zusätzlichen Services. Zum Beispiel mit dem ID. Charger oder der neuen Smart Charging Lösung Volkswagen Naturstrom Connect, bei der das Fahrzeug zuhause nur dann lädt, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht.6
Außerdem wird die Modell-Palette sukzessive ausgebaut. Bis 2030 wird der Volkswagen Konzern rund 70 reine E-Modelle auf den Markt bringen, von denen etwa 20 bereits angelaufen sind, und die die bisherigen ID. Modelle um ID.3, ID.4 und ID.5 nach oben und unten ergänzen werden. Einen Ausblick darauf gab unter anderem bereits die Studie ID. LIFE, die auf der IAA Mobility 2021 präsentiert wurde. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Modelle wird sich voraussichtlich an größenvergleichbaren Verbrenner-Typen orientieren.
Mehr Reichweite erfordert größere Akkus
Allein die technologische Transformation, die selbst Kleinwagen zu rollenden Computern werden lässt, und die zunehmende Ausstattungsfülle sind neben den wachsenden Akkus für mehr Reichweite logischerweise ein Kostenfaktor bei Autos mit alternativen Antrieben. Mehr KW und Performance garantieren mehr Reichweite und mehr Fahrspaß. Daher wird die Nachfrage nach Ober- oder Mittelklasse-E-Autos künftig wohl noch steigen. Und diese Modelle bewegen sich je nach Ausstattung und Akkupaket auch künftig auf einem gleichbleibend hohen Preisniveau.
Doch der Bund und auch einige Länder unterstützen den Umstieg und haben für Kauf oder Leasing von Elektroautos regionale Förderungen aufgelegt.
Staat fördert E‑Mobilität auf mehreren Wegen
Elektroautos sind für bis zu zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit5 und müssen als rein batterieelektrischer Firmenwagen nur mit 0,25 Prozent vom Neuwert steuerlich geltend gemacht werden – anstatt mit 1 Prozent wie bei Verbrennern, sofern der Nettolistenpreis nicht mehr als 60.000 Euro beträgt7. Weshalb gerade Fuhrparkbetreiber zunehmend auf Elektromobilität umschwenken und Verbrenner gegen E-Autos austauschen. Diese sind im Regelfall in der oberen Mittelklasse mit entsprechender Ausstattung und großen Akkus angesiedelt und haben ihren Preis. Nach Ablauf von in der Regel drei Jahren kommen diese Leasingfahrzeuge dann auf den Gebrauchtwagenmarkt – preisbewusste Käufer könnten hier ein Schnäppchen machen. Der Umweltbonus2, der voraussichtlich noch bis 2025 gewährt wird, fördert nicht nur den Absatz, sondern auch die zügige technologische Weiterentwicklung der Elektroautos. Das könnte auf die Gebrauchtwagenpreise für Autos mit Elektromotor langfristig Auswirkungen haben. Unter diesen Voraussetzungen ist bei der Preisentwicklung trotz Ende des Umweltbonus2 nach 2025 ein moderater Rückgang zu erwarten.
Bleibt festzuhalten: Für den Umstieg auf die Elektromobilität bedarf es zunächst größerer Investitionen, die aber staatlich gefördert werden. Wenn man eine private Wallbox installiert, wird das Autofahren nicht nur ökologischer und nachhaltiger, sondern langfristig auch preiswerter. Damit der Bund seine gesteckten Klimaziele für 2030 erreicht, ist die längst eingeläutete Verkehrswende hin zu alternativen Antrieben ohnehin unumgänglich. Mit wachsender Reichweite und Ladeinfrastruktur gibt es zudem genügend Argumente, um auch Langstreckenfahrerinnen und -fahrer von Elektroautos zu überzeugen.