Starthilfe fürs Elektroauto
Auch bei Elektroautos kann es passieren, dass sie Starthilfe benötigen. Denn neben der Hochvoltbatterie sind E-Autos wie Verbrenner mit einer kleineren 12-Volt-Starterbatterie ausgestattet. Sollte der seltene Fall eintreten, dass diese komplett entladen ist, kann sie wie bei herkömmlichen Autos mit einem Starthilfekabel überbrückt werden. (Bild: Getty Images)
Auch bei Elektroautos kann es passieren, dass sie Starthilfe benötigen. Denn neben der Hochvoltbatterie sind E-Autos wie Verbrenner mit einer kleineren 12-Volt-Starterbatterie ausgestattet. Sollte der seltene Fall eintreten, dass diese komplett entladen ist, kann sie wie bei herkömmlichen Autos mit einem Starthilfekabel überbrückt werden. (Bild: Getty Images)
Das und mehr erfahren Sie hier über Starthilfe für E-Autos:
- In seltenen Fällen kann auch ein E‑Auto Starthilfe benötigen.
- Um mit einem Elektroauto Starthilfe zu empfangen oder zu geben, benötigen Sie ein Starthilfekabel.
- Anschieben funktioniert beim E‑Auto nicht.
Batterie beim Elektroauto leer: Was jetzt?
Dass man mit einem E‑Auto Starthilfe geben kann, erscheint den meisten sicherlich naheliegend. Dass es auch vorkommen kann, dass ein Elektroauto Starthilfe braucht, eher weniger. Um zu erklären, woran das liegt, muss man zunächst zwischen der “großen” Batterie, der sogenannten Traktions- oder Hochvoltbatterie, und der 12-Volt-Batterie eines E-Autos unterscheiden.
Die Traktionsbatterie versorgt das Elektroauto mit Energie für das Fahren. Die 12-Volt-Batterie speist verschiedene Verbraucher und Geräte im Fahrzeug – beispielsweise Bordelektronik, Zentralverriegelung, Instrumente etc. – und wird auch in E-Autos zum Starten benötigt. In seltenen Fällen oder nach sehr langen Standzeiten kann es passieren, dass sie sich komplett entladen hat. Wird das Fahrzeug regelmäßig bewegt, ist eine komplette Entladung unwahrscheinlich, da die 12-Volt-Batterie während der Fahrt mit einem Teil der Rekuperationsenergie aufgeladen wird.
Dennoch gilt: Wenn die kleine Starterbatterie doch einmal komplett entladen sein sollte, können die elektrischen Systeme und die Hochvoltbatterie für den Motor nicht gestartet werden. In so einem Fall kann man sich bei einem Elektrofahrzeug wie beim Verbrenner behelfen: Mit einem anderen Auto und einem Starthilfekabel, das die Startbatterien miteinander verbindet.
Wird die Autobatterie des Elektroautos klassisch per Startkabel mit der eines Benziners oder Diesels verbunden, erhält der Stromer wieder genügend Energie zum Starten. Dann gehen im elektronischen Auto wieder die Lichter an und es ist fahrbereit. Während der anschließenden Fahrt wird die 12-Volt-Batterie vom eigenen elektrischen System des Fahrzeugs aufgeladen.
Ist allerdings der Antriebsakku leer, der den Elektromotor versorgt, kann ein Verbrenner keine Starthilfe leisten. Um die Hochvoltbatterie wieder aufzuladen, muss das E‑Auto an eine Ladestation angeschlossen werden.
- 1.
- ID.4 GTX: Stromverbrauch (kombiniert) 17,4 kWh/100 km; CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+++
Elektroautos überbrücken: So wird’s gemacht
Ein spezielles Starthilfekabel für elektrische Autos ist nicht erforderlich. Die regulären Überbrückungskabel reichen aus. Doch Achtung: Sollte das Material minderwertig oder die Klemmen unbrauchbar sein, geht ein Großteil der Energie verloren.
Die Kabel verfügen grundsätzlich über ein rotes und schwarzes Kabel mit Zangen am Ende. Mit dem roten Kabel werden die Pluspole und mit dem schwarzen Kabel die Minuspole der Batterien verbunden. Um ein gutes von einem schlechten Starthilfekabel zu unterscheiden, hilft ein Blick aufs Etikett vor dem Kauf: Es sollte DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen, damit Dicke, Länge und Klemmen des Kabels einen sicheren und hinreichenden Energietransport gewährleisten.
Mit Elektroauto Starthilfe geben
Natürlich kann man mit einem Elektroauto wie dem ID.3, ID.4 oder ID.5 von Volkswagen auch anderen Autos Starthilfe geben. Das funktioniert genauso, wie bei einem Spenderauto mit Benzin- oder Dieselmotor: Die beiden Plus- und Minuspole werden jeweils mit dem roten und schwarzen Kabel verbunden. Das Spenderauto, in diesem Fall also das E‑Auto, sollte laufen. Bei dem Empfängerauto (in diesem Fall ein Verbrenner) sollte man darauf achten, dass der Anlasser nicht länger als etwa drei Sekunden betätigt wird. Zudem sollte man nach jedem Startversuch kurz warten, um die 12-Volt-Batterie des Empfängerautos bei der Starthilfe durch ein E‑Auto zu schonen.
Ist eine Starthilfe fürs Elektroauto direkt aus der Antriebsbatterie möglich?
Nein: Die Antriebsbatterie liefert Strom für den E-Motor. So wie ein Verbrennungsmotor erst mit der Zündung anspringt, verbindet sie sich aus Sicherheitsgründen auch erst mit Hilfe der Starterbatterie mit dem Hochvoltnetz.
Theoretisch könnte dann dieser Hochvolt-Akku mit einem Wandler auch das 12-Volt-Netz für die Instrumente im Auto versorgen. Aber praktisch ist das keine gute Idee: Die Autobauer setzen aus Sicherheitsgründen auf die 12-Volt-Batterie. Ein Beispiel: Beim Stromer arbeitet die Servolenkung in der Regel elektrisch. Würde die Antriebsbatterie via Spannungswandler die Servolenkung versorgen, würde diese bei einem leeren Akku ausfallen. Das bedeutet: Das Fahrzeug ließe sich kaum mehr manövrieren. Deshalb sind zwei unabhängige Batterien im Auto erforderlich. Für Autobauer wäre es deutlich aufwendiger, zwei getrennt abgesicherte Hochvoltbatterien im Wagen zu verbauen. Deswegen gibt es die zwei Batterien und damit auch zwei Spannungen in Elektroautos.
Elektroauto: keine Starthilfe durch Anschieben
Und es gibt noch einen Unterschied zwischen E-Autos und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor: Benziner oder Diesel lassen sich durch ein Anschieben starten. Sobald der Wagen in Schrittgeschwindigkeit rollt, lässt der Fahrer oder die Fahrerin die Kupplung kommen, gibt ein wenig Gas – und meistens springt der Motor an. Bei Elektroautos funktioniert das nicht, da keine mechanische Kupplung vorhanden ist. Darüber hinaus kann ein Anschieben die Hochvoltsysteme nicht aktivieren.