Vernetzte Autos: So vorausschauend wie nie zuvor
Vernetzte Autos: So vorausschauend wie nie zuvor
Mobilität wird digital: Die Lieblingsmusik kommt per Streamingdienst, E-Mails werden dem intelligenten Sprachassistenten diktiert und dann verschickt, die großen Bildschirme der Infotainment-Systeme zeigen Stauinformationen sowie die Verfügbarkeit von Schnellladestationen in Echtzeit an. Zweifelsohne ist das mobile Internet ins Auto eingezogen. Die Hersteller machen jetzt den nächsten Schritt und heben die Vernetzung auf ein neues Level. (Bild: Getty Images)
Wir geben einen Überblick über den Status quo des „Connected Car“ und zeigen,
- dass Fahrzeuge schon heute Daten untereinander austauschen,
- welche Komfort- und Sicherheitsfunktionen die zunehmende Vernetzung ermöglicht und,
- dass die EU eine "gemeinsame Sprache" für das vernetzte Auto festgelegt hat.
Hallo, verstehst Du mich? – Damit Autos künftig vollständig autonom fahren können, müssen sie in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren. Noch ist das vernetzte Fahrzeug, das vollkommen selbsttätig von A nach B fährt, Zukunftsmusik. Doch bereits heute unterhalten sich Autos untereinander – indem sie über Funkverbindungen verschiedenste Informationen hin- und herschicken.
Unterwegs immer online
Die Idee ist bestechend: Das vernetzte Auto erhöht den Komfort für Fahrende und Mitfahrende sowie die Sicherheit an Bord und auf den Straßen. Die Kombination etlicher Sensoren in heutigen Fahrzeugen kann im Idealfall mehr wahrnehmen als menschliche Sinnesorgane und Gefahren so zum Teil früher erkennen als Autofahrende – erst recht, wenn diese für einen Moment unaufmerksam sind. Noch besser wird diese Rechnung, wenn nicht nur die Technik des eigenen Autos, sondern auch die des vorausfahrenden oder kreuzenden Verkehrsteilnehmenden als Datenquelle genutzt werden kann. Wenn möglichst viele Autos miteinander vernetzt sind, bieten sich neue Möglichkeiten für digitale Sicherheitssysteme und Online-Dienste aller Art.
Das automatische Notrufsystem eCall bietet seit einigen Jahren einen Vorgeschmack auf künftige Realitäten des vernetzten Fahrens: Falls die Insassen dazu selbst nicht mehr in der Lage sind, kann es nach einem Unfall selbstständig Hilfe herbeirufen. Seit dem 31. März 2018 ist eCall in der Europäischen Union für neue Automodelle vorgeschrieben. Eine technische Voraussetzung des Systems ist die fest im Fahrzeug verbaute SIM-Karte. Der damit verbundene Zugang zum Mobilfunknetz kann als eine Art Türöffner in die Welt des „Connected Car“ betrachtet werden: Denn dadurch ist jedes neue Auto in gewisser Weise ein rollendes Smartphone.
Lokale Warnmeldungen
Der logische nächste Schritt hin zu noch mehr Vernetzung besteht nun darin, zusätzlich zum abgesetzten Notruf auch noch den nachfolgenden Verkehr möglichst frühzeitig auf die Unfallstelle hinzuweisen. Dazu müsste das Fahrzeug die anderen Autos per Funksignal auf die eingetretene Gefahrensituation hinweisen. Dieses beispielhafte Szenario von vernetzter Mobilität ist kein Blick ins Jahr 2050, sondern bereits heute Realität: Die so genannte Car2X-Kommunikation ermöglicht es, dass ein Auto die verkehrsrelevanten Informationen in seiner Umgebung mit anderen Fahrzeugen (und der Verkehrsinfrastruktur) austauscht.
Die ID. Modelle sowie der Golf 8 von Volkswagen kommunizieren beispielweise im Umfeld von 800 Metern und binnen Millisekunden untereinander. Dank ihrer zahlreichen Sensoren erkennen die E-Autos frühzeitig mögliche Gefahren – und warnen andere Verkehrsteilnehmende in der Nähe automatisch per WLAN-Funksignal. Vorausschauendes Fahren bekommt dank des digitalen Datentransfers eine ganz neue Bedeutung.
Auf dem Weg zur Schwarmintelligenz
Viele Autohersteller, Zulieferer und Start-ups bieten bereits heute Technologien für das „Connected Car“ an. Das Angebot an digitalen Lösungen erinnert an die Vielfalt von Smartphone-Apps. Damit wird Autofahren noch komfortabler, sicherer und unterhaltsamer. Die digitale Vernetzung ist keine Vision mehr, sie ist bereits Wirklichkeit geworden. Mit seinem Car2X-Angebot wird Volkswagen zum Vorreiter – mit einer Technologie, die das Prinzip der Schwarmintelligenz nutzt, also immer besser wird, je mehr Teilnehmende eingebunden sind.
Die Daten, die Autos untereinander austauschen, werden entweder per Mobilfunknetz in ein Cloud-System oder per WLAN direkt in die Umgebung verschickt. Eine „gemeinsame Sprache“ gilt als wesentliche Voraussetzung, um Car2X-Kommunikation länderübergreifend auszurollen. Auch Ampelanlagen oder Baustellen-Warnanhänger könnten vergleichbare Steuergeräte wie Autos nutzen: Denn Car2X schließt sowohl die Kommunikation zwischen Fahrzeugen (Car-to-Car) als auch den Informationsaustausch mit der Infrastruktur (Car-to-Infrastructure) ein.
Ein harmonisierter und herstellerübergreifender einheitlicher Frequenzbereich für intelligente Verkehrssysteme (WLANp / ITS G5) innerhalb der Europäischen Union soll einen Informationstransfer zwischen Autos aller Marken und der Infrastruktur aller EU-Staaten ermöglichen. Weil sich die 5G-Infrastruktur in den meisten Ländern noch im Aufbau befindet, nutzt Volkswagen in seinen aktuellen Modellen ein elektronisches Steuergerät mit WLAN-Funktion.
In Zukunft werden schnelle 5G-Netze eine wichtige Rolle bei der Vernetzung von Autos spielen. Die sogenannte Latenzzeit (Reaktionszeit) kann hier weniger als eine Millisekunde betragen. Besonders für autonome Fahrzeuge ist das von großer Bedeutung, um Unfälle auszuschließen.
Neue Software per „Over-the-Air“-Update
Das vernetzte Auto bietet weitere Vorteile – und zwar über seinen gesamten Lebenszyklus. Die Elektrofahrzeuge ID.3, ID.4 und ID.5 können schon heute das, was viele andere Elektroautos erst in Zukunft beherrschen werden: Neue Funktionen und tiefgreifende technische Updates per WLAN oder via Mobilfunknetz empfangen. Die sogenannten „Over-the-Air“-Updates halten das Fahrzeug in Kundenhand stets auf dem neuesten Stand. Neben der Verbesserung der Software-Performance können die Updates auch neue Funktionen und Individualisierungsmöglichkeiten beinhalten.
Voraussetzung für das neueste Update zur ID.Software2.3 ist ein Zugang zur "We Connect ID. App". Außerdem muss Ihr ID. Modell über die ID.Software2.1 verfügen. Ist das gegeben, müssen Sie folgende Schritte ausführen (Sollten Sie die We Connect ID. App bereits installiert und einen gültigen We Connect Start Vertrag haben, können Sie die ersten Schritte überspringen und direkt mit Schritt 4 starten.):
- Laden Sie sich die We Connect ID. App für Ihr Smartphone kostenlos herunter. Entsprechend Ihres Betriebssystems finden Sie die We Connect ID. App für Android oder iOS im App Store oder im Google Play Store.
- Melden Sie sich mit Ihrer Volkswagen ID in der App an und fügen Sie Ihr Fahrzeug hinzu.
- Aktivieren Sie Ihren We Connect Start Vertrag. Folgen Sie hierzu den in der App angezeigten Hinweisen.
- Verfügbare Updates werden automatisch während der Fahrt heruntergeladen, wenn sich Ihr ID. im Onlinemodus befindet.
- Wählen Sie nach beendeter Fahrt die verfügbare Aktualisierung aus. Details zum Update-Inhalt finden Sie unter „Weitere Informationen“.
- Während der Installation des Over-the-Air Updates kann Ihr ID. nicht geladen werden. Bitte stellen Sie daher einen Mindestladestatus von 50 % sicher und entfernen Sie anschließend den Ladestecker. Starten Sie nun die Installation des Updates. Dies kann je nach Größe des Updates einige Zeit dauern. Ihr ID. zeigt Ihnen vor Start der Installation im Infotainment-System an, ob weitere Bedingungen zu erfüllen sind (z. B. Fenster schließen). Das Update beginnt nach Verlassen und Verriegeln des Fahrzeugs.
- Während der Installation des Updates können Sie Ihren ID. nicht nutzen oder laden.
- Zum Abschluss der Installation stellt Ihr ID. eine Internetverbindung her.