Wartung von E-Autos
Die regelmäßige Wartung eines Elektroautos ist notwendig, aber meist günstiger als für Verbrenner. (Bild: Adobe Stock)
Die regelmäßige Wartung eines Elektroautos ist notwendig, aber meist günstiger als für Verbrenner. (Bild: Adobe Stock)
Bei der Wartung eines E-Autos …
- … müssen weniger Komponenten überprüft werden als bei herkömmlichen Autos.
- … spart man im Vergleich zum Verbrennungsmotor in der Regel Wartungskosten.
- … darf nur geschultes Personal die Arbeiten durchführen.
Wartung von Elektroautos: wenig Verschleißteile, hohe Lebensdauer
Für die Anschaffung eines Autos spielt der Kaufpreis eine große Rolle. Aber auch die Unterhaltskosten sollten bedacht werden. Wer ein Elektroauto wie den ID.3, den ID.4 oder den ID.5 fahren möchte, kann Förderungen in Anspruch nehmen, an der Kfz-Steuer sparen1 und günstiger Energie tanken als bei einem herkömmlichen Stopp an der Tankstelle. Und auch die Wartung schont in der Regel den Geldbeutel. Sie ist zwar nicht seltener fällig als bei Verbrennern, dafür aber in der Regel weniger kostenintensiv.
Eine regelmäßige Inspektion ist auch in der Elektromobilität aus mehreren Gründen unerlässlich. Sie senkt das Risiko eines Defekts am Auto und fördert gelegentlich Mängel zu Tage. Außerdem werden bei dieser Gelegenheit Verschleißteile ausgetauscht, bevor sie kaputtgehen und dadurch möglicherweise teurere Reparaturen nach sich ziehen. Wartet man zum Beispiel zu lange mit dem Austausch eines verschlissenen Bremsbelags, kann schnell auch eine neue Bremsscheibe fällig sein.
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- ID.3 Pro Performance: Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 13,5-12,9; CO2-Emission in g/km: kombiniert 0; Effizienzklasse: A+++. ID.3 Pro S: Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 13,7-13,1; CO2-Emission in g/km: kombiniert 0; Effizienzklasse: A+++. Bildliche Darstellungen können vom Auslieferungszustand abweichen. Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattung.
Elektroautos sind deutlich weniger störungsanfällig als Verbrenner, da in ihnen weniger Verschleißteile verbaut sind.
Ein großer Vorteil von E-Autos: Sie haben schlicht weniger Verschleißteile als Benziner und Diesel, zudem gelten sie als äußerst langlebig. Es muss keine Zündkerze getauscht, kein Ölwechsel gemacht, kein Auspuff erneuert werden. Anfällige Komponenten wie Zahnriemen oder Kupplung sucht man vergebens. Darüber hinaus sind Elektromotor und -antrieb simpel aufgebaut und robust. Das Getriebe verfügt über eine feste Übersetzung mit einem einzigen Gang und ist entsprechend klein. Gegenüber Schalt- und Automatikgetrieben besteht es aus deutlich weniger Teilen.
Wartungskosten für Elektrofahrzeuge oft geringer als für Verbrenner
All das macht sich bei den Kosten für den Service bei E-Fahrzeugen bemerkbar. Je nach Modell können zwar Unterschiede auftreten und spezielle Einzelteile auch mal teuer sein. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aber kommen Elektroautos bei der Wartung im Schnitt 30 bis 35 Prozent günstiger davon.
Doch was muss beim Elektroauto eigentlich gewartet werden? Wie bei allen Fahrzeugen umfasst der Service unter anderem die Elektrik, Motor und Getriebe, Fahrwerk und Karosserie. Die Wischerblätter der Scheibenwischer werden je nach Bedarf ausgewechselt und eine Reinigung der Klimaanlage gewährleistet eine gute Luftqualität im Fahrzeuginneren.
Allerdings gibt es bei der Inspektion von Elektrofahrzeugen auch einige Besonderheiten. Zum Beispiel befinden sich nur Kühl-, Brems- und Scheibenwischerflüssigkeit als Hauptflüssigkeiten in einem E‑Auto – und damit deutlich weniger als in einem Diesel oder Benziner. Natürlich müssen auch diese regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden. Bei den wenigen Modellen mit Getriebe wird zudem nach der Getriebeflüssigkeit geschaut.
Regeneratives Bremsen schützt Bremsbeläge
Eine weitere Abweichung zu den Verbrennern ist der geringere Verschleiß der Bremsbeläge. Die meisten E-Autos verzögern zunächst mittels Rekuperation, wobei der Motor zum Generator wird und das Bremsmoment durch elektromagnetischen Widerstand erzeugt wird. Die konventionelle Bremse kommt erst bei Bedarf hinzu. Das schont die Bremsbeläge im Elektrofahrzeug. Im Blick behalten sollte man sie dennoch, da sie durch die niedrigere Beanspruchung möglicherweise Rost ansetzen.
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- ID.4 GTX: Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 17,2-15,8; CO2-Emission in g/km: kombiniert 0; Effizienzklasse: A+++.
Hohes Drehmoment kann Reifen strapazieren
Den wahrscheinlich höchsten Verschleiß weisen die Reifen am Elektroauto auf. Sie sind meist relativ schmal, um den Rollwiderstand gering zu halten, und einer hohen Belastung ausgesetzt. Immerhin bringt der elektrische Antrieb sein volles Drehmoment praktisch über die gesamte Drehzahl hinweg auf den Asphalt. Einer schnellen Abnutzung kann man aber durch ein sanftes Anfahren und ein vorausschauendes Verhalten im Straßenverkehr vorbeugen.
Ein schonender Umgang ist auch mit der vermutlich kostspieligsten Komponente in der Elektromobilität angesagt: den Akkus. Bei der Wartung werden Ladeanschluss, Ladegeräte, Kabelverbindungen und der Zustand der Batterie selbst überprüft. Zu einem Austausch kommt es aber kaum einmal. Die Lithium-Ionen-Akkus sind auf 1.000 bis 3.000 Ladezyklen ausgelegt. Meist geben Hersteller eine Garantie, dass die nutzbare Kapazität der Akkus nach einer bestimmten Anzahl an Jahren bzw. einer bestimmten Laufleistung einen festgelegten Wert nicht unterschreitet. Bei Volkswagen sind dies 70 Prozent bei korrektem Gebrauch für acht Jahre (oder bis zu 160.000 Kilometern Fahrleistung, je nachdem, welches Ereignis zuerst eintritt).4
So leben Akkus länger
Wie schnell die Batterien tatsächlich verschleißen, lässt sich bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. So sollte man etwa extreme Ladestände vermeiden. Besser ist es, den Ladestand zwischen 20 und 80 Prozent zu halten. Auch extreme Temperaturen mögen die Energiespeicher nicht besonders. Und wer seinem E‑Auto etwas Gutes tun möchte, verschafft ihm eine entspannte „Schnarchladung“. Dabei saugt das Auto – meist über Nacht – relativ langsam Strom mit einer Leistung von 3,5 kW aus einer normalen Haushaltssteckdose oder einer heimischen Wallbox, die maximal 11 kW leistet. Das dauert länger, verläuft für die Batterie aber deutlich behutsamer als eine Schnellladung mit höherer Stromstärke.
Inspektionen sind bei Elektroautos in ähnlichen Abständen nötig wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Bei ID. Modellen steht der obligatorische Besuch in der Werkstatt alle zwei Jahre an, unabhängig von der Anzahl der gefahrenen Kilometer. Wann der nächste Termin gebucht werden muss, verrät die Service-Intervall-Anzeige im Infotainment-System.
E‑Mobilität: Wartung nur durch geschultes Personal
Prinzipiell muss man für die Wartung eines E-Autos keine spezielle Werkstatt aufsuchen, sofern die Herstellervorgaben vor Ort eingehalten werden. Allerdings darf nicht jeder Hand an das Fahrzeug legen. Schon ein Reifenwechsel erfordert eine sogenannte „Elektrotechnisch unterwiesene Person“ (EuP). Ist jedoch tatsächlich das Öffnen der Hochvoltbatterie notwendig, bleibt – im Fall von Volkswagen – nur der Besuch in einem der Hochvoltstützpunkte des Herstellers, damit die Garantie nicht verfällt.