Wenn es doch mal kracht: Das sollten Sie bei einem Elektroauto-Unfall wissen
Sicherheit ist eines der wichtigsten Kriterien beim Autokauf – wenn nicht das wichtigste. Verständlich. Schließlich will jeder so sicher wie möglich ans Ziel kommen. Egal, ob er in einem Diesel, Benziner oder in einem Elektroauto unterwegs ist. Aber was, wenn es doch zu einem Unfall kommt? Wie sicher sind E-Autos und was gibt es zu beachten, wenn es doch einmal kracht? (Bild: Adobe Stock)
Sicherheit ist eines der wichtigsten Kriterien beim Autokauf – wenn nicht das wichtigste. Verständlich. Schließlich will jeder so sicher wie möglich ans Ziel kommen. Egal, ob er in einem Diesel, Benziner oder in einem Elektroauto unterwegs ist. Aber was, wenn es doch zu einem Unfall kommt? Wie sicher sind E-Autos und was gibt es zu beachten, wenn es doch einmal kracht? (Bild: Adobe Stock)
Das erfahren Sie hier über E-Autos und Unfälle:
- Zahlreiche Crashtests zeigen: E-Autos sind mindestens genauso sicher wie Verbrenner.
- E-Autos sind so konzipiert, dass normalerweise bei einem Unfall der Stromfluss umgehend unterbunden wird.
- Einsatzkräfte der Feuerwehren werden auf neue Antriebsformen geschult.
- Verunfallte Autos sollten unbedingt in einem abgesperrten Bereich im Freien abgestellt werden.
Der Hintermann muss nur eine Sekunde nicht aufpassen und schon kracht es. Auch Assistenzsysteme und eine umsichtige Fahrweise können Unfälle nicht zu 100 Prozent verhindern. Was passiert also, wenn man mit einem Elektrofahrzeug doch mal einen Unfall hat? Kann ein E‑Auto in Brand geraten? Und: Wie schwierig ist es für die Feuerwehr, ein brennendes Elektroauto zu löschen?
Eines vorweg: Elektroautos sind mindestens genauso sicher wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das haben Crashtests unter anderem vom ADAC und der DEKRA gezeigt. Dabei schnitt der Volkswagen ID.3 hervorragend ab. Beim Schutz von erwachsenen Insassen, Kindern und ungeschützten Verkehrsteilnehmern als auch bei den Assistenzsystemen gaben die Prüfer dem Volkswagen ID.3 gute Wertungen. Und auch die Batterie meisterte den Test problemlos und blieb unbeschädigt.
Das richtige Verhalten im Brandfall
Gerade die Frage, was mit dem Akku bei einem Unfall passiert, treibt nicht nur Interessierte und E-Autofahrerinnen und -fahrer um, sondern auch die Verantwortlichen in der Konstruktion. Ihr Ziel ist es, die Batterien bestmöglich vor Schäden und Deformationen zu schützen. Deshalb sind diese in der Regel im Unterboden verbaut. Zwischen den Achsen platziert, ist die Lithium-Ionen-Batterie gut geschützt. Gleichzeitig sorgt die Position dafür, dass das Auto eine bessere Straßenlage hat. In Folge minimiert sich oftmals das Überschlagrisiko. Zur Erhöhung der Unfall-Sicherheit von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb kann aber auch beitragen, dass die elektrischen Komponenten „eigensicher“ ausgelegt sein müssen. Das heißt: Kommt es zu einem Unfall, soll der Stromfluss normalerweise umgehend unterbunden werden.
Aber was tun, wenn es doch zu einem Brand kommt? Tatsächlich fangen Lithium-Ionen-Akkus schwerer Feuer als Benzin- oder Dieseltanks. Aber auch, wenn die Gefahr nicht hoch ist, sind Fahrzeugbrände bei E-Autos ebenso wie bei Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben möglich. Im Ernstfall sollten sich Fahrerinnen und Fahrer sowie Mitfahrende unverzüglich vom brennenden Auto entfernen, sich in Sicherheit begeben und die Feuerwehr rufen. Zudem müssen sie – wenn möglich – die üblichen Sicherheits- und Absperrvorkehrungen treffen. Im Normalfall hat man ausreichend Zeit, um die Gefahrenzone zu verlassen. Die Expertinnen und Experten von den Feuerwehren wissen, welche Löschmethode im Einzelfall die richtige ist. Oftmals wird sehr viel Wasser zum Löschen benötigt, trotz allem werden Brände in der Regel zügig unter Kontrolle gebracht.
Feuerwehr wird geschult
Damit die Einsatzkräfte auf die Besonderheiten der E‑Mobilität vorbereitet sind, stellt Volkswagen der Feuerwehr Rettungsleitfäden und Rettungsdatenblätter zur Verfügung. Zudem werden Feuerwehrleute und Sanitäter in Bezug auf die neuen Antriebsformen geschult, um im Ernstfall die Unterschiede zwischen Elektroautos, Plug-in-Hybriden und Co. zu kennen und schnell handeln zu können. Das ist bei einem Feuer wichtig, aber vor allem auch wenn Menschen aus einem Unfallfahrzeug gerettet werden müssen.
Bei Elektroautos besteht, wie bei verunfallten konventionellen Autos auch, das geringe Restrisiko einer verzögerten Brandentstehung. Das bedeutet: Es kommt zu einem späteren Zeitpunkt nach einem Unfall noch zu einem Brand. Solch ein Fall tritt insbesondere bei einer Beschädigung der Hochvoltbatterie ein, in der elektrische und chemische Energie gespeichert sind. Denn die festen und flüssigen Chemikalien darin können brennen. Einen Metallbrand des Lithiums gibt es allerdings nicht.
Was nach einem Elektroauto-Unfall zu tun ist
Aus Brandschutzgründen müssen Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge nach einem Unfall in einem abgesperrten Bereich im Freien abgestellt werden. Wichtig ist dabei, ausreichend Abstand zu anderen Autos, Gebäuden, brennbaren Gegenständen und Untergründen zu halten. Wichtig: Ein Elektroauto mit beschädigtem Hochvoltsystem sollte auf keinen Fall in einer geschlossenen Halle geparkt werden. Sind das verunfallte Elektroauto und vor allem dessen Hochvolt-Komponenten der Witterung ausgesetzt, müssen sie mit einer wetterfesten Plane abgedeckt werden.
Zudem sollten Sie die Rettungsdatenblätter – beispielsweise die Rettungskarte des ID.3 – beachten. Diese gibt es für alle Automarken und Modelle. Drucken Sie das Rettungsdatenblatt Ihres Fahrzeugs am besten farbig aus und deponieren Sie es hinter der Sonnenblende am Fahrersitz. So haben die Rettungskräfte im Falle eines Unfalls sofort Zugriff auf wichtige Informationen zu Themen wie: Wo laufen die Hochvoltleitungen entlang und an welcher Stelle genau ist die Batterie untergebracht.
Fazit: Gut geschützt unterwegs
Hat ein Elektroauto einen Unfall oder gerät sogar in Brand, ist die Aufmerksamkeit groß. Schließlich ist die Technologie noch relativ neu und gleichzeitig wächst das Interesse an der E‑Mobilität. Diverse Crashtests haben gezeigt, dass die Insassen von E-Fahrzeugen gut geschützt unterwegs sind. Und auch die Akkus sind gut geschützt. Und nicht zu vergessen: Jeder Wagen, der für den Straßenverkehr zugelassen wird, muss strenge gesetzliche Standards erfüllen und regelmäßig zur Hauptuntersuchung – und das gilt natürlich auch für Elektroautos und deren Komponenten.