Schneller leer? Akkus bei Kälte
Frostige Temperaturen und Minusgrade sorgen dafür, dass sich Lithium-Ionen-Akkus schneller entladen. Das ist beim Smartphone ähnlich wie beim Elektroauto. Warum das so ist, wie man die Batterie schützt und bei Kälte richtig lädt. (Bild: Getty Images)
Frostige Temperaturen und Minusgrade sorgen dafür, dass sich Lithium-Ionen-Akkus schneller entladen. Das ist beim Smartphone ähnlich wie beim Elektroauto. Warum das so ist, wie man die Batterie schützt und bei Kälte richtig lädt. (Bild: Getty Images)
Das und mehr erfahren Sie hier zum Verhalten von Akkus bei Kälte:
- Sinken die Temperaturen, entladen sich Akkus schneller.
- Der Grund: Die Elektrolyt-Flüssigkeit wird zäher, weshalb sich der elektrochemische Prozess verlangsamt. Der Strom fließt langsamer und schwächer.
- Die Reichweite von Elektroautos kann sich daher bei Kälte reduzieren.
- Die Batterie sollte möglichst dann aufgeladen werden, wenn sie noch warm ist.
Wenn der Akku einfriert
Wer kennt es nicht: Man geht mit dem Handy außer Haus, der Akku ist noch nahezu voll. Doch bei frostigen Temperaturen rutscht schon nach kurzer Zeit die Leistung in den roten Bereich. Oder das Smartphone schaltet sich sogar ganz ab. Insbesondere bei etwas älteren Modellen kann das häufiger passieren. Aber auch bei neuen Smartphones entladen sich die Akkus schneller, wenn es extrem kalt ist.
Warum das so ist? Kälte sorgt dafür, dass die in den Lithium-Ionen-Akkus enthaltende Elektrolytflüssigkeit zäher wird. In Folge wird der elektrochemische Prozess deutlich langsamer und der Innenwiderstand nimmt zu. Denn die Lithium-Ionen können sich viel schwerer zwischen Kathode und Anode hin und her bewegen. Benötigt ein Smartphone oder anderes elektrisches Gerät jetzt viel Energie, verringert sich die Spannung des Akkus. Das wiederum kann zu einer Tiefenentladung führen. Weil diese den Handy-Akku schädigen kann, schalten sich manche Smartphones bei Kälte selbst ab. So soll verhindert werden, dass der Akku beschädigt wird.
Bei welchen Temperaturen ein Akku am besten funktioniert
Ältere Geräte, die bereits sehr oft wiederaufgeladen wurden, sind häufiger betroffen. Denn bei älteren Akkus können mögliche Schäden ein plötzliches Absinken der elektrischen Spannung bei Kälte fördern. Aber: Bis zu 3.000 mal lassen sich Lithium-Ionen-Akkus in der Regel aufladen, ohne dass es zu Leistungseinbußen kommt.
Ist es draußen sehr kalt bzw. sehr warm, kann es sein, dass sich der Akku schneller entlädt bzw. zügiger altert. Letzteres ist vor allem bei Temperaturen über 40 Grad Celsius möglich. Denn bei Hitze kann es passieren, dass die Abläufe im Lithium-Ionen-Akku beschleunigt werden. Folglich kommt es zu einer schnelleren Alterung der Batterie. Zudem kann die Ladung nicht mehr optimal gespeichert werden, was dazu führt, dass die Kapazität sinkt.
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- ID.4 GTX: Stromverbrauch (kombiniert) 17,4 kWh/100 km; CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+++
Den Auto-Akku bei Minustemperaturen schonen
Nicht „nur“ die Lithium-Ionen-Batterien von Smartphones funktionieren bei moderaten Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad am besten – dasselbe gilt auch für die Akkus von Elektroautos. Frost und kalte Temperaturen können hingegen dafür sorgen, dass sich die Reichweite verringert oder anfangs die Beschleunigung etwas geringer ausfällt als bei moderaten Umgebungstemperaturen. Mit zunehmender Fahrtstrecke erwärmt sich die Batterie und stellt ihre Leistung zur Verfügung.
Aber: Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos können einiges tun, um bei Abfahrt volle Leistung zu erhalten und auch der Leistungsentnahme für die Innenraumerwärmung entgegenzuwirken. Bestenfalls wird das Elektrofahrzeug in einer warmen Garage und nicht im Freien abgestellt. Insbesondere vor längeren Fahrten empfiehlt es sich, das Auto mithilfe der Vorklimatisierung und dem Einstellen des Ladetimers vor der Abfahrt vorzuheizen. Ist das Fahrzeug noch an der Ladestation angeschlossen, wird die Batterie nicht belastet. Sie können also die Fahrt mit voll aufgeladenen Akkus starten, obwohl das energieintensive Aufwärmen bereits erledigt ist. Wer während der Fahrt Strom sparen möchte, regelt die Heizung etwas runter. Damit es dennoch angenehm warm bleibt, kann man die Temperatur der Sitzheizung erhöhen. Diese ist sparsamer als die Innenraumheizung.
Menschen, die bei Kälte oft und viel fahren, sollten zudem bereits beim Autokauf auf die Ausstattung achten. So gibt es beispielsweise die vollelektrischen ID. Modelle von Volkswagen ID.5, ID.4 und ID.3 optional mit Wärmepumpe, die für eine energieeffiziente Beheizung des Innenraums sorgt. Das hat den Vorteil, dass weniger Strom von der Batterie benötigt wird und mehr Reichweite im Winter möglich ist.
So schonen Sie den Akku Ihres Volkswagen ID.
E-Autos bei Kälte richtig laden
Frost und eisige Temperaturen können die Ladedauer von Elektrofahrzeugen verlängern – insbesondere dann, wenn der Akku kalt ist. Das sollte man bei der Planung der Ladestopps berücksichtigen. Außerdem empfiehlt es sich, die Batterie aufzuladen, wenn sie noch warm ist. Ist die Wallbox in einer Garage oder Tiefgarage angebracht und nicht im Freien, ist das optimal. Zudem sollten Sie nicht abwarten, bis die Batterie komplett leer ist. Denn dann reduziert sich die Spannung, was wiederum die Ladezeit verlängert. Wenn Sie diese einfachen Tipps beachten, fahren Sie immer mit ausreichend Energie durch die kalte Jahreszeit.