Außen minus 20 Grad, innen angenehm warm: Im E‑Auto durch den Winter
Alle Fahrzeuge stehen im Winter vor Herausforderungen – auch Elektroautos. Wir geben die wichtigsten Tipps für die kalte Jahreszeit.
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- ID.4 GTX: Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 17,2-15,8; CO2-Emission in g/km: kombiniert 0; Effizienzklasse: A+++.
Alle Fahrzeuge stehen im Winter vor Herausforderungen – auch Elektroautos. Wir geben die wichtigsten Tipps für die kalte Jahreszeit.
Das und mehr erfahren Sie hier über Elektroautos bei Minusgraden:
– Eisige Kälte beansprucht die Batterien von Elektroautos.
– Eine Vorklimatisierung während des Ladens hilft, Energie zu sparen.
– Eine effiziente Wärmepumpe kann vor allem im Winter nützlich sein.
Der Betrieb von Elektroautos erfolgt über die Energie aus ihren Akkus. Und bei den Batterien von E-Autos handelt es sich in der Regel um Lithium-Ionen-Akkus. Fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, verlangsamen sich in der Batterie die Bewegungen der Ionen und damit die elektrochemischen Prozesse – bereits das Aufladen dauert dann länger. Auch im Fahrbetrieb macht sich Eiseskälte schnell bemerkbar. Die Reibung im Antrieb steigt, der Innenwiderstand nimmt zu, und so wird insgesamt mehr Energie benötigt, um das Elektroauto vom Fleck zu bewegen.
Auch der Strombedarf im Fahrzeuginneren ist im Winter erheblich höher, schon durch die Heizung für den Innenraum, das Gebläse oder die Heizfunktionen für beschlagene oder vereiste Scheiben. Wird zusätzlich noch eine Sitz- oder Lenkradheizung eingeschaltet, erhöhen diese Vorrichtungen den Stromverbrauch weiter. Dazu kommen, je nach Witterung oder Tageszeit, noch die Scheibenwischer oder die Lichtanlage.
All das kann dazu führen, dass die Reichweite eines Fahrzeugs mit E-Antrieb bei kalten Temperaturen sinkt. Dabei sind nur wenige Dinge zu beachten, um sich mit einem Elektroauto auch in den kalten Monaten so sicher wie komfortabel zu bewegen – vom Aufladen über kurze und lange Fahrten in Stadt und Land bis hin zum Stau.
Gut für die Batterie: Heizen beim Laden
Im besten Fall steht das Auto einigermaßen warm in einer Garage, oder zumindest so, dass keine Minusgrade herrschen. Dann kann die Kälte nicht so leicht zur Batterie gelangen. Wurde das Elektroauto in einem ungeheizten Bereich oder draußen abgestellt, kann es sich lohnen, den Innenraum des Fahrzeugs bereits beim Ladevorgang zu beheizen. Den nötigen Strom dafür bezieht das System dann nicht von der Batterie. Der Betrieb der Heizfunktion während des Aufladens hat den zusätzlichen Effekt, dass der Akku ebenfalls angewärmt wird, was wiederum dessen Leistungsfähigkeit fördert. Bei den ID. Modellen von Volkswagen lassen sich diese und andere Vorgänge übrigens bequem vom warmen Heim aus über die We Connect ID. App auf dem Smartphone steuern.
Bei Fahrzeugmodellen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb können die Verbrennungsmotoren den Betrieb übernehmen, wenn sich der Ladestand des elektrischen Akkus dem roten Bereich nähert. Unter schwierigen winterlichen Bedingungen bieten diese Modelle nicht nur hinsichtlich der Reichweite einen Vorteil gegenüber herkömmlichen E-Autos: Wird das Fahrzeug im Verbrennungsmodus gestartet, geht die Betriebstemperatur anders als bei rein elektrischen Modellen schnell hoch – auch im Innenraum und an der Batterie. Bereits nach kurzer Fahrzeit erreicht das gesamte Auto so eine Temperatur, die ein Aktivieren des nachhaltigen Elektrobetriebs sinnvoll werden lässt.
Weniger ist mehr: Heizen beim Fahren
Um im winterlichen Fahrbetrieb zusätzliche Energie einzusparen, sollte zum Beispiel die Innenraumheizung nicht zu hoch eingestellt sein. Eine Faustregel könnte lauten: Vor Fahrtantritt lieber einen Pulli oder eine Jacke überziehen und mäßig warme Luft genießen als in subtropischer Hitze im T-Shirt am Steuer zu schwitzen – dann droht auch keine Erkältung beim Aussteigen am Zielort. Wird die Heizung im Auto während der Fahrt vorübergehend auf Umluftbetrieb gestellt, benötigt das System insgesamt noch weniger Strom, um die Temperatur für die Insassen angenehm zu halten. Die Türen und Fenster des E-Autos sollten dabei natürlich so wenig wie möglich geöffnet werden.
In den vollelektrischen ID. Modellen von Volkswagen liefert eine optionale Wärmepumpe die gewünschten Wohlfühltemperaturen. Das hocheffiziente Wärmepumpensystem von Volkswagen verdichtet ein Kältemittel unter hohem Druck. Die dabei entstehende Wärme wird genutzt, um durchströmende Kaltluft zu erhitzen. So wird aus der Batterie weniger Energie für die Hochvoltheizung benötigt, was vor allem bei sehr kalten Außentemperaturen einen Reichweitenvorteil gegenüber Elektrofahrzeugen ohne Wärmepumpe bedeutet.
Entspannt fahren, gut ankommen
Ebenfalls wichtig für den Verbrauch der elektrischen Energie im Winter ist natürlich die Fahrgeschwindigkeit. Sie hat auch zu allen anderen Jahreszeiten neben der Kapazität der Batterie den wohl größten Einfluss auf die Reichweite von Elektroautos. Das mag angesichts von Schnee und Glätte wie ein Aspekt erscheinen, den man vernachlässigen kann. Doch gibt es im Winter natürlich auch kalte Tage ohne Beeinträchtigungen durch Eis und Nässe auf den Straßen. Selbst unter der klaren Wintersonne wirkt sich entspanntes Fahren zu jeder Zeit positiv auf die Reichweite aus – ebenso wie auf die Fahrzeit, denn so müssen insgesamt weniger Ladestopps eingeplant werden. Und bei einer lockeren Fahrweise lässt sich doch letztlich der Ausblick auf winterliche Puderzucker-Landschaften viel besser genießen.
Wenn’s mal länger dauert: E-Autos im Winter-Stau
Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn man mit dem Elektroauto bei klirrender Kälte unterwegs ist. Ob mit herkömmlichem Antrieb, Plug-in-Hybrid oder Stromer: Solche Situationen werden bei jedem Fahrzeug-Modell ausführlich unter extremen Bedingungen getestet, bevor es auf den Markt kommt. Selbst bei einer gewählten Innenraumtemperatur von über 20 Grad, aktivierter Sitzheizung und mit vorschriftsmäßig eingeschaltetem Standlicht vermögen die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge von Volkswagen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt über Stunden komfortable Obhut zu bieten – ein voll aufgeladener Akku beim Start vorausgesetzt.
Selbst nach langer Standzeit in einem winterlichen Stau ist in aller Regel immer noch genug Energie vorhanden, um den Wagen zu starten und mindestens bis zur nächsten Ladesäule zu fahren. Allein in Deutschland gibt es aktuell laut Bundesnetzagentur 44.486 Normalladepunkte und 7.717 Schnellladepunkte (Stand: Februar 2022) – und die funktionieren selbst unter extrem winterlichen Bedingungen.