Volkswagen Automotive Cloud: Die Zukunft des Automobils ist das vernetzte Fahren
Die Volkswagen Automotive Cloud hilft Fahrzeugherstellern, vernetzte Dienste in Autos schneller zu verwirklichen. Over-the-Air-Updates (OTA) sind bereits heute möglich. (Bild: Getty Images)
Die Volkswagen Automotive Cloud hilft Fahrzeugherstellern, vernetzte Dienste in Autos schneller zu verwirklichen. Over-the-Air-Updates (OTA) sind bereits heute möglich. (Bild: Getty Images)
Das erfahren Sie hier über die Automotive Cloud:
- Volkswagen entwickelt Software am Standort in Seattle.
- Microsoft Azure ist die technische Basis der Cloud-Dienste.
- Ein digitales Ökosystem bietet Mehrwert für die Kunden.
Die vielen wolkenreichen und regnerischen Tage haben Seattle den Beinamen „Rain City“ verpasst. Weil mit Amazon und Microsoft dort auch die wichtigsten Cloud-Anbieter zuhause sind, ist mit „Cloud City“ ein weiterer Spitzname dazugekommen. Die Präsenz von zwei der weltgrößten Cloud-Provider ist einer der Gründe, warum sich Volkswagen die Metropole im US-Bundesstaat Washington als neuen Standort ausgesucht hat.
Die Entscheidung des Managements ist nachvollziehbar: In Seattle sitzen auch viele gefragte Software-Expertinnen und -Experten, besonders für den Bereich Automotive. Hier dreht sich alles darum, die umfassende Vernetzung der Fahrzeuge von morgen aktiv mitzugestalten. Die Aussicht, Software für ein Automobilunternehmen zu entwickeln, das jedes Jahr mehr als zehn Millionen Fahrzeuge weltweit verkauft, hat bereits viele Cloud-Computing-Fachleute angezogen: Die von Volkswagen zusammen mit Microsoft initiierte Automotive Cloud nimmt Gestalt an.
Digitale Dienste für vernetzte Autos
Die Technologie entwickelt sich rasant weiter. Software, die vor einigen Jahren noch auf lokalen Speichermedien fest im Fahrzeug implementiert war, kommt heute dank Mobilfunk-Verbindung flexibel über die Cloud ins Auto. Werkstattbesuche und Serviceaufenthalte sind dafür nicht mehr nötig. Die Bereitstellung eines digitalen Ökosystems – zum Beispiel die Online-Dienste für die ID. Modelle von Volkswagen – spielt schon heute eine wichtige Rolle.
Die Volkswagen Automotive Cloud hilft dabei, vernetzte Fahrzeugdienste künftig wesentlich schneller zu verwirklichen als bisher. Dazu zählen Funktionen wie intelligente und adaptive Fahrassistenzsysteme sowie für individuelle Kommunikations- und Navigationslösungen.
Partnerschaft mit Microsoft
Volkswagen entwickelt seine neuen Mobilitätsdienste auf Basis der Cloud-Plattform Microsoft Azure. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, und Satya Nadella, CEO von Microsoft, haben die strategische Partnerschaft als zentrales Projekt beider Unternehmen hervorgehoben und eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart. Dabei soll die Kooperation auch die Themen Nachhaltigkeit, digitale Bildung und Mitarbeitenden-Engagement einschließen.
Volkswagen möchte seine Automotive Cloud, die zunächst vorwiegend für den europäischen Markt entwickelt wurde, zusätzlich in China und den USA ausrollen. Auch dort bildet Azure die technische Basis des digitalen Systems. Die mit Microsoft entwickelte Cloud-Anbindung ermöglicht es Volkswagen, Updates und neue Funktionen künftig unabhängig von der jeweiligen Fahrzeug-Hardware bereitzustellen – mit dem Ziel, das Kundenerlebnis kontinuierlich zu verbessern. Die ersten mit der Volkswagen Automotive Cloud vernetzten Testflotten sollen 2021 auf die Straße kommen, der Serieneinsatz ist für 2022 geplant.
Welche Vorteile bietet die Volkswagen Automotive Cloud?
Die Volkswagen Automotive Cloud wird bestehende Online-Dienste verbessern, zum Beispiel den Fernzugriff auf das Fahrzeug und die Notfallhilfe. Gleichzeitig schafft die Cloud Optionen für neue Online-Dienste, etwa für die Navigation, das Parken und das (teil)autonome Fahren.
Bei E-Fahrzeugen unterstützt die Cloud das bordeigene Navigationssystem zum Beispiel bei der Suche nach Standorten von Ladestationen oder bei Empfehlungen von Ladestopps entlang der Route. Und die anonymisierte Auswertung der Fahr- und Batteriedaten von Elektroautos schließlich wird unter anderem genutzt, um die Batterie-Entwicklung voranzutreiben.
Die digitalen Dienste der Volkswagen Automotive Cloud umfassen alle drei Einsatzszenarien: vor der Fahrt, während der Fahrt und nach der Fahrt. Ziel ist es, den Kundinnen und Kunden zu jeder Zeit einen klaren Mehrwert zu bieten. Was das heißt, wird am Beispiel von Kalender-Funktionen schnell deutlich: Statt einen separaten Volkswagen Kalender anzubieten, können einfach bereits bestehende Terminplaner nahtlos ins Auto integriert werden. Darüber können sich die Fahrerinnen und Fahrer zum Beispiel dann automatisch in eine Telefonkonferenz einwählen.
Auch wenn ein Fahrzeug mit Karosserie, Fahrwerk, Antriebsstrang und Interieur immer eine Hardware bleiben wird: „Heutige Autos sind Softwareprodukte“, sagt Volkswagen Chef Herbert Diess dazu. Die Digitalisierung des Autos macht die ID. Modelle von Volkswagen bereits heute zu Superrechnern auf vier Rädern. Und die regelmäßigen Over-the-Air-Updates halten sie auch künftig immer auf dem aktuellen Stand.