Digital vernetzt und autonom: So fährt das „Connected Car“ der Zukunft
Vorweg: Eine allgemein gültige Definition von „Connected Car“ gibt es nicht. Grundsätzlich kann sich ein „vernetztes Auto“ über ein Netzwerk mit Diensten und anderen Geräten – auch Fahrzeugen – verbinden und so Informationen austauschen. Und das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten. (Bild: Adobe Stock)
Vorweg: Eine allgemein gültige Definition von „Connected Car“ gibt es nicht. Grundsätzlich kann sich ein „vernetztes Auto“ über ein Netzwerk mit Diensten und anderen Geräten – auch Fahrzeugen – verbinden und so Informationen austauschen. Und das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten. (Bild: Adobe Stock)
Das und mehr erfahren Sie hier über „Connected Cars“:
- Eine der ersten Anwendungen in „Connected Cars“ war der automatische Notruf nach einem Unfall.
- Über die Onlineverbindung können heute Software-Updates aufgespielt und Funktionalitäten freigeschaltet werden, ohne dass das Auto in die Werkstatt muss.
- Die Vernetzung von Fahrzeugen ist die Basis für autonomes Fahren und nächste Schritte in der Entwicklung der Mobilität.
Wie bei vielen anderen Features, die für uns in Fahrzeugen heute selbstverständlich sind, war der Motorsport Vorreiter bei der Vernetzung von Fahrzeugen: In der Formel 1 übermitteln die Bordcomputer der Rennwagen bereits seit Jahrzehnten Telemetrie-Daten an die Box, um Probleme oder Verbesserungsmöglichkeiten schnell zu erkennen. Auch in Alltagsfahrzeugen sorgt die Vernetzung unter anderem für mehr Sicherheit: Mitte der 1990er-Jahre wurden bereits die ersten Autos mit einer Notruf-Funktion ausgestattet, die nach einem Unfall automatisch die Verbindung zu einer Notrufzentrale herstellt. Seitdem sind die Systeme immer leistungsfähiger und ihre Anwendungsmöglichkeiten immer vielfältiger geworden.
Over-the-Air-Updates
Dank der Vernetzung können Aktualisierungen für Software oder Firmware drahtlos “over-the-air" übertragen werden, also quasi „durch die Luft“ per Mobilfunknetz oder WLAN. So können nicht nur Smartphones, sondern auch die ID. Modelle von Volkswagen regelmäßig aktualisiert werden und die Software des Autos bleibt immer auf dem neuesten Stand – beim Navigations- und Infotainmentsystem, dem Lademanagement und zahlreichen weiteren Bereichen. Auch ältere Fahrzeuge, die bereits entsprechend ausgerüstet sind, können davon profitieren und mit Funktionalitäten oder digitalen Services ausgestattet werden, die bei ihrer Produktion vielleicht noch gar nicht verfügbar waren.
Hier erhalten Sie alle Informationen zum aktuellen "Over-the-Air Update 2.3" für Ihr ID. Modell!
Bessere Verkehrssteuerung
Der Informationsaustausch sorgt auch für mehr Komfort und eine bessere Verkehrssteuerung. Dieser Austausch kann, muss aber nicht unbedingt über das mobile Internet erfolgen. Volkswagen beispielsweise nutzt bereits seit 2019 das WLAN-Protokoll. Dieses international standardisierte Funknetzwerk wurde speziell für die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander bzw. mit einer Infrastruktur entwickelt („Car-to-X“ genannt). Damit können Daten in Echtzeit übertragen werden – über bis zu 150 Meter in der Stadt und bis zu 800 Metern auf dem Land oder der Autobahn und ohne laufende Kommunikationskosten. Denn die Daten werden über Funk übertragen, nicht über WLAN oder eine mobile Internetverbindung.
Damit kann das Auto beispielsweise die Signale von Ampeln empfangen und der Fahrerin oder dem Fahrer mitteilen, bei welcher Geschwindigkeit eine grüne Welle möglich ist. In der Innenstadt von San Francisco meldet jeder einzelne Parkplatz an einer Parkuhr, ob er frei oder belegt ist. Ergänzend verändern sich die Preise nach Angebot und Nachfrage oder gemessen am Verkehr. Stichwort Verkehr: Wenn mehrere Autos an der gleichen Stelle deutlich unter der erlaubten Geschwindigkeit fahren, deutet das auf einen Stau hin. Wenn das Fahrzeug das erkennt, schlägt das Navigationssystem frühzeitig eine Ausweichroute vor.
Autonomes fahren
Die Grundlage für das autonome Fahren ist die permanente Vernetzung eines Autos. Das eigene Auto steht mit anderen Fahrzeugen dazu im ständigen Datenaustausch. Es weiß also, wie schnell der Verkehr fließt, wo man auf alternativen Routen gerade besser vorankommt und es wird quasi in Echtzeit gewarnt, wenn weiter vorne gebremst wird, und kann ohne „Schrecksekunde“ reagieren. Der schnelle Austausch an Daten zwischen den Fahrzeugen bietet also eine enorme Entlastung für den Menschen am Steuer sowie mehr Sicherheit und Komfort.
Das Internet of Things
Die nächste Stufe der Vernetzung ist das Internet of Things (IoT), ein Netzwerk von Geräten, die untereinander Daten und Informationen austauschen können. Für das „Connected Car“ der Zukunft bedeutet das, dass es nicht nur mit Teilen der Verkehrsinfrastruktur verbunden ist, sondern mit der kompletten Umgebung – und darüber hinaus mit den persönlichen Devices der Insassen sowie allen anderen Fahrzeugen der Umgebung etc. Dann könnte sich zum Beispiel das autonom fahrende E‑Auto alleine auf den Weg ins Parkhaus machen, während die Insassen bereits beim Einkaufsbummel sind.