Lichtkommunikation: Wegweiser zum autonomen Elektroauto
Mit ID. Light kommunizieren die Elektroautos von Volkswagen schon jetzt mit ihren Insassen. Bald sollen smarte Lichtsysteme in E-Autos auch die visuelle Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung automatisiertes und autonomes Fahren.
Mit ID. Light kommunizieren die Elektroautos von Volkswagen schon jetzt mit ihren Insassen. Bald sollen smarte Lichtsysteme in E-Autos auch die visuelle Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung automatisiertes und autonomes Fahren.
Hier erfahren Sie, was Lichtsysteme von E-Autos schon können und bald leisten sollen:
- Die ID. Modelle kommunizieren über Lichtimpulse mit Insassen.
- Smarte Rückleuchten sollen vor Gefahren warnen.
- LEDs und Displays können den Straßenverkehr sicherer machen.
- Autonomes Fahren setzt visuelle Kommunikation voraus.
Schon heute sind Elektroautos über Car-to-Car oder Car-to-X-Software vernetzt. Die Kommunikation untereinander wird immer wichtiger. Und auch mit ihren Insassen kommunizieren die Fahrzeuge auf immer neuen Ebenen. Licht spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil es eine emotionale Verbindung und eine intuitive Bedienung ermöglicht. Und die beginnt schon, bevor man einsteigt: Die Volkswagen ID. Modelle begrüßen Fahrerin oder Fahrer mit einer speziellen Lichtkombination, sobald man sich mit dem Schlüssel dem Fahrzeug nähert. Die Scheinwerferbewegung ist dabei an menschliches Augenzwinkern angelehnt.
Neue, intelligente Lichtsysteme für Innen und Außen sollen eine emotionale Verbindung zwischen Elektroauto und dessen Fahrerin oder Fahrer schaffen.
Doch die neuen Technologien sollen das Fahren nicht nur angenehmer machen. Sie sorgen vor allem für mehr Sicherheit. Im Fahrzeug selbst ergänzen die Lichtimpulse während der Fahrt die Assistenzsysteme, sodass wichtige Informationen von der fahrenden Person leichter und schneller erfasst werden können. Nach außen sollen sie künftig Warnungen an andere Autos, aber auch an Passanten zu Fuß, auf dem Rad oder dem E-Scooter weitergeben – etwa vor einer gefährlichen Verkehrssituation oder einer sich öffnenden Fahrzeugtür.
- 1.
- ID.3: Stromverbrauch (kombiniert) 14,0–12,9 kWh/100 km; CO2-Emission (kombiniert) 0 g/km; Effizienzklasse: A+++. *Der ID.3 Pure Performance ist vorübergehend nicht mit einer individuellen Ausstattung bestellbar.
Lichtimpulse unterstützen Sprachsteuerung und Assistenzsysteme
Die Elektroautos der Volkswagen ID. Familie, wie der ID.3 oder der ID.4, kommunizieren schon heute über ein durchgehendes LED-Lichtband am unteren Ende der Windschutzscheibe mit ihren Insassen. Unter anderem unterstützt ID. Light die Sprachsteuerung. Per Lichtsignal erhalten die Fahrzeuginsassen Rückmeldung auf ihre Sprachbefehle. In Verbindung mit dem Navigationssystem gibt das Lichtband im Rahmen der Systemgrenzen blinkend Richtungshinweise oder warnt, falls sich das Fahrzeug auf der falschen Spur befindet. Das Lichtsystem setzt dabei auf vertraute Farben: So kündigt ein ID. eingehende Anrufe mit blinkendem Grün, eine Richtungsanweisung mit blauem Blinken und eine Warnung vor einer Notbremsung in rotem Blinklicht an.
Das Lichtsystem kann aber noch mehr, als mit den Assistenzsystemen verbundene Hinweise zu geben: Es schafft eine emotionale Verbindung. So untermalt es auch die Kommunikation über die Sprachsteuerung “Hello ID.”. Weißes Licht signalisiert dabei, dass das Fahrzeug seinen Insassen antwortet. Und sobald das E‑Auto an einer Ladestation angeschlossen ist, zeigt es von außen und aus der Ferne sichtbar per Lichtbalken an, wie weit der Ladevorgang vorangeschritten ist.
Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern
Schon jetzt verfügen Elektrofahrzeuge über Car-to-x-Software, die den Austausch untereinander ermöglicht. Künftig sollen auch die Lichtsysteme der Autos daran angeknüpft werden und eine visuelle Kommunikation nach außen ermöglichen. Die Signatur der Matrix-SBBR-Rückleuchten (Stand-Brems-Blink-Rückleuchte) von Volkswagen wäre dann nicht nur personalisierbar. Sie könnte vor allem für mehr Verkehrssicherheit sorgen, indem sie beispielsweise nachfolgende Autos und deren Fahrerinnen und Fahrer vor einem Stau oder Glätte warnen. Durch die frühzeitige Warnung vor einem Stauende auf der Autobahn könnten so gefährliche Situationen verhindert werden.
- 2.
- ID.4: Stromverbrauch kombiniert: 16,3 kWh/100 km (NEFZ); CO₂-Emissionen kombiniert: 0 g/km; Effizienzklasse A+++
Sicherer machen sollen den Verkehr auch Projektionen. Sie bieten die Möglichkeit, Hilfslinien auf die enge Fahrbahn in einer Baustelle zu strahlen. Außerdem können Abbiegevorgänge und deren Richtung mit Projektionen deutlicher sichtbar gemacht werden als mit Blinken. Auch Warnungen vor einer plötzlichen Gefahrensituation können die Insassen des projizierenden Autos und andere Fahrerinnen und Fahrer schützen.
Menschliche Mimik und Gestik wird ersetzt
Schritt für Schritt wird aus assistiertem Fahren automatisiertes Fahren. Und die Digitalisierung und Vernetzung der E-Fahrzeuge untereinander ist Voraussetzung für die nächsten Stufen der Entwicklung zum selbstfahrenden Auto. Dabei geht es um Level 3 (hochautomatisiertes Fahren), Level 4 (vollautomatisiertes Fahren) sowie schließlich Level 5 (autonomes Fahren). Während der Mensch am Steuer beim hochautomatisierten Fahren noch in der Lage sein muss, einzugreifen, kann er beim vollautomatisierten Fahren dem Fahrzeug die Kontrolle überlassen. Autonome Autos kommen ganz ohne Pilot oder Pilotin aus.
Dafür ist die Kommunikation der Fahrzeuge unerlässlich. Denn in vielen Situationen kommunizieren menschliche Fahrende mit Mimik und Gestik. Etwa beim Rechts-vor-Links-Abbiegen oder bei einem Fußgängerüberweg. Für automatisierte und schließlich autonome Fahrzeuge muss dafür eine technologische Alternative geschaffen werden.
Licht wird zu Human-Machine-Interface
Künftig sollen Elektroautos über ein smartes Lichtsystem selbstständig mit allen anderen Verkehrsteilehmenden kommunizieren können. Dabei soll ein Multicolor-LED-Lichtband helfen, wie es in den ID. Modellen bereits im Cockpit zum Einsatz kommt. Diese Lichtleiste soll einmal um die gesamte Karosserie des Fahrzeugs laufen. Darüber könnte Radfahrenden etwa mit rotem Licht signalisiert werden, dass sich eine Autotür öffnet. Geforscht wird außerdem an Displays, die in den Türen sowie der Front- und Heckpartie integriert werden. Diese könnten verschiedenste Hinweise geben, auch über Warnungen hinaus: zum Beispiel, dass Fußgänger die Straße überqueren können. Diese Technologien für Projektionen und Anzeigen sollen dann zu einem sogenannten Exterieur-HMI (Human-Machine-Interface) verschmelzen. Also einer Software, die eine 360-Grad-Kommunikation ermöglicht und mit anderen Verkehrsteilehmenden interagiert.
Autonomes Fahren in Hamburg getestet
Wie gut autonomes Fahren bereits funktioniert, sieht man im US-Bundesstaat Arizona. Dort lässt die Google-Tochter Waymo bereits Taxibusse selbstständig fahren. In Deutschland testet Volkswagen bereits seit 2019 selbstfahrende Autos in dem Flottenversuch "autonomous driving". Auf einer Teststrecke in Hamburg sind fünf e-Golfs mit dem Automatisierungsgrad Level 4 (vollautomatisiert) unterwegs. Das bedeutet, dass die Fahrer während der Fahrt zumindest teilweise die Kontrolle dem Auto überlassen. Damit die nötige Software lernt, das Verkehrsgeschehen richtig einzuschätzen und darauf zu reagieren, sind die Testfahrzeuge mit Laserscannern, Radar und Kameras ausgestattet. In wenigen Jahren soll die Technik für selbstfahrende Autos marktreif sein.