Unfall mit dem Elektroauto: Wie das Risiko eines Stromschlags minimiert wird
Bei einem Aufprall wird das Hochvoltsystem eines Elektroautos in Millisekunden abgeschaltet und das Risiko eines Stromschlags für die Insassen auf ein Minimum reduziert. Welche Sicherheitsmaßnahmen noch schützen sollen, wie Laien im Falle eines Crashs richtig handeln und vor welchen Herausforderungen Rettungskräfte stehen, erfahren Sie hier.
Bei einem Aufprall wird das Hochvoltsystem eines Elektroautos in Millisekunden abgeschaltet und das Risiko eines Stromschlags für die Insassen auf ein Minimum reduziert. Welche Sicherheitsmaßnahmen noch schützen sollen, wie Laien im Falle eines Crashs richtig handeln und vor welchen Herausforderungen Rettungskräfte stehen, erfahren Sie hier.
Das gilt es, vor einem möglichen Unfall mit dem E‑Auto zu wissen:
- Wird der Airbag bei schweren Unfällen ausgelöst, schaltet sich das Hochvoltsystem sofort automatisch ab, was das Risiko eines Stromschlags für Insassen und Rettungskräfte auf ein Minimum reduziert.
- Laien sollten im Falle eines Crashs aus Sicherheitsgründen den Rettungsdienst informieren, statt selber (elektrische) Bauteile des Fahrzeuges löschen oder reparieren zu wollen.
- Wenn Fahrerinnen und Fahrer eine auf das Modell zugeschnittene Rettungskarte sichtbar hinter der Fahrersonnenblende im Elektrofahrzeug anbringen, erhalten Rettungskräfte relevante Informationen zum Aufbau des E-Autos und können bei einem Unfall schneller helfen.
Unfall mit dem Elektroauto – diese Sicherheitsmaßnahmen schützen
Verbreitet ist nicht nur die unbegründete Furcht vor einem Brand des E-Autos nach einem Unfall, sondern auch der Glaube, einen Stromschlag bekommen zu können. Immerhin befinden sich in den E-Fahrzeugen Kabel, durch die zwischen 400 und 800 Volt fließen. Zum Vergleich: An Haushaltssteckdosen liegen Spannungen von gerade mal bis zu 230 Volt an. Um das Sicherheitsrisiko für Fahrzeuginsassen, Unfallbeteiligte und Rettungskräfte im Falle eines Crashs auf ein Minimum zu reduzieren, gibt es daher eine Reihe an Sicherheits- und Schutzmaßnahmen für Elektroautos. Folgender Überblick zeigt, wie elektrisch angetriebene Autos auf Unfälle vorbereitet werden:
- Die ID. Modelle von Volkswagen verfügen über zahlreiche Assistenz- und Sicherheitssysteme, die einen Unfall schon im Vorfeld vermeiden helfen.
- Die Unterböden sind mit einem stabilen Unterfahrschutz versehen, um die Batterien vor Beschädigungen zu schützen.
- Das gesamte Hochvoltsystem verfügt über einem Berührungsschutz und ist abgekoppelt von der Fahrzeugkarosserie.
- Wird der Airbag bei schweren Unfällen ausgelöst, schaltet sich das System sofort automatisch ab.
- Speziell für Rettungskräfte können in E-Autos Rettungsdatenblätter hinterlegt werden, die Hinweise über das jeweilige Modell enthalten und den ausgebildeten Helferinnen und Helfer bei technischen Fragen nach Verkehrsunfällen als Hilfe dienen. Diese können für die jeweiligen Volkswagen ID. Modelle online heruntergeladen werden.
Lösen sich die Airbags aus, werden Hochvoltbatterie und -bordnetz automatisch voneinander getrennt. In diesem Fall ist das Risiko eines Stromschlags für die Insassen auf ein Minimum reduziert. Die sofortige Unterbrechung des Stromflusses ermöglicht der Feuerwehr und anderen Rettungskräfte den Erste-Hilfe-Einsatz ohne eine erhöhte Eigengefährdung. Aus Gründen der Sicherheit müssen jedoch – wie bei allen anderen Autos auch – die üblichen, notwendigen Sicherheits- und Absperrvorkehrungen getroffen werden. Alle Insassen müssen, sofern möglich, das Auto umgehend verlassen und sich an einem sicheren Ort aufhalten.
Laien sollten den Rettungsdienst beziehungsweise die Feuerwehr informieren statt selber Hand anzulegen und Kabel, Akku oder andere Bauteile des Autos anzufassen. Müssen Verletzte schnell geborgen werden, sollten diese nur an trockenen Kleidungsstücken, nicht direkt an der nackten Haut, berührt werden. Arbeiten an beschädigten Autos, die Hochvoltkomponenten enthalten, dürfen nur Personen vornehmen, die für das Retten ausgebildet wurden und das entsprechende Fachwissen mitbringen – wie zum Beispiel die Feuerwehr.
Unfall mit dem Elektroauto – was für Feuerwehr & Co. wichtig ist
Entsteht ein Unfall mit dem Elektro- oder Hybridauto, müssen Rettungskräfte anders vorgehen, als bei einem Benzin- oder Diesel-Fahrzeug. Daher kann eine Rettungskarte nach einem Crash hilfreich sein. Sie enthält alle relevanten Informationen zum Aufbau des Fahrzeugs und erklärt unter anderem auch, an welchen Stellen Stromkabel liegen und an welcher Stelle die Batterie verortet ist. Das soll der Feuerwehr dabei helfen zu erkennen, wo sie beispielsweise ihr Schneidewerkzeug anlegen oder das Hochvolt-System manuell abschalten können, falls das doch nötig sein sollte.
Doch an welcher Stelle im elektrischen Fahrzeug lässt sich die Rettungskarte am besten hinterlegen, damit die Feuerwehr sie schnell findet? Zu empfehlen ist die Ablage hinter der Sonnenblende an Fahrer- beziehungsweise Fahrerinnenseite, weil Rettungskräfte diese in der Regel zuerst prüfen.
Auch wenn viele Rettungskräfte regelmäßig Autounfällen ausgesetzt und sehr erfahren sind, gelten Crashs mit E-Fahrzeugen oft noch als Herausforderung. So müssen die Elektroautos aufgrund ihres Antriebs auch anders abgeschleppt werden als Verbrenner. Daher werden die Fachleute der Pannenhilfe auf solche Situationen und den Umgang mit der neuen Technologie intensiv vorbereitet.
Unfall mit Elektroauto – das Fazit
Die Batterien von Elektroautos sind umfangreich geschützt. Dass sie sich bei einem Unfall deformiert, Feuer fängt oder die Stromverbindung aufrecht erhalten bleibt, ist sehr unwahrscheinlich. Um dieses Risiko auf ein Minimum zu reduzieren, werden ein großer technischer Aufwand und zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen betrieben. Für den richtigen Umgang mit dem Elektroauto nach einem Unfall werden Rettungskräfte wie die Berufsfeuerwehr oder die freiwillige Feuerwehr speziell geschult. Aber: Nach jetzigem Stand gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass das Gefahrenpotenzial bei E- und Hybrid-Autos generell größer als bei herkömmlichen Fahrzeugen ist.