Welcome home: Smarte Wallbox für Elektroautos
Eine Wallbox ist eine komfortable Lademöglichkeit für zu Hause. Je nach Batteriekapazität und vor Ort installierter Ladeleistung können Akkus von Plug-in-Hybrid- oder batterieelektrischen Fahrzeugen in wenigen Stunden oder über Nacht wieder vollständig geladen werden. (Bild: Adobe Stock)
Eine Wallbox ist eine komfortable Lademöglichkeit für zu Hause. Je nach Batteriekapazität und vor Ort installierter Ladeleistung können Akkus von Plug-in-Hybrid- oder batterieelektrischen Fahrzeugen in wenigen Stunden oder über Nacht wieder vollständig geladen werden. (Bild: Adobe Stock)
Wenn eine Wallbox mit dem Internet verbunden ist,
- spricht man von einer Smart Wallbox,
- kann sie in ein bestehendes Smart-Home-System integriert werden,
- bietet sie viele praktische Vorteile für die tägliche Nutzung.
Eine Wallbox für zu Hause wird an einen Starkstromanschluss mit 400 Volt und 16 oder 32 Ampere angeschlossen, wie er in den meisten Wohnhäusern standardmäßig vorliegt. Die Installation ist einfach: Ähnlich wie bei einem Elektroherd verlegt der Elektriker die Leitung an den gewünschten Ort und nimmt die Ladestation in Betrieb. Dann kann das Elektrofahrzeug daheim mit dem passenden Ladekabel – in den meisten Fällen mit Typ-2-Stecker – mit bis zu 11 kW geladen werden.
Immer online: die Smart Wallbox
Die Volkswagen Tochtergesellschaft Elli nennt ihre unterschiedlichen Wallbox-Modelle ID. Charger, ID. Charger Connect und ID. Charger Pro.1 Sie alle können mit bis zu 11 kW laden und bieten je nach Bedarf die passende Ladelösung für zu Hause. Der Vorteil: An einem ID. Charger lädt ein E-Fahrzeug bis zu acht Mal schneller als an einer normalen Steckdose. Bei 7,2 kW Ladeleistung ist beispielsweise ein Volkswagen ID.3 mit 58 kWh Netto-Batterie-Energieinhalt (Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 13,5 - 12,9; CO2-Emission in g/km: kombiniert 0; Effizienzklasse: A+++) quasi über Nacht voll aufgeladen, bei 11 kW Ladeleistung bereits in etwas mehr als sechs Stunden.
Obwohl an einer Wallbox in erster Linie das Elektroauto lädt, ist sie viel mehr als eine ganz normale Steckdose: Die Ladeleistung ist deutlich höher und auf Wunsch verwandelt sie sich dank LAN-, WLAN- oder Mobilfunkverbindung zu einem intelligentem Ladepunkt. Ein großer Vorteil der Pro- und Connect-Modelle: Jeder Ladevorgang wird digital erfasst und kann jederzeit über ein Smartphone, Tablet oder einen PC eingesehen werden. Wenn die heimische Ladestation mit einem intelligenten Stromzähler, einem so genannten Smart Meter, ausgestattet ist, lässt sich die Energie exakt abrechnen – ein großes Plus für Dienstwagenfahrerinnen und -fahrer oder beim Wallbox Sharing.
Ladestation-Steuerung per Smartphone
Da die Smart Wallbox meistens an der Hauswand, im Carport oder in der Garage angebracht ist, kann sie mit wenig Aufwand zu einem Bestandteil eines bestehenden Smart Home werden. Dies kann über eine direkte Verbindung von Gebäude- und Ladesteuerung oder über andere ausgereifte Systeme zur Gebäudeautomation geschehen.
Der Aufpreis einer intelligenten Ladestation gegenüber einer einfachen Ausführung ohne Online-Funktionalitäten beträgt je nach Hersteller 150 bis 250 Euro. Die Mehrinvestition lohnt sich auch dann, wenn man sein E‑Auto erst in einigen Jahren in sein Smart Home integrieren möchte.
Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage
Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, kann die Energiekosten seines E-Fahrzeugs reduzieren: Einfach den zuhause erzeugten Solarstrom für die Elektromobilität nutzen. Dazu wird die PV-Anlage mit der smarten Wallbox gekoppelt und der Stromfluss über eine Smartphone-App gesteuert. Je nach Anbieter lassen sich der Ladevorgang und das Lastenmanagement in Echtzeit überwachen und fernsteuern.
Entscheiden Sie selbst, wieviel PV-Strom zum Laden des E-Autos und wieviel für den Haushalt genutzt wird. Wenn der Eigenstrom aufgrund von Jahreszeit oder Witterung zeitweise nicht reicht, greift das Energiemanagementgerät automatisch auf Strom aus dem öffentlichen Netz zurück.
Bidirektionales Laden: Vehicle-to-Home
Wenn ein Haushalt mit der eigenen PV-Anlage auf dem Dach mehr Strom erzeugt als er verbraucht, wird der Überschuss gegen eine Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Da sich die Vergütung in den letzten Jahren verschlechtert hat, muss Strom dann gegebenenfalls deutlich teurer zurückgekauft werden. Wesentlich lukrativer wäre es, den eigenen Strom für die spätere Nutzung zwischenzuspeichern.
Und hier kommt das E-Fahrzeug ins Spiel. Dessen Batteriekapazität reicht nämlich aus, um den eigenen Haushalt für mehrere Tage mit Strom zu versorgen. Die Voraussetzung für Vehicle-to-Home (V2H) ist natürlich, dass der Strom in beide Richtungen durch das Kabel fließen kann – also sowohl ins Elektrofahrzeug als auch wieder zurück in Haus oder Wohnung.
Haushalt und Auto wachsen zusammen, denn dieses Prinzip des bidirektionalen Ladens könnte schon bald mit einer neuen bidirektionalen Wallbox funktionieren: Eine intelligente Software stellt die Verbindung zwischen Elektroauto und Smart Home her, die Fahrzeugbatterie kann als Stromquelle genutzt werden. Ein erster Pilotversuch in Wolfsburg mit rund 1.200 Haushalten und 270 bidirektionalen Wallboxen soll zeigen, wie zuverlässig und komfortabel ein Elektroauto den privat erzeugten Solarstrom speichern und bei Bedarf wieder ins Smart Home einspeisen kann.