Weniger Verschleißteile, günstigere Wartung
Zu den vielen Vorteilen von reinen Elektroautos gehört, dass sie deutlich weniger Verschleißteile haben als Autos mit Verbrennungsmotor. Das bedeutet, dass auch die Wartung anders aussieht und unter Umständen günstiger ist. (Bild: JP Photodesign)
Zu den vielen Vorteilen von reinen Elektroautos gehört, dass sie deutlich weniger Verschleißteile haben als Autos mit Verbrennungsmotor. Das bedeutet, dass auch die Wartung anders aussieht und unter Umständen günstiger ist. (Bild: JP Photodesign)
Das und mehr erfahren Sie hier über den Service für E-Autos:
- Elektroautos sind wartungsärmer als Verbrenner.
- Bestimmte Wartungsarbeiten an einem E‑Auto dürfen nur von besonders geschultem Personal vorgenommen werden.
- Auf Teile wie die Scheibenwischergummis sollten Fahrerinnen und Fahrer wie gewohnt achten.
Auch bei einem Elektroauto tragen regelmäßige Wartungen zum Werterhalt und zur Betriebs- sowie Verkehrssicherheit des Fahrzeugs bei. Aber bei reinen Elektrofahrzeugen ist die Wartung einfacher, denn sie sparen sich im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor diverse Verschleißteile: Zahnriemen, Zündkerzen, Tanksystem und Auspuff sind nicht vorhanden. Dementsprechend können sie auch nicht kaputt gehen und brauchen nicht überprüft zu werden.
Die Elektromotoren selbst sind ebenfalls einfacher aufgebaut als Verbrennungsmotoren – und damit wartungsärmer. Zylinder, Nockenwelle usw. sind genauso Fehlanzeige wie Motoröl und Ölfilter. Und auch die Getriebe sind nicht so kompliziert konstruiert wie ihre Pendants in Verbrennern, die über fünf, sechs oder noch mehr Gänge verfügen.
Das Fahrwerk mit Stoßdämpfern, Federn etc. ist bei einem E‑Auto grundsätzlich den gleichen Belastungen ausgesetzt wie bei einem Verbrenner. Zwei Unterschiede gibt es hier aber: Zum einen kann das hohe Drehmoment eines Elektromotors insbesondere bei sportlicher Fahrweise zu erhöhtem Reifenabrieb – und damit zu Kosten – führen. Das lässt sich aber mit einer entspannten Fahrweise vermeiden. Zum anderen werden die Bremsen dank der Rekuperation in der Regel deutlich weniger beansprucht, was ihren Verschleiß senken und Kosten sparen kann. Denn bei der Rekuperation bremst der Elektromotor, der dann als Generator arbeitet.
Ein zentrales Bauteil bei Elektroautos ist die große Lithium-Ionen-Batterie. Diese verliert nach einer gewissen Anzahl von Ladevorgängen tatsächlich einen Teil ihrer Leistung. Aber Volkswagen beispielsweise gibt auf die Hochvoltbatterie in neuen ID. Modellen eine Garantie über acht Jahre oder 160.000 Kilometer, je nachdem, welcher Wert zuerst erreicht wird.1 Und mit ein paar Maßnahmen – etwa dem Laden hauptsächlich über eine Wallbox – können Sie zu einer langen Lebensdauer der Batterie beitragen.
Das gehört zur Wartung
Die Inspektionsarbeiten bei reinen Elektroautos umfassen: das Fahrwerk, die Elektrik, Motor und Getriebe sowie die Karosserie. Auch der Wechsel der Bremsflüssigkeit und des Innenraumfilters gehören dazu. Bei den ID. Modellen von Volkswagen sollte die Inspektion nach der Service-Intervall-Anzeige bzw. spätestens nach zwei Jahren ohne Kilometer-Begrenzung erfolgen. Bei Mild- und Plug-in-Hybriden entsprechen die Inspektionsintervalle denen der Modelle mit Verbrennungsmotor: Ölwechsel alle 15.000 km oder nach einem Jahr, Inspektion alle 30.000 km oder nach zwei Jahren.2
Wer darf Verschleißteile austauschen?
Wenn die Herstellervorgaben vor Ort eingehalten werden, muss für die Wartung des E-Autos keine spezielle Werkstatt aufgesucht werden. Es gibt allerdings ein wichtiges „Aber“: Nicht jede Servicekraft darf an einem Elektroauto arbeiten. Der Service muss durch eine „Elektrotechnisch unterwiesene Person“ erfolgen. Sollte es nötig sein, die Hochvoltbatterie zu öffnen, bleibt – im Fall von Volkswagen – nur der Besuch in einem der Hochvoltstützpunkte des Herstellers, damit die Garantie nicht verfällt.
Das Beispiel zeigt, dass die Elektromobilität nicht nur die Technik in den Fahrzeugen verändert, sondern auch die Berufswelt: Rund um die E‑Mobilität entstehen neue Jobs und neue Ausbildungsberufe.
Der kleine Check zwischendurch
Auch bei einem E‑Auto sollten die Fahrerin oder der Fahrer regelmäßig einen Blick auf Teile wie die Scheibenwischer und die Reifen werfen. Nur intakte Wischergummis können für klare Sicht sorgen und auch bei den Reifen sind genügend Profil und der richtige Luftdruck wichtig für die Sicherheit. Bei diesem kleinen Check bietet sich auch an, das Scheibenwischwasser des Autos zu kontrollieren und nachzufüllen, falls nötig. Die Elektromobilität verändert vieles – aber noch nicht alles.