Weltmeisterlicher Talk: Gemeinsames Statement für Gleichberechtigung
Während die deutsche Nationalmannschaft bei der UEFA Women’s EURO 2022™ sportlich begeistert, bekommt auch Volkswagen viele positive Reaktionen für das mutige und provokante Statement #KeinFrauenfußball, das sich für Equality im Fußball stark macht. Im Zuge dessen lud Volkswagen im englischen Milton Keynes zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Gleichberechtigung und Diversität im und durch Sport“ ein. Gäste waren unter anderem die Ex-Profis Nadine Keßler und Bastian Schweinsteiger.
Von Keßler gab es gleich ein Lob für Volkswagens Bemühungen, auf bestehende Ungleichheiten im Fußball hinzuweisen: „Die Kampagne #KeinFrauenfußball ist großartig und ein wichtiges Zeichen für Gleichberechtigung“, sagte die ehemalige Weltfußballerin, die mittlerweile als Leiterin der Uefa-Abteilung Frauenfußball arbeitet.
Auch von der Euphorie rund um das Turnier in England zeigte sich Keßler begeistert: „Wir investieren sehr viel in den Frauenfußball, und was wir bei der EM hier in England sehen, ist im Vergleich zu den bisherigen Austragungen ein anderes Level in Sachen Medieninteresse und Zuschauer.“
Im nächsten Schritt gehe es aber darum, eine nachhaltige Basis aufzubauen, denn Vorbehalte gegenüber dem Frauenfußball seien immer noch vorhanden: „Es ist nicht leicht, einen Sport auszuüben, wenn man ständig Vorurteilen und Vergleichen ausgesetzt ist.“ Man müsse akzeptieren, dass man als Fußballerin nicht alles auf dem Silbertablett serviert bekomme, und manchmal ein bisschen lauter sein, um seine Meinung kundzutun. „Wir sind uns unserer Aufgabe bewusst und schauen nicht nur auf die sportlichen Ergebnisse, sondern auch auf unseren Auftrag, für Gleichberechtigung zu kämpfen.“
Schweinsteiger fordert Gehaltsangleichungen
Auch Bastian Schweinsteiger lobte die gute Arbeit und die positive Entwicklung, die im Frauenfußball in den vergangenen Jahren bereits gemacht wurde. Für die Forderung nach Gehaltsangleichungen von Männern und Frauen im Fußball zeigte der Weltmeister von 2014 Verständnis: „Es muss sich etwas verändern. Spielerinnen in der 1. und 2. Bundesliga müssen Gehälter verdienen, von denen sie gut leben können. Aber das kann nur Schritt für Schritt passieren, wenn die Sichtbarkeit wächst und die TV- und Sponsoringeinnahmen steigen.“
Um den Stellenwert der Frauenfußball-Bundesliga zu erhöhen, wünscht sich Schweinsteiger, „dass alle Fußball-Bundesligisten in Frauenteams investieren“, damit die Lücke zu den Spitzenteams VfL Wolfsburg und FC Bayern München perspektivisch geschlossen werden könne.
Auch der Profi-Schwimmer Michael Gunning wünscht sich, dass die Diskussion weiter geht: „Der Frauenfußball bekommt jetzt viel mehr Aufmerksamkeit, aber das darf keine einmalige Sache sein. Wir müssen immer wieder über Gleichberechtigung reden, nur so kann ein Wandel entstehen.“
Corinna Griese, Mitglied des LGBTIQ* and friends-Netzwerks #WeDriveProud bei Volkswagen und Vorstandsvorsitzende der Fußballabteilung bei Eintracht Braunschweig, ist überzeugt, dass Frauen im Fußball eine Vorbildfunktion haben. „In Sachen Gleichheit und Toleranz sind wir im Frauenfußball den Männern deutlich voraus. Frauen, auch aus der Nationalmannschaft, haben sich geoutet und viele sind sogar mit ihrer Partnerin verheiratet.“ Sie forderte, dass sich die Strukturen im Männerfußball ändern: „Das Problem sind oftmals gar nicht die Spieler, sondern eher die Manager oder Berater, die von einem Outing abraten.“