Unternehmerin des Jahres 2023

    Seit Langem die erste Frau, die die Würdigung erhält.
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    Ein Bild vom Standort des Händlers

    Autohaus-Chefin wird Unternehmerin des Jahres

    Limbach-Oberfrohna. Es ist jetzt elf Jahre her, als Diana Polster eine Lebensentscheidung treffen musste. „Es gab damals nur die eine Frage: Machen oder nicht machen?“, erzählt Diana Polster. Sie spricht von der Übernahme des Autohauses, das einst ihr Großvater gründete. Heute trägt sie Verantwortung für 80 Mitarbeiter und ist froh, dass sie sich für die Übernahme des Traditionsunternehmens entschieden hat. Diana Polster wurde 1981 geboren, ging in Limbach-Oberfrohna zur Schule und machte dort im Jahr 2000 ihr Abitur. Nach dem BWL-Studium in Dresden arbeitete sie vier Jahre lang bei einer Steuerberatung in München. Anschließend kam sie in die Heimat zurück und wechselte zu einem produzierenden Betrieb nach Augustusburg. 2013 erkrankte ihr Vater Peter Lohs, der seit 1995 das Autohaus Lohs an der Kreuzeiche betrieb. Das Unternehmen stand damit vor großen Herausforderungen.

    Familienbetrieb mit Herzblut

    Diana Polster ist in dritter Generation eines Familienbetriebs aufgewachsen, der im Jahr 1958 seinen Ursprung nahm. Großvater Gottfried Lohs gründete mit seiner Frau damals eine Reparaturwerkstatt, in der Mopeds und Motorräder genauso repariert wurden wie Kinderwagen. Der stetige Ausbau der Werkstatt ermöglichte später sogar die Reparatur des Barkas B1000. „Mein Opa hat mit viel Leidenschaft alles repariert, was Räder hatte“, sagt Diana Polster. Am Ende war es nicht zuletzt eine Herzenssache, die Firma von Eltern und Großeltern zu übernehmen. Neben Privatkunden, die der Firma oft schon über Jahrzehnte die Treue halten, machen den Großteil der Kundschaft des Limbach-Oberfrohnaer Autohauses heute Gewerbe- und Großkunden aus, wie Diana Polster erzählt. „Das schafft eine wichtige Stabilität“, so die Unternehmerin. Doch die Automobilindustrie steht vor weitreichenden Veränderungen. Da helfe es, wenn man auf Kontakte vertrauen kann, die bereits die Generationen vor Diana Polster ins Leben riefen. Dazu gehören unter anderem Energiebetriebe, Maschinenbau`rmen oder Institutionen aus dem Gesundheitswesen. Nur durch ein optimales Zusammenspiel zwischen Service und Verkauf funktioniere der Betrieb mit so vielen Angestellten, berichtet Diana Polster. Neben dem Hauptstandort in Limbach-Oberfrohna betreibt das Autohaus eine Zweigstelle in Rochlitz. Viele Mitarbeiter seien schon seit Jahrzehnten im Unternehmen. „Wir haben auch schon zweite Generationen an Mitarbeitern bei uns“, sagt Diana Polster, die sich der Verantwortung für ihre Angestellten und deren Familien bewusst ist.

    Und was sind die Herausforderungen am Unternehmertum? Was Diana Polster zu Beginn ihrer Funktion erst lernen musste, das sei vor allem die Abhängigkeit vom Hersteller gewesen, erzählt sie. Es gebe Abläufe und Systeme, die eingehalten werden müssen. „Man ist einfach stark gebunden. Das kannte ich von meinen vorherigen Unternehmen so nicht“, sagt Diana Polster. Und das Thema Elektromobilität? Die 42-Jährige wird nachdenklich. Seit dem Wegfall der Förderungen und dem Anstieg der Energiepreise sei die Nachfrage stark rückläu`g. Diana Polster blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Sie habe gelernt, dass es stets weitergeht. „Das Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der immer gebraucht wird“, ist sie sich sicher. Regelmäßig bildet ihr Unternehmen Kfz-Mechatroniker und Automobilkaueeute aus, die auch übernommen werden. Diana Polster ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Aufgrund der Führungsposition im Unternehmen und familiärer Verpeichtungen hat sie eine hohe soziale Verantwortung. Diese möchte sie auch außerhalb ihres persönlichen Kreises fördern. Deshalb unterstützt das Autohaus Lohs oft das Engagement von Vereinen oder sozialen Einrichtungen aus der Umgebung. „Je besser es uns als Firma geht, umso mehr können wir für die Region tun“, bringt es Diana Polster auf den Punkt. Das Preisgeld, das mit dem Titel „Unternehmerin des Jahres“ verbunden ist, hat sie verdoppelt und an den Freien Hospizverein Erzgebirgsvorland gespendet.

    Text und Foto: Steffi Hofmann, Freie Presse, 13.01.2024

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