Martina Voss-Tecklenburg und Astrid Fontaine lehnen an den VW Multivan Hyprid

Bundestrainerin und VWN-Vorständin im Talk: Was Sport und Wirtschaft miteinander verbindet

Bundestrainerin und VWN-Vorständin im Talk: Was Sport und Wirtschaft miteinander verbindet

Diversität. Transformation. Digitalisierung. Drei Themen, die in der Wirtschaft und im Fußball aktueller sind denn je. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und Astrid Fontaine, Mitglied des Markenvorstands bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, diskutierten über ihre Erfahrungen und Sichtweisen.

Gute gelaunt kommt Martina Voss-Tecklenburg zum Gespräch mit Astrid Fontaine. Die Bundestrainerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft trifft die Verantwortliche für Personal und Transformation bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Fußball trifft Wirtschaft. Zwei starke Frauen im Austausch.

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Seit rund drei Monaten ist Fontaine nun bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sie hat das klare Ziel, den nachhaltigen Veränderungsprozess im Unternehmen voranzutreiben. „Der Wandel ist bereits in vollem Gange und zur Bewältigung der Transformation des Unternehmens ist ein diverses Team unumgänglich“, sagt sie.

Unter anderem soll im Volkswagen Konzern der prozentuale Frauenanteil im Management bis spätestens 2025 auf mehr als 20 Prozent angehoben werden. Das passt zum Leitgedanken „Wir leben Vielfalt“, einem der sieben Konzerngrundsätze von Volkswagen. Ohne Diversität würde das Unternehmen stillstehen – kein Wunder bei mehr als 660.000 Beschäftigten, rund 120 Produktionsstandorten und 150 Märkten weltweit. Diversität und Inklusion in der Gesellschaft besser zu leben und auch im Unternehmen weiter zu stärken, ist für Volkwagen aber eher ein Marathon und kein Sprint.

Martina Voss-Tecklenburg und Astrid Fontaine sitzen auf einer Zuschauertribühne
Talk auf Augenhöhe: Martina Voss-Tecklenburg (links) mit Astrid
Fontaine.

Im Frauenfußball sehen sich die Verantwortlichen mit vergleichbaren Aufgaben konfrontiert. „Es ist für uns eine Herausforderung, Mädchen für den Fußball zu begeistern“, sagt Voss-Tecklenburg. „Was wir dafür brauchen, sind Vorbilder. Die müssen wir kreieren. Dafür brauchen wir aber mehr Sichtbarkeit unserer Nationalspielerinnen. Daran arbeiten wir.“ Zudem sei perspektivisch mehr Gleichheit im Rollenverständnis wichtig, so die Bundestrainerin. „Es kann nicht sein, dass im Schulsport die Jungs Fußball spielen und die Mädchen turnen. Wir brauchen Gemeinschaftlichkeit, um die Rollenklischees aufzubrechen.“

Auch in der Wirtschaft ist es wichtig, sich der Situation bewusst zu sein und die richtige Ansprache zu wählen. Nur so können Talente gefunden und gebunden werden. „Wenn bei einem Unternehmen im Bewerbungsprozess oder auf den Managementebenen keine Frau vertreten ist, kommt dieser Arbeitgeber für Interessentinnen oft überhaupt nicht infrage“, sagt Fontaine.

Martina Voss-Tecklenburg und Astrid Fontaine laufen neben einander
Gemeinsam voran: Fußball und Wirtschaft sind sich in vielerlei Hinsicht
sehr ähnlich.

Auch im Frauenfußball hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. „Als ich im November 2018 Bundestrainerin wurde, haben wir uns viele Dinge genau angeschaut“, sagt Voss-Tecklenburg. „Es ist ein dauerhafter, fortschreitender Transformationsprozess. Nicht nur für uns, sondern generell für den Fußball.“ Voss-Tecklenburg ist vor drei Jahren mit dem Ziel angetreten, die Frauenfußball-Nationalmannschaft in die Weltspitze zurückzuführen. Dafür brauche es laut der viermaligen Europameisterin unter anderem die richtige Führung und Ansprache.

Bei Fontaine trifft sie mit diesen Aussagen nicht nur auf ein offenes Ohr, sondern auch auf uneingeschränkte Zustimmung: „Auch in der Wirtschaft ist es zwingend notwendig, dass die Menschen die Reise mit dir machen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber bei uns eben auch die Kundinnen und Kunden. Wir spüren diese Transformation bei uns im Automobilbereich aktuell sehr stark. Wir konzentrieren uns daher zum Beispiel auch verstärkt auf Service- und Dienstleistungsthemen bei Mobilitätsangeboten, weil sich die Welt der Mobilität verändert. Aber da müssen wir die Menschen auch mitnehmen.“

Martina Voss-Tecklenburg im Gespräch mit Astrid Fontaine.
Gute Laune bei Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Eine elementare Voraussetzung dafür ist die fortschreitende Digitalisierung. „Autos werden zunehmend Teil unseres digitalen Lebens“, sagt Fontaine. „Sie sind mit uns connected und das bringt im Alltag sehr viele Vorteile mit sich.“ Voss-Tecklenburg ist froh, dass die Digitalisierung auch im Fußball Einzug gehalten hat. „Wir nutzen alle Möglichkeiten aus, sei es im Scouting mit Videos und Daten, aber auch bei den Spielanalysen und der Trainingssteuerung.“ So sei eine Leistungsüberwachung und -optimierung in Echtzeit möglich. „Die effiziente Steuerung des Belastungsmanagements ist ein großes und wichtiges Thema. Mir als Trainerin hat das ein enormes Maß an Sicherheit gebracht“, sagt Voss-Tecklenburg.

Martina Voss-Tecklenburg und Astrid Fontaine lehnen an den VW Multivan Hyprid
Zwei starke Frauen im intensiven Austausch.

Die Bundestrainerin hat vor allem die UEFA Women’s EURO 2022 in England im Visier. „Wembley ist im Sommer unser erklärtes Ziel“, sagt Voss-Tecklenburg. Sollte die Frauen-Nationalmannschaft die „Road to Wembley“ erfolgreich meistern, wäre das Halbfinale der EM-Endrunde in London erreicht. „Wenn wir in Wembley spielen, kommst du nach London. Deal?“, fragt die Bundestrainerin zum Abschluss in Richtung Fontaine und die versenkt den Steilpass gekonnt: „Alles klar, ihr schafft Wembley und ich bin da.“

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