Pia-Sophie Wolter setzt zum Schuss an.

Am VfL Campus: VfL-Profi Pia-Sophie Wolter studiert für die Karriere nach der Karriere

Am VfL Campus: VfL-Profi Pia-Sophie Wolter studiert für die Karriere nach der Karriere

„Ich wollte unbedingt neben dem Sport noch etwas anderes machen. Als Profifußballerin ist es wichtig, sich ein zweites Standbein zu schaffen.“

Pia-Sophie Wolter ist erst 24 Jahre alt, trotzdem denkt die Mittelfeldspielerin vom VfL Wolfsburg schon nach vorne und macht sich bereit für die Karriere nach der aktiven Karriere. Wolter studiert am VfL Campus. Er entstand 2015 aus einer Kooperation zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Sportbusiness Campus und bereitete schon weit über 200 Absolvent*innen für ihren beruflichen Weg in die Sportbranche vor.

Viele junge Menschen träumen davon, im Fußball zu arbeiten. Wenn schon nicht als Profi auf dem Platz, dann zumindest im Hintergrund. Der VfL Campus bietet dafür ideale Voraussetzungen. Hier können Interessierte international und staatlich anerkannte Managementstudiengänge im Bachelor und im Master belegen, mit thematischer Vertiefung Sportmanagement und Fußball-Business. Dazu gibt es ein umfassendes Weiterbildungsangebot, etwa als Fußball-Manager*in, Nachhaltigkeitsmanager*in oder eSports Manager*in.

„Es ist schon eine besondere Atmosphäre, wenn man im Stadion sitzt und studiert“, sagt Wolter über die Seminare und Vorlesungen in den Räumlichkeiten der Volkswagen Arena. Sie hat im letzten Sommer ihren Management-Bachelor am VfL Campus erfolgreich abgeschlossen und gleich mit dem ergänzenden Master weitergemacht. „Ich fand es schade, dass es nach drei Jahren am Campus schon vorbei war, und wollte gerne dabeibleiben“, sagt Wolter. Vor ihrem Wechsel zum VfL konnte sie vom Fußball noch nicht leben, jetzt will sie sich in Wolfsburg optimal auf ihre berufliche Zukunft nach dem aktiven Fußball vorbereiten. Auch weil sie weiß, wie schnell alles vorbei sein kann. Im Oktober 2021 riss sich Wolter das Kreuzband, aktuell kämpft sie sich ans Comeback heran: „Gerade durch die Verletzung habe ich gemerkt, wie wichtig das Studium ist. Ein unglücklicher Zweikampf und alles kann vorbei sein.“

Wolter ist zwar Profispielerin, aber im Vergleich zu den männlichen Berufskollegen verdienen Fußballerinnen immer noch kleine Summen. Kaum eine Spielerin hat nach der Karriere finanziell ausgesorgt. In welche Richtung sie dann gehen möchte, weiß Wolter noch nicht. Ihre Bachelorarbeit hatte einen Marketing-Schwerpunkt und handelte von der Markenentwicklung einer Nachwuchssportlerin. Sie arbeitet aber auch gerne mit Kindern und kann sich vorstellen, sich im sozialen Bereich zu engagieren.

Durch das Studium fühlt sie sich für alle Möglichkeiten ideal vorbereitet. „Wir hatten am Campus viele spannende Abende mit Referenten aus anderen Vereinen, von denen man Interna  erfährt, die man als normale Fußballerin und erst recht als normale Studentin nie mitbekommen hätte“, schwärmt Wolter. Auch die kleinen Lerngruppen und die praxisnahe Lehre machen den VfL Campus so besonders. Dazu habe sie viele wertvolle Kontakte in den Profifußball knüpfen können. „Das ist in der Form einmalig“, sagt Wolter.

Ihren Bachelor machte Wolter parallel zu ihrer Profikarriere und bekam dabei Unterstützung vom VfL Campus. Viele Inhalte werden gebündelt in Blockseminaren vermittelt, dazu nahm sie oft per Videoschalte an den Kursen teil. Hausarbeiten schrieb die Mittelfeldspielerin dann auch gerne mal während der Auswärtsfahrten im Wolfsburger Mannschaftbus.

Im Bachelorstudium hatten die Kurse oft nur zehn bis 15 Teilnehmer, Wolter war die einzige Frau. „Aber die Jungs wussten, dass ich Profi bin und was vom Fußball verstehe. Der Respekt war also gleich da“, lacht Wolter. Generell herrsche eine lockere Atmosphäre am Campus und ihre Kommilitonen hätten sie optimal unterstützt. Dennoch sieht Wolter noch Nachholbedarf für Frauen in Fußballmanagement: „Es wäre schön, wenn es in Zukunft einfach normal ist, dass Frauen in Führungspositionen im Fußball arbeiten.“

Wo Pia-Sophie Wolter mal hinwill, ist Marcel Schäfer schon. Der VfL-Sportdirektor absolvierte bereits während seiner Karriere ein Fernstudium in Sportmanagement. Schon früh sah er sich nach Alternativen zum Profifußball um. Auslöser war ein Schlüsselerlebnis mit 17 Jahren: Komplettschaden im Knie, der Profitraum stand auf der Kippe. „Das war ein Aha-Erlebnis. Da habe ich gemerkt, wie schnell es gehen kann“, erinnert sich Schäfer.

 

Porträt von Marcel Schäfer.
Marcel Schäfer ist seit 2018 Sportdirektor beim VfL Wolfsburg.

 

Er wurde trotzdem erfolgreicher Profi, bildete sich währenddessen aber immer fort – auch am VfL Campus, wo er die Weiterbildung als Fußball-Manager absolvierte. „Parallel zur Profikarriere konnte ich praktisch im eigenen Wohnzimmer studieren, eine perfekte Gelegenheit“, sagt Schäfer, der mit dem VfL Meister und Pokalsieger wurde. Früh hat sich bei ihm der Gedanke festgesetzt, im Management eines Fußballklubs zu arbeiten. Ein Gedanke, der sich über die Jahre immer mehr verfestigte. Die Ausbildung am VfL Campus half ihm, sich ideal darauf vorzubereiten. „Das Geschäft ist extrem schnelllebig und entwickelt sich ständig weiter. Man sollte also immer offen sein für neue Dinge und immer bereit sein dazuzulernen“, erklärt Schäfer seinen Antrieb.

Ob Finanzen, Scouting, Rechtsgrundlagen für die Vertragsgestaltung oder die generellen Strukturen eines Profiklubs – am Campus lernte Schäfer alles Wichtige für seine spätere Karriere. Mit den richtigen und wichtigen Ansprechpartner*innen des Klubs in direkter Nähe, dazu Seminare in den Stadionräumlichkeiten, ein ideales Umfeld für Schäfer: „Das war eine sehr intensive Zeit, und in der kleinen Gruppe war der Lernprozess auch sehr effektiv.“ Einen Tipp hat der VfL-Sportdirektor für potenzielle Bewerber*innen auch: „Ich kann den Campus nur jedem empfehlen, der den Schritt in den Profifußball gehen will. Aber das muss man dann auch aus tiefster innerer Überzeugung machen, sonst hat man in dem Business keine Chance.“

Neben Marcel Schäfer gibt es auch zwei weibliche Erfolgsgeschichten vom VfL Campus, die Pia-Sophie Wolter zeigen, dass sich etwas tut und Frauen im Fußball-Management gute Karrierechancen haben. Lara Dickenmann  machte in ihrer Zeit als VfL-Prodi parallel ihren Masterabschluss. Im vergangenen Sommer, nur wenige Monate nach ihrem Karriereende,  heuerte sie beim Schweizer Traditionsklub Grasshopper Zürich an, um dort die Abteilung Frauenfußball zu leiten. Auch Ex-VfL-Profi Nadine Keßler studierte am VfL Campus. Die ehemalige Weltfußballerin musste ihre Karriere verletzungsbedingt früh beenden, heute arbeitet sie bei der UEFA in der obersten Führungsriege als „Chief of Women’s Football“. Für Pia-Sophie Wolter sind die beiden Mutmacherinnen: „Das sind schöne Beispiele, die zeigen, dass man mit dem Studium gute Kontakte knüpfen kann und genug Expertisen hat, um gleich so hoch im Fußball einzusteigen.“

Die neuen Jahrgänge der Bachelor- und Masterstudiengänge starten im September 2022, die Bewerbungsphase läuft noch bis zum 25. Juli. Alle Infos zum VfL Campus gibt es HIEROpens an external link!

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