Leere Stadionplätze

Der tollste Ort der Welt

Der tollste Ort der Welt

Es wird gehüpft, gesungen, gelacht und geweint: Im Fußballstadion tobt das Leben. Wer das einmal erlebt hat, will es immer wieder. Eine Liebeserklärung an Fans und ihre Kurve.

Der verstorbene spanische Schriftsteller und Journalist Manuel Vázquez Montalbán schrieb einmal, dass wir Menschen in unserem Leben alles wechseln. Die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Wahlstimme, die Freunde, das Haus, das Auto, die Hobbys. Nur eines bleibt immer gleich: der Lieblingsverein. So ergeht es auch mir. Grund dafür ist das Stadion, in das ich mich in jungen Jahren verliebte. Genau genommen war ich fünf Jahre alt.

Die ehemalige Betonschüssel meines Lieblingsvereins war nur zehn Minuten zu Fuß entfernt von meinem Elternhaus. Mitten in einer Einfamilienhaus-Siedlung. Es hatte futuristisch anmutende Flutlichtmasten, steile Ränge und eine große Anzeigetafel. Man erzählte sich, dass dort frenetisch gejubelt wird. Dass dort Feste gefeiert werden. Dass sich wildfremde Menschen in den Armen liegen. Es wird gehüpft, gesungen, gelacht und geweint. Dies sei der aufregendste Ort meiner Heimatstadt. Das musste ich sehen und riechen und fühlen.

Mein Vater hatte Connections

Aber ich sei doch noch so klein, meinte meine Mutter. Zu klein fürs Stadion mit all seinen leidenschaftlichen Zeitgenossen. Mein Vater hingegen – selber kein ausgewiesener Fußballfan – nahm mich einfach mit. Als meine Mutter im Schrebergarten war und sie es nicht mitbekam, reichte er mir seine Hand und wir gingen einfach los. Eintrittskarten gab es nicht mehr und das Spiel wurde bereits angepfiffen. Aber mein Vater hatte Connections. Er kannte viele Ordner, die wie er ebenfalls Gastarbeiter waren. Die hielten zusammen, halfen sich gegenseitig. Wir kamen immer rein, oft umsonst, manchmal für eine Packung Zigaretten. Heutzutage undenkbar, in den 80er-Jahren kein Problem. Da ging es noch etwas unorganisierter zu im und rund ums Stadion.

Wir standen meist in der hintersten Reihe. Mein Papa nahm mich auf seine Schultern, damit ich sehen konnte, was auf dem Rasen geschah. Und was ich sah, begeisterte mich. Nicht bloß das Spielgeschehen, auch die Menschen um uns herum. Diese Fahnenschwenker und Kuttenträger. Diese stimmgewaltigen, leidenschaftlichen Leute. Ich wollte immer wieder hierher, das tat ich dann auch.

Das Stadion hat mich zum Mann gemacht

Ich wuchs und wuchs, wurde älter und reifer und brauchte irgendwann keine Schultern mehr. Mein Papa kam nicht mehr mit, ich ging mit Freunden zum Spiel. Wir trugen Trikot und Schal und ich hatte sogar eine ziemlich coole Fahne. Wir standen in der Gegengerade, das wollten unsere Eltern so. Wir sollten nicht im Epizentrum sein, so ganz ohne elterlichen Schutz. Mit 15 Jahren kaufte ich von meinem Taschengeld die erste Dauerkarte meines Lebens – für den Fanblock, für die Nordkurve. Von nun an fühlte ich mich erwachsen, das Stadion hat mich zum Mann gemacht. Ich fuhr sogar manchmal zu Auswärtsspielen.

Irgendwann wurde das altehrwürdige Stadion abgerissen und ein neues an anderer Stelle errichtet. Wir Fans waren wehmütig, aber auch aufgeregt. Eine Ära ging zu Ende, eine neue begann. Seither pilgern wir an den Stadtrand und nehmen unser Fankurvenplätzchen an anderer Stelle ein. Der Ort ist neu, die Emotionen dieselben. Und das wird immer so sein, solange es Fußball gibt. Wenn wir Fans wieder ins Stadion dürfen, werde ich meinen fünfjährigen Sohn an die Hand nehmen und mit ihm hingehen. So viel steht fest!

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