U 21-EM

U 21-EM: Das sind die deutschen Sturm-Stars von morgen

U 21-EM: Das sind die deutschen Sturm-Stars von morgen

Diese Jungs haben Titelhunger! Am 24. März startet die U 21-EM in Ungarn und Slowenien. Wer sind im deutschen Team die Stars von morgen? Wir stellen euch unsere hungrigen Jungs in vier Teilen vor. Teil 3: Der Sturm.

Diese Jungs haben Hunger! Auf Tore, auf Siege, auf Titel. Am 24. März startet die U 21-EM in Ungarn und Slowenien. Für unser Team geht es gleich zum Auftakt gegen Co-Gastgeber Ungarn (24.3., 21 Uhr, live bei ProSieben). 2009 wurde Deutschland U 21-Europameister, ein Super-Team mit vielen späteren Weltmeistern wie Manuel Neuer und Mats Hummels. 2017 wiederholten die deutschen Nachwuchskicker den Triumph mit heutigen Stars wie Maxi Arnold und Serge Gnabry.

Wer sind dieses Mal die Stars von morgen? Wir stellen euch unsere hungrigen Jungs in vier Teilen vor. Teil 3: Der Sturm.

Youssoufa Moukoko – Das Wunderkind

Ein Ass hatte Stefan Kuntz noch im Ärmel. Der U 21-Trainer nominierte überraschend Youssoufa Moukoko für die EM. Einen 16-Jährigen. Für eine U 21-EM. Als hätte der Dortmunder in seiner jungen Karriere nicht schon genügend Rekorde gebrochen, ist das natürlich auch einer. Nie wurde ein jüngerer Spieler für die U 21 nominiert.

Moukoko ist seinen Altersgenossen seit Jahren um Jahre voraus. Seine Überlegenheit, körperlich wie spielerisch, war geradezu unfair, sodass er praktisch immer hochgestuft wurde und gegen Ältere spielen musste. Ob als 13-Jähriger in der U 17 oder als 14-Jähriger in der U 19 – Moukoko dominierte überall.

Das Wunderkind wuchs in den ersten zehn Jahren bei seinen Großeltern in Kameruns Hauptstadt Yaoundé auf, ehe sein Vater ihn 2014 nach Deutschland holte. In Hamburg sorgte er beim FC St. Pauli sofort für Aufsehen. 2016 angelte sich der BVB das Supertalent. Seinen Weg pflasterten stets Tore und Rekorde.

Diese Saison begann der damals 15-Jährige im September 2020 in der A-Jugendbundesliga. Nach drei Spielen und zehn Toren war allen Beteiligten in Dortmund endgültig klar, dass Moukoko im Jugendbereich schlichtweg unterfordert ist. Einen Tag nach seinem 16. Geburtstag gab er am 21. November 2020 sein Bundesligadebüt. Als natürlich jüngster Spieler der Bundesligageschichte. Es folgten weitere Rekorde: jüngster Champions-League-Spieler, jüngster Bundesligatorschütze.

„Mit Youssoufa haben wir ein außergewöhnliches Talent in Deutschland, das wir behutsam und leistungsgerecht fördern wollen“, sagte U 21-Trainer Stefan Kuntz nach der Nominierung.

Der BVB schottet den Youngster so gut es geht ab, will den Hype nicht zu groß werden lassen. In einem seiner wenigen Interviews verriet Moukoko dann aber doch, wie er seinen Start bei den Profis erlebte. Kurz vor seinem Bundesligadebüt sagte er im November 2020 bei DAZN: „Das erste Training war intensiv, aber ich kann das Niveau schon mithalten.“

Und das nicht nur auf dem Trainingsplatz. Zwar wird der 16-Jährige behutsam an die Profis herangeführt, wenn er aber ran darf, zeigt er sofort, was er kann. Moukoko hat auf dem Platz keine Angst, auch wenn die Gegenspieler doppelt so alt sind wie er. Er sucht Eins-gegen-eins-Duelle, ist im Zentrum genauso aktiv wie auf den Flügeln. Und dabei immer aufs Tor fokussiert. Schon drei Bundesligatore hat er in seinen 366 Einsatzminuten erzielt.

Mërgim Berisha – Der Königsklassen-Knipser

Der „Ösi“ in unserem Team. In Berchtesgaden, unmittelbar an der österreichischen Grenze, geboren, besuchte Mërgim Berisha im 26 Kilometer entfernt liegenden Salzburg das Gymnasium. Und startete da auch seine Fußballkarriere. Sein Profidebüt: kitschig, surreal – aber wahr: Berisha spielt bei Salzburgs Ausbildungsteam FC Liefering in der Zweiten österreichischen Liga. Am 7. November 2014 wird er als 16-Jähriger eingewechselt und trifft nur 50 Sekunden später mit seinem allerersten Ballkontakt im Profifußball zum 3:0-Endstand gegen den SV Mattersburg.

Im April 2017 gab Berisha, der auch die kosovarische und albanische Staatsbürgerschaft besitzt, dann sein Debüt für RB Salzburg in der Ersten Liga. In den folgenden Jahren wurde Berisha mehrfach verliehen, um mehr Spielzeit zu bekommen. Nach Stationen in Linz und Magdeburg platzte der Knoten dann spätestens beim SCR Altach so richtig. In 31 Spielen traf er 14 Mal in der österreichischen Bundesliga. Prüfung bestanden, im Januar 2020 ging es zurück nach Salzburg, weil ein gewisser Erling Haaland den Klub verlassen hatte.

Und auch zurück in der Heimat läuft es rund. In 30 Pflichtspielen schoss der 22-Jährige in dieser Saison schon 16 Tore und zeigte auch international, dass er es mit den Großen aufnehmen kann. Zwar schied Salzburg in einer harten Champions-League-Gruppe mit Atlético Madrid und dem FC Bayern in der Vorrunde aus, aber Berisha nutzte die Königsklasse zur Eigenwerbung: vier Tore in sechs Vorrundenspielen, dabei traf er in beiden Spielen gegen Bayern. Nach seinem Doppelpack beim 3:1 gegen Lok Moskau twitterte RB Salzburg schon mal in Richtung Bundestrainer: „Hey Jogi, für Kontaktdaten helfen wir dir gerne aus.“

Vorbild ist für den Lockenkopf übrigens ein ganz Großer: Sturmlegende Zlatan Ibrahimović. „Ich finde ihn einfach einzigartig. Da wir die gleiche Position spielen, schaue ich natürlich auf ihn“, verriet Berisha im November 2020 bei DFB-TV.

Lukas Nmecha – Der Nationenwechsler

Im Leben eines Fußballers kommt es häufig vor, dass ein Spieler den Klub wechselt. Eine Nation schon seltener. Bei Lukas Nmecha war eigentlich klar, dass er für England spielt. Zwar wurde der Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers 1998 in Hamburg geboren, 2007 wanderte die Familie aber nach England aus. Und da verbrachte der 22-Jährige auch seine gesamte fußballerische Ausbildung. Bereits als Neunjähriger ging es zu Manchester City, wo er als Jugendspieler auch als Ballkind im Stadion seinen Idolen die Bälle zuwarf.

Von der U 16 an durchlief er alle Jugendnationalteams der Engländer. Im November 2018 traf er noch für die englische U 20 – gegen Deutschland! Nur vier Monate später spielte er plötzlich im deutschen Team. Im März 2019 wurde er von Stefan Kuntz für die deutsche U 21 nominiert und gab sein Debüt bei einem 2:1-Testspielsieg – gegen England. Klingt irre, ist es auch! „Ich bin in Hamburg aufgewachsen und habe dort neun Jahre lang gelebt. Deshalb habe ich mich für Deutschland entschieden“, erklärte Nmecha seinen Schritt seinerzeit bei DFB.de.

Ein ähnliches Hin und Her erlebt Nmecha auch in seiner Klubkarriere. Im Dezember 2017 debütierte er bei Manchester City unter Trainer Pep Guardiola im Ligapokal. In der Truppe voller Weltstars gab es für den jungen Stürmer aber wenig Spielpraxis und so durfte er in den folgenden Jahren Europa etwas besser kennenlernen: Leihe nach Preston, Leihe nach Wolfsburg, Leihe nach Middlesbrough und aktuell Leihe nach Anderlecht. Und bei dem belgischen Traditionsklub läuft es in dieser Saison richtig rund: 16 Tore in 30 Pflichtspielen. Auch seine Trefferquote als Nationalspieler kann sich sehen lassen: acht Tore in 14 U 21-Spielen unter Stefan Kuntz.

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