Václav Svěrkoš: „Die Zeit in Gladbach werde ich nie vergessen“
Václav Svěrkoš: „Die Zeit in Gladbach werde ich nie vergessen“
Eines der größten Spiele in der Karriere von Václav Svěrkoš war das 4:2 im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart 2003. Der Stürmer erzählt von einem besonderen Abend – und dem Kater danach.
Václav Svěrkoš (37) war tschechischer Nationalspieler und spielte in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC. Seinen ersten großen Auftritt in Deutschland hatte er im DFB-Pokal-Achtelfinale 2003, als seine Gladbacher den VfB Stuttgart 4:2 besiegten. Der damals 20-jährige Stürmer war mit drei Toren der Matchwinner. Im Interview erzählt er vom Spiel, vom Bökelberg und dem Aachener Tivoli und vor wem er sich im Training eher in Acht nahm.
Herr Svěrkoš, in Deutschland sagt der Fußballvolksmund, der Pokal habe seine eigenen Gesetze. Was sagen Sie als ehemaliger Profi – stimmt das?
Das ist wirklich so, ja, und das macht den Pokal aus: Jeder kann an einem Abend jeden schlagen, ein Drittligist oder sogar ein Amateur einen Bundesligisten.
Oder eine Gladbacher Mannschaft in einer etwas durchwachsenen Saison 2003 die „jungen Wilden“ vom VfB Stuttgart , die da gerade in der Champions League für Furore sorgten und sogar Manchester United schlugen.
Meira, Hleb, Soldo, Kuranyi – Stuttgart hatte wirklich ein super Team zu dieser Zeit und war riesig in Form. Zur Halbzeit lagen wir auch 0:1 zurück, aber wir haben uns reingekämpft und am Ende verdient gewonnen. Eine Sensation würde ich das nicht nennen, aber es war schon eine Überraschung.
An der Sie einen großen Anteil hatten mit drei Toren – und das als 20-Jähriger in seinem ersten Bundesliga-Jahr. War das Spiel Ihr Durchbruch?
Es war nicht einfach, als junger Spieler in die Bundesliga zu kommen und sich auf diesem Niveau zu integrieren. Dieses Spiel gegen Stuttgart mit meinen drei Toren war zwar ein großer Schritt, aber nicht der Durchbruch – das sieht man auch daran, dass ich bei der nächsten Bundesliga-Partie gegen Schalke zu Beginn nur auf der Bank saß. Das habe ich bis heute nicht vergessen, obwohl es über 15 Jahre her ist.
Kurz nach Ihrem dritten Tor hat Trainer Holger Fach Sie ausgewechselt. Ihr schönster Abgang als Fußballer?
Ja, es war ein super Feeling. Und mit Blick auf meine gesamte Karriere eines meiner besten Spiele. Natürlich war ich sehr zufrieden mit meiner Leistung, mit meinen drei Toren und unserem Spiel. Nur sind Erfolg und Glück im Fußball eben vergänglich – von meiner Enttäuschung, dass ich im nächsten Bundesliga-Spiel nicht von Anfang an gespielt habe, erzählte ich ja schon.